Hamáček beauftragt Botschafter, Treffen von Biden und Putin in Prag anzubieten

Vizepremier Jan Hamáček (Sozialdemokraten) hat die tschechischen Botschafter in den USA und Russland damit beauftragt, den Präsidenten der beiden Länder die Moldaumetropole Prag als Verhandlungsort anzubieten. Joe Biden und Wladimir Putin solle damit die Möglichkeit gegeben werden, sich an einem neutralen Ort auszutauschen, sofern sie es wollten, twitterte Hamáček am Mittwoch. Die tschechische Initiative stehe jedoch noch ganz am Anfang, fügte der Innenminister hinzu. Nach der Abberufung von Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) als Außenminister ist Hamáček vorläufig auch mit der Leitung des Außenressorts betraut.

Am Dienstag schlug US-Präsident Biden seinem russischen Amtskollegen einen Gipfel in einem Drittland in den kommenden Monaten vor. Ausländischen Medien zufolge unterbreitete Biden in einem Telefongespräch mit Putin das Angebot zur „Schaffung einer stabilen und vorhersehbaren Beziehung zu Russland". In dem Telefonat haben beide Staatsmänner unter anderem über die wachsenden Spannungen zwischen Moskau und der Ukraine diskutiert. Er habe sogleich auf die Ankündigung von US-Präsident Biden reagiert und seine Botschafter in Washington und Moskau damit beauftragt, erste Kontakte aufzunehmen. Die mögliche Begegnung der beiden Präsidenten in Prag könnte dabei an das Gipfeltreffen von Barack Obama und Dmitri Medwedew anknüpfen, die im April 2010 in der tschechischen Hauptstadt verhandelten, bemerkte Hamáček.

Autor: Lothar Martin