Glückwünsche und Erwartungen – Tschechische Reaktionen auf die Wahl Obamas

Barack Obamas (Foto: ČTK)

Barack Obama wird der erste amerikanische Präsident mit schwarzer Hautfarbe. Am 20. Januar beerbt der demokratische Senator aus Illinois den jetzigen US-Präsidenten George Bush als „mächtigsten Mann der Welt“. Nach dem Wahlsieg Obamas fehlten in der Reihe der Gratulanten aus der ganzen Welt natürlich auch tschechische Spitzenpolitiker nicht. Patrick Gschwend über die Reaktionen.

Barack Obamas  (Foto: ČTK)
Staatspräsident Václav Klaus sandte als erster aus Prag ein Glückwunschtelegramm an Barack Obama. Eine übliche diplomatische Gepflogenheit. Dass Klaus den republikanischen Gegenkandidaten John McCain favorisiert hatte, war kein Geheimnis. Die überwiegende Mehrheit der tschechischen Politiker begrüßte allerdings die Wahl Barack Obamas. An ihn werden – nicht nur in den USA – viele Erwartungen gestellt. Auch der tschechische Premierminister Mirek Topolánek ist gespannt.

„Barack Obama hat seinen amerikanischen Traum vorgestellt. In den folgenden Wochen und Monaten werden wir sehen, wie es ihm gelingt ihn zu verwirklichen.“

Premier Mirek Topolánek  (Foto: ČTK)
Die weltweite Finanzkrise, die Kriege im Irak und in Afghanistan, die Konflikte um das iranische und das nordkoreanische Atomprogramm – dies sind nur einige schwierige Aufgaben, die Barack Obama nun lösen muss. Auch in Frage des Klimawandels sind an den künftigen US-Präsidenten viele Hoffnungen gerichtet – Hoffnungen auf einen Wandel in der Haltung der USA. Martin Bursík, der tschechische Umweltminister:

„Obama wird in den Fragen des Umweltschutzes weitaus feinfühliger sein als es die jetzige Administration unter George Bush ist.“

Vielleicht kann Bursík seine Vorstellungen dem Hoffnungsträger Obama – oder zumindest seinem zukünftigen amerikanischen Amtskollegen - bald persönlich mitteilen. Einmal im Jahr treffen sich Vertreter der 27 EU-Staaten und der USA zu einem informellen Gipfel. Der tschechische Premierminister Topolánek möchte, dass der nächste nicht wie geplant in den USA stattfindet, sondern im Frühjahr in Prag. Schließlich wird Tschechien dann die EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Und Tschechien gilt als einer der engsten europäischen Verbündeten der Vereinigten Staaten.