Hörerforum
Themen in der Hörerpost: EU-Erweiterung mit Betonung auf EU-Beitritt der Tschechischen Republik, Aussöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen, Bewertung von Rubriken (Geschichtskapitel, Reiseland Tschechien), 80 Jahre Tschechischer Rundfunk, 41. Blasmusikfestival Kmochuv Kolín, 22. Überregionales DX-Treffen für Kurzwellenhörer Ahoi und herzlich willkommen zum Hörerforum von Radio Prag. Auch heute wollen wir wieder ein wenig in der Postmappe blättern und uns mit Ihren Zuschriften befassen. Am Mikrofon begrüßen Sie dazu Markéta Maurová und Lothar Martin.
"Ich freue mich über die Erweiterung der EU und speziell über den Beitritt Tschechiens. Ich glaube, dass dies für Europa und Tschechien nur von Vorteil sein kann. Lasst uns ein friedliches und gutgehendes Europa werden."
Dies sind die Wünsche unseres Hörers Klaus Drechsel aus Gelsenkirchen, datiert vom 16. April, dem Tag, an dem in Athen die EU-Beitrittsverträge mit den zehn Kandidatenländern unterzeichnet wurden. Ein wichtiges, ja vermutlich sogar historisches Datum, wenn man davon ausgeht, dass der Fahrplan mit den offiziellen Beitritten der zehn neuen Länder am 1. Mai 2004 auch tatsächlich eingehalten wird. Denn bis zum kommenden Mai gibt es immer noch genügend zu tun. Das weiß auch unser Hörer Heinz-Günter Hessenbruch aus Remscheid, der dazu meint:
"Ja Europa wächst zusammen, politisch und auch wirtschaftlich. Dass auch ein Zusammenwachsen in den Köpfen und Herzen geschieht und vorbereitet wird, dazu sind die Auslandsdienste der KW-Radiostationen aller bestens geeignet. Und als langjähriger KW-Hörer kann ich mit gutem Gewissen bestätigen, dass Radio Prag seine Aufgabe sehr gut erfüllt."Danke für die Blumen! Solche und ähnliche Zuschriften freuen uns natürlich, und so versichern wir, dass wir gerade beim Thema "EU-Beitritt der Tschechischen Republik" am Ball bleiben wollen und werden. Denn in dieser Angelegenheit sind noch längst nicht "alle Messen gelesen", wie der Volksmund sagt. Diesen Standpunkt vertritt auch unser Stammhörer Engelbert Borkner aus Hildesheim, der uns u.a. mitteilte:
"Jetzt hat nun auch die Obere Kammer des Tschechischen Parlaments - der Senat die Regeln für eine ungehinderte Durchführung des Referendums zur EU gebilligt. Nun kommt es letztendlich auf die Wähler an, ob und wie sie in die EU gelangen wollen. Natürlich bedarf es wohl auch noch Überzeugungsarbeit der Regierung, damit die Bürger zustimmen."
In der Tat, da gibt es noch einiges zu tun, soll die Volksbefragung am 13. und 14. Juni nicht ernüchternd, sprich: mit einem NEIN zur Europäischen Union infolge einer zum Beispiel zu geringen Beteiligung der EU-Befürworter an dieser Abstimmung ausfallen. Und auch was die Vergangenheitsbewältigung betrifft, darf die Tschechische Republik durchaus noch zulegen. Das jedenfalls meint Herr Hans Georg Wolf, der uns per E-Mail mitteilte:
"Als Sohn eines ´Gablonzers´, dessen Vater nach dem 2. Weltkrieg aus seiner Heimat vertrieben wurde, verfolge ich die Geschichte und das Werden dieser Stadt mit besonderem Interesse. Auch durch die Prägung in der Zeit des ´kalten Krieges´ fällt es mir natürlich sehr schwer, die Entwicklung mit neutralen Augen zu verfolgen. Mit großem Interesse und den hoffnungsvollsten Wünschen für die Zeit nach dem EU-Beitritt verfolge ich nun den weiteren Weg der Weiterentwicklung. Das einzige, dass ich mir und auch im Namen meines an Heimweh verstorbenen Vaters wünsche, ist das Eingeständnis des Unrechts der damaligen Vertreibung. Ich möchte in keiner Weise Rache oder Wiedergutmachung fordern. Damals ist soviel Unrecht und Grausamkeit geschehen, dass wir nur daraus lernen können, so etwas nie mehr zuzulassen."
In die gleiche Richtung geht auch die Zuschrift unseres Hörers Hermann Tyralla aus Hattingen, der schrieb:
"Ein gegenseitiges Vergeben und Vergessen wäre unbedingt wichtig, besonders wo wir doch gemeinsam in einem geeinten Europa leben wollen."
"Sowohl das ´Kapitel aus der tschechischen Geschichte´ als auch die ´Touristensprechstunde´ boten wieder neue und interessante Informationen. Mich erstaunt immer wieder, dass es Personen und damit verbundene Geschichten gibt, die mir bisher vollkommen unbekannt waren."
Diese Zeilen schrieb uns Herr Jürgen Kückelhaus aus Mettmann vor einiger Zeit, als unsere Sendereihe "Reiseland Tschechien" noch "Touristensprechstunde" hieß. Aber die Einschätzung, immer wieder Neues und damit bisher Unbekanntes zu erfahren, Herr Kückelhaus, bestärkt Sie doch bestimmt darin, Radio Prag die Treue zu halten bzw. unseren Sender sogar noch öfter zu hören, oder? Auch Herr Kurt-J. Przystupa aus Duisburg war besonders von einer unserer Sendungen zur tschechischen Geschichte angetan:
"Interessanter Beitrag über die russischen Emigranten. Ich glaube, das Schicksal dieser Menschen ist den wenigsten bekannt."
Apropos Geschichte. Auch der Tschechische Rundfunk hat schon eine ganze Menge an Jahren auf dem Buckel, in diesem Monat werden es genau 80! Auf dieses stolze Jubiläum wollen wir natürlich in würdiger Form eingehen und haben dazu auch einige Sondersendungen geplant. Unser Stammhörer Fritz Andorf aus Meckenheim wollte dann auch zu Recht bereits wissen, wann wir diese Sendungen ausstrahlen werden. Nun, Herr Andorf, das Jubiläum selbst entfällt auf den 18. Mai, also auf einen Sonntag. Die an diesem Tag auf dem Programm stehenden Sendereihen "Schauplatz" und "Kultursalon" werden sich auf jeden Fall mit diesem Jubiläum befassen. Wann genau wir mit unseren Sonderbeiträgen zum 80. Geburtstag des Tschechischen Rundfunks beginnen werden, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider noch nicht genau sagen. Aber gehen Sie, Herr Andorf, und alle weiteren Hörer, die sich speziell für dieses Ereignis interessieren, bitte davon aus, dass dies der Mittwoch oder der Donnerstag vor dem Jubiläum, also der 14. bzw. 15. Mai sein werden.Ein mit einem kulturellen Ereignis verbundenes Datum interessiert ebenso einige Hörer aus Deutschland, darunter Herrn Ludwig Börner aus Pockau. Ihre Frage lautet ganz einfach: Wann findet das diesjährige Blasmusikfestival "Kmochuv Kolin" statt?
Nun, dieses traditionelle Festival, das in diesem Jahr zum 41. Male über die Bühne geht, wird alljährlich am zweiten Juniwochenende veranstaltet. Das bedeutet nichts anderes, als dass es in gut einem Monat, vom 13. bis 15. Juni, wieder soweit ist und sich in der Elbestadt Kolín erneut wieder unzählige Blasmusikkapellen aus Böhmen, Mähren, der Slowakei und aus weiteren Ländern ein Stelldichein geben werden. Den Höhepunkt des Festivals stellt in der Regel der Samstag dar, an dem es traditionell immer zum Umzug der Kapellen und Spielmannszüge mit den hübschen Tambourmajorinnen an der Spitze kommt. Also liebe Blasmusikfreunde, vom 13. bis 15. Juni ist das mittelböhmische Kolín erneut für drei Tage der Mittelpunkt dieses Musikgenres.
In unserer letzten Hörerpostsendung haben wir Sie zudem auch darüber informiert, dass an diesem Samstag, dem 10. Mai, ab 14.30 Uhr im Gewölbekeller des alten Schlosses in Baden-Baden das 22. Überregionale DX-Treffen für Kurzwellenhörer und DXer im Raum Murgtal, Karlsruhe, Bretten und Offenburg stattfindet, zu dem auch Kurzwellenhörer, DXer und Freunde des Rundfunkfernempfangs aus anderen Gebieten recht herzlich eingeladen sind. Wie versprochen heute noch einige Hinweise zum Programm der Veranstaltung:
Auf dem Programm des Treffens stehen ein Rückblick auf die hobbybezogenen Ereignisse in den letzten 12 Monaten in dieser Region, eine kleine Tombola sowie das bekannte Stationsquiz. Außerdem werden Tina Krasnopolskaja-Jolkver und Waldemar Krämer erwartet, die einen Vortrag anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Deutschen Welle halten sollen. Ein weiterer Programmpunkt ist der SWLCS Jubiläumskontest aus Anlass des 30. Internationalen SWLCS DX-Camps vom 25. bis 27. Juli 2003. Der Tagungsort ist am besten über die Autobahnausfahrt Baden-Baden zu erreichen. Von dort über die Bundesstraße 500 in Richtung Innenstadt, dort Richtung Gaggenau und Ebersteinburg. Vor dem Auftauchen des Tunnels nach links abbiegen und der Beschilderung "Altes Schloss" folgen.
Und mit diesen Hinweisen sind wir auch schon wieder am Ende unseres aktuellen Hörerforums angelangt. Wir danken Ihnen, dass sie uns mit Interesse zugehört haben und verbleiben bis zu unserer nächsten Hörerpostsendung heute in 14 Tagen - Ihre Markéta Maurová und Ihr Lothar Martin.