Fünfzigste Brünner Maschinenbaumesse mit Deutschland-Schwerpunkt
In Brünn wurde die fünfzigste Internationale Maschinenbaumesse eröffnet. Seit Ende der 1950er-Jahre hat sich die Schau zur bedeutendsten Industrie-Fachmesse des Ostblocks entwickelt. Und auch heute ist sie eines der wichtigsten Wirtschaftsevents in Ost- und Mitteleuropa. Dieses Jahr steht die Brünner Internationale Maschinenbaumesse ganz im Zeichen der deutsch-tschechischen Handelsbeziehungen.
„Brünn, 5. September 1959. An der feierlichen Eröffnung der Ersten Internationalen Brünner Messe nahmen Regierungsdelegationen aus den Sozialistischen Staaten und viele Gäste aus dem Westen teil. Auf einer Fläche von 52 Hektar stellen neben der Tschechoslowakei 29 Staaten aus der ganzen Welt aus. Regierungschef Wiliam Široký hat als erstes den Pavillon besucht, in dem die UdSSR ausstellt.“ So klang der Bericht in der damaligen tschechoslowakischen Wochenschau.
Die Brünner Maschinenbaumesse knüpft an die Tradition der ehemaligen Brünner Mustermesse an. Bereits in der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie begannen die Bauarbeiten am Messegelände im Stadtteil Pisárky. Zwischen den beiden Weltkriegen wurde Brünn auch dank der Messe zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren der jungen Tschechoslowakei. Das Messegelände wurde großzügig erweitert. Beteiligt waren so bekannte Architekten wie Josef Kalous, Emil Králík und Bohuslav Fuchs.
Mitte der 1950er-Jahre wurde der kreisrunde Pavillon Z eröffnet. Die Halle sorgte für internationales Aufsehen: Ihre selbsttragende Stahlkuppel hat einen Durchmesser von 122 Metern. Sie war der Mittelpunkt der ersten Maschinenbaumesse im Jahr 1959:
„Im Pavillon Z, der so etwas wie der Mittelpunkt der gesamten Ausstellung ist, misst sich unsere Industrie erfolgreich mit Firmen aus dem kapitalistischen Ausland.“
Die Brünner Maschinenbaumesse versuchte also immer schon, wirtschaftliche Brücken zwischen Ost und West zu schlagen. In diesem Jahr steht sie ganz im Zeichen der tschechisch-deutschen Handelsbeziehungen. Die Details erläutert der Marketingchef der Wirtschaftsförderung Sachsen, Burghard Zscheischler:
„Die German Days werden ja vo drei Bundesländern ausgerichtet: Von Nordrhein-Westfalen, Bayern und eben Sachsen. Sachsen und Tschechen sind erstens Nachbarn. Außerdem haben sie änhliche Interessen, wenn wir unsere Exporte und Importe ansehen: Maschinen, Automobile und die entsprechenden Teile dazu. Das bietet sich einmal an. Diese Beziehungen sind auch über viele Jahre aufgebaut worden. Wir sind ja hier selbst auf der Messe schon das zehnte Mal vertreten. Das sind verschiedene Spezialisten aus dem Maschinenbau, Elektronik, KFZ-Teile, Elektrotechnik und dergleichen. Die halten dort Vorträge.“
Die fünfzigste Brünner Maschinenbaumesse dauert noch bis Freitag, den 19. September.