Fürsorge für tschechische Kriegsveteranen

Kriegsveteran Josef Svarc (Foto: CTK)

Der 11. November ist in Tschechien Kriegsveteranentag. An diesem Tag wird an die tschechischen Soldaten und Kämpfer erinnert, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben aber auch an tschechische Soldaten, die in anderen Kriegen und bewaffneten Konflikten als Soldaten oder Legionäre teilnahmen. Den Veteranentag gibt es in Tschechien seit drei Jahren. Die soziale Lage vieler der insgesamt 12.000 Kriegsveteranen in der heutigen Tschechischen Republik ist aber sehr schlecht und sie sind auf soziale Fürsorgeprogramme angewiesen.

Kriegsveteran Josef Svarc  (Foto: CTK)
Der Tag der Kriegsveteranen fällt in diesem Jahr auf einen Samstag. Aber schon am Freitag werden an der Nationalen Gedenkstätte auf dem Vitkov-Hügel und am Vitezne namesti (Siegesplatz) in Prag offizielle Feierlichkeiten veranstaltet. Der Verteidigungsminister und der Hauptmann des tschechischen Generalstabs zeichnen ausgewählte Soldaten aus. In Tschechien lebten im vergangenen Jahr rund 4.500 Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg und rund 7.000 Soldaten und Legionäre, die in Kriegen jüngeren Datums gekämpft haben, wie im Golfkrieg oder auf dem Balkan. Die soziale Lage vieler älterer Kriegsveteranen in der Tschechischen Republik ist sehr schlecht und sie benötigen soziale Fürsorge. Vor einem Jahr hatte der damalige Verteidigungsminister Karel Kühnl angekündigt, zwei Sanatorien und sechs neue Heime für Kriegsveteranen bauen zu lassen. Der jetzige Verteidigungsminister Jiri Sedivy hat diesen Plan nun wegen mangelnder Finanzen in seinem Haushalt verschoben, was für Aufregung bei den Veteranen sorgte. Der Direktor der Personalabteilung im Verteidigungsministerium, Vladimir Lavicka weißt darauf hin, dass die Fürsorge für Kriegsveteranen in der Tschechischen Republik keine lange Tradition besitze. Sein Ministerium versuche dies aber zu ändern. Lavicka wehrt sich gegen Vorwürfe, das Verteidigungsministerium nehme die Fürsorge der Veteranen nicht ernst:

Verteidigungsminister Jiri Sedivy  (Foto: CTK)
"Wir tun viel wenn es um Zuschüsse für den Aufenthalt und die Pflege der Veteranen geht oder um den Aufenthalt in Kureinrichtungen. Im neuen Jahr planen wir im Militärkrankenhaus in Prag 20 Sozialbetten einzurichten", so Lavicka.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums Andrej Cirtek betonte, dass der Grund für die Verschiebung der Pläne zum Bau von Veteranenheimen nicht nur finanzieller Natur sei:

"Es gibt an den Heimen für Kriegsveteranen kein besonders großes Interesse. Das Verteidigungsministerium hat zwei solcher Heime: Eins in Karlovy Vary, also in einem exklusiven Kurort und eins in Prag. In Karlovy Vary sind von 28 Betten nur elf belegt und weitere Veteranen haben an einer Unterbringung kein Interesse. In Prag sind von zehn Betten nur acht belegt und weiteres Interesse gibt es nicht."

Cirtek meint, die momentane Diskussion sollte sich nicht auf den Bau von Veteranenheimen beschränken, sondern es müssten ganz andere Dinge finanziert werden. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Veteranen lieber so lange wie möglich in ihren Wohnungen bleiben wollten. Deshalb sei eine individuelle Unterstützung vor Ort sinnvoller, meint Cirtek:

"Bevor wir den Veteranen mehrere neue Heime anbieten, die in der ganzen Republik verteilt sind, versuchen wir lieber Plätze für sie in allgemeinen Heimen zu finden, die in der Nähe ihrer bisherigen Wohnungen liegen und helfen ihnen bei der Finanzierung."