Hörerforum

Ahoi und herzlich willkommen zum Hörerforum von Radio Prag. Auch heute wollen wir wieder ein wenig in der Postmappe blättern und uns mit Ihren Zuschriften befassen. Am Mikrofon begrüßen Sie dazu Ditha Baierová und Lothar Martin.

"Die täglichen Pflichtempfänge nach Standardprogramm kann zur Zeit nicht mehr durchgeführt werden. Alles muss sich meiner STOMA-Krankheit unterordnen, wenn ich überleben will. Für die Empfangsberichte bleibt sehr wenig Zeit - ist aber ein Muss und wird auch durchgeführt, wenn auch verspätet."

Diese Zeilen schrieb uns dieser Tage unser treuer Hörer Herr Friedrich Swatosch aus Erfurt, der sehr bedauerte, aufgrund seiner STOMA-Erkrankung das Rundfunkhören nicht mehr so intensiv betreiben zu können wie früher und der uns an einer anderen Stelle wissen ließ:

"Ich möchte den Kontakt zu Ihrer Redaktion nicht ganz verlieren und ich werde mich bemühen, doch gelegentlich Empfangsberichte zuzusenden, wenn auch mit kurzen Programmdetails und den technischen Daten der jeweiligen Sendung."

Lieber Herr Swatosch, Ihre Zuschrift hat uns sehr gerührt und uns noch einmal deutlich gemacht, auf welch eine treue Hörergemeinde wir mit Ihnen und unzähligen weiteren interessierten Hörern von Radio Prag verweisen können. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich bei all unseren Hörern und ganz besonders bei den permanenten Schreibern von Empfangsberichten bedanken. Ihre Rückmeldungen sind für uns nämlich von sehr großer bzw. - um mit den Worten von Herrn Swatosch zu sprechen - von "überlebenswichtiger" Bedeutung. Ihnen, Herr Swatosch, wünschen wir einen positiven Genesungsverlauf und ein kleines Extrasouvenir geht für Sie zudem auf die Reise. Eventuell ein ähnliches, wie wir es Herrn Alfred Becker aus Duisburg geschickt haben. Es war eine Schreibunterlage mit einem schönen alten Radio, für die sich Herr Becker bedankte, und zwar mit folgenden Worten:

"Das weckt bei mir so einige Erinnerungen an meine Kindheit, denn mein Vater besaß einen Röhrenradioempfänger, wozu man einen Akku und eine Anodenbatterie benötigte. Dazu eine Langdrahtantenne und einen monströsen Lautsprecher, der mit seinem Trichter an ein Grammophon erinnerte. Das schlimme aber war, und daran erinnere ich mich recht gut, dass beim Licht ein- und ausschalten es laut krachte. Wir hatten zu der Zeit in Krefeld Gleichstrom in der Wohnung. - Ja so war es einmal!"

In der Tat, in der Vergangenheit war noch stets vieles anders, aber meistens erinnert man sich immer wieder gern daran oder aber ist erstaunt, was schon damals alles möglich war, egal ob in positiver oder negativer Hinsicht. Daher erfreut sich unsere Rubrik "Kapitel aus der tschechischen Geschichte" immer wieder eines besonderen Interesses, was auch zwei Hörermeinungen über den vor genau einem Monat ausgestrahlten Beitrag in dieser Sendereihe verdeutlichen. So schrieb zum Beispiel Herr Engelbert Borkner aus Hildesheim:

"Hervorragend war wieder der Beitrag im ´Kapitel aus der tschechischen Geschichte´ über die Ereignisse am 25. Februar 1948 und die Hintergründe, die zur Machtergreifung der Kommunisten in der damaligen Tschechoslowakei führten. Mal wieder Geschichte pur. Einiges davon war mir schon bekannt, aber so genau bis ins kleinste Detail war mir die ganze Situation in den damaligen Tagen nicht geläufig."

Und Herr Thomas Kubaczewski aus Berlin teilte uns zur gleichen Sendung mit:

"´Kapitel aus der tschechischen Geschichte´ interessiert mich sehr! So danke ich Ihnen für die heutige Sendung, in der Sie über den Einmarsch der sowjetischen Armee in die Tschechoslowakei im Februar 1948 berichten. Zum Glück ist der sowjetische Einfluss in Europa nach langen Jahrzehnten der Diktatur nun endlich vorbei."

Nun, Herr Kubaczewski, der Einmarsch der sowjetischen Armee in die damalige Tschechoslowakei erfolgte nicht 1948, sondern im August 1968, als der so genannte Prager Frühling niedergeschlagen wurde. Aber mit dem Stichwort "Einmarsch" sind wir auch schon beim nächsten und zugleich auch aktuell-brennendsten Thema unserer Tage: der Operation "Freiheit für den Irak" und dem damit verbundenen Einmarsch von Militärtruppen aus den USA und Großbritannien sowie weiterer Verbündeter in den Irak. Dazu schrieb uns Herr Frank Bresonik aus Gladbeck, den wir schon vor 14 Tagen zitierten, u.a.:

"Die überwiegende Mehrheit der Menschen möchte keinen Krieg. Das sieht man auch an den weltweiten Demonstrationen, einschließlich in Deutschland, die diese Feststellung zum Ausdruck bringen. Doch die meisten Regierungen gingen davon aus, dass er unabwendbar sei, was ich nicht akzeptieren kann, denn ich schließe mich der Meinung der meisten Deutschen und somit auch der deutschen Bundesregierung an, die gegen militärische Gewalt im Irak sind und die für eine friedliche Lösung des Problems plädierten. Der jetzige Krieg wird unzählige Menschenleben, Frauen, Kinder und Männer vernichten und das nur, weil meines Erachtens Amerika auch in diesem Fall mehr am irakischen Öl als am Kampf gegen den Terrorismus interessiert ist."

Eine Meinung, die wir in unserer heutigen Sendung so allein stehen lassen wollen, allerdings mit der Aufforderung an Sie, liebe Hörerinnen und Hörer: Diskutieren Sie mit uns und schreiben Sie uns bitte Ihre Meinung zum derzeit im Irak tobenden militärischen Konflikt. Denn auf dieses Thema wollen und werden wir auch noch in unseren nächsten Sendungen zurückkommen. Heute aber widmen wir uns noch einigen anderen Dingen, doch dazu gleich mehr.

"Mit Bedauern habe ich vom Tod Ludek Pachmans über Ihre Wellen erfahren. Ich selbst habe von ihm den Titel ´Mittelspielpraxis im Schach´. Ich denke, er hat viel für das Land bewirkt. Ich gedenke ihm in Trauer."

Diese Zuschrift zum Ableben des tschechischen Schachspielers Ludek Pachman, der sich in den 60-er Jahren sehr für die Demokratiebewegung in der damaligen Tschechoslowakei engagierte, erreichte uns von Radio-Prag-Hörer Jürgen Biesinger aus Stuttgart. Weitere Hörer äußerten sich ähnlich. Andere wiederum möchten mehr zu aktuell herausragenden Persönlichkeiten der Tschechischen Republik erfahren, wie Herr Klaus Huber aus Bad Birnbach, der uns bat:

"Könnt ihr nochmals den neuen Präsidenten Václav Klaus vorstellen?"

Nun, Herr Huber, die Zeit ist sehr schnelllebig und der Themen, die immer wieder aktuell, interessant oder gar brisant sind, gibt es jede Menge. Daher werden wir nur in bestimmten Fällen auf Wiederholungen zurückgreifen. Doch, ihre Frage betreffend, hier der aktuelle Hinweis: Über Václav Klaus und seinen ersten offiziellen Auslandsbesuch als Präsident in der Slowakei berichtet unsere Sendereihe "Begegnungen" an diesem Donnerstag bzw. deren Wiederholung am Freitagvormittag. Und damit wären wir auch schon nahtlos bei den Sendezeiten und Programmverschiebungen unseres Senders angelangt. Denn, liebe Hörerinnen und Hörer, es ist wieder soweit: In der Nacht von Samstag zu Sonntag werden die Uhren erneut umgestellt, und zwar eine Stunde nach vorn auf die dann wieder sieben Monate gültige Mitteleuropäische Sommerzeit! Das hat auch kleinere Veränderungen unseres Sendeschemas zur Folge, und zwar:

1. Bei unseren Ausstrahlungen auf der Kurzwelle, die nach wie vor täglich um 8.30 Uhr, um 12, 14, 17 und 18.30 Uhr erfolgen, ändert sich bei der Sendung um 12 Uhr mittags eine Frequenz - und zwar können Sie diese Sendung neben der nicht geänderten Frequenz von 9880 kHz im 31-m-Band ab Sonntag auch über die Frequenz von 6055 kHz im 49-m-Band verfolgen. Die während des Winterhalbjahres für diese Sendezeit gültige Frequenz von 7345 kHz entfällt.

2. Unsere täglich ausgestrahlten Rubriken haben auch ein leicht verändertes akustisches Layout, und zwar bei zwei Sendereihen. So wird das bisher am Dienstag aller zwei Wochen ausgestrahlte sogenannte Themenkaleidoskop ab nächster Woche durch die neue Rubrik "Forum Gesellschaft" ersetzt. Diese Rubrik wird sich in der Regel mit gesellschaftlichen und sozialpolitischen Themen innerhalb der Tschechischen Republik auseinander setzen. Geändert wird auch die Sendereihe Touristensprechstunde, die in ihrer bisherigen Form an diesem Samstag letztmalig ausgestrahlt wird. Zwei Wochen später wird sie durch die neue Sendereihe "Reiseland Tschechien" ersetzt. Der Inhalt dieser Sendereihe bleibt jedoch in etwa derselbe.

Ergänzend zu diesen Veränderungen noch der Hinweis, dass wir auch im Sommerhalbjahr die halbstündige Tagessendung um 20 Uhr weiterhin auf den Mittelwellenfrequenzen 1071, 1233 und 1287 kHz im 280-m, 243-m- bzw. 233-m-Band ausstrahlen. Die erstgenannte Frequenz von 1071 kHz wird allerdings leider von vielen unserer Hörer als "nicht sehr gut empfangbar" eingestuft. Des weiteren senden wir um 14 und 17 Uhr auch über Satellit, und zwar auf ASTRA 1B bzw. EUTELSAT HOTBIRD 5, womit wir auch die Frage von Herrn Manfred Burgerovac aus Duisburg beantwortet haben.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende unseres aktuellen Hörerforums angelangt. Wir danken Ihnen, dass sie uns mit Interesse zugehört haben und verbleiben bis zu unserer nächsten Hörerpostsendung heute in 14 Tagen - Ditha Baierová und Ihr Lothar Martin.