Hamáček: Maßnahmen funktionieren, sollten aber bis 11. April fortgesetzt werden

Die jüngsten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Tschechien haben funktioniert. Das sagte Vizepremier und Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) am Sonntag in einer Diskussionsrunde des privaten Fernsehsenders Prima. Dass der Rückgang bei den Neuinfektionen indes nicht größer war, sei auch auf die Antigen-Tests in den Unternehmen zurückzuführen. Dadurch seien in der vergangenen Woche 15.000 neue Corona-Fälle hinzugekommen, ergänzte Hamáček. In der Regierung sei man sich jedoch einig, dass der bis zum 28. März geltende Notstand um mindestens 14 Tage verlängert werden müsse, also bis zum 11. April.

Prags Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten-Partei) erachtet es indes als ein Problem, dass die Bürger das Vertrauen in die Maßnahmen verloren hätten, was sich letztlich auch auf ihre Einhaltung auswirke. Gemeinsam mit der Petra Pecková (Stan), Kreishauptfrau des Kreises Mittelböhmen, ersuchte Hřib den Innenminister, die sehr strenge Bewegungseinschränkung, sich derzeit nur innerhalb eines Bezirkes aufhalten zu dürfen, für Prag zu lockern. Zum Einzugsgebiet der Hauptstadt gehörten unabdingbar auch die Bezirke Prag-Ost und Prag-West, erklärten Hřib und Pecková unisono. Dies sähe man ganz deutlich während der Woche, wenn viele Menschen aus der Umgebung von Prag zur Arbeit in die Hauptstadt pendeln. Gegenwärtig müssen sie dazu bei Kontrollen stets eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorweisen, wenn sie die jeweilige Bezirksgrenze passieren. Daher sollten die Moldaumetropole und beide Landkreise als Einheit gesehen werden, bemerkten Hřib und Pecková.

Autor: Lothar Martin