Hörerforum

Inhalt: Im heutigen Hörerforum werfen wir zunächst einen Blick zurück auf das Mitte Juni in Tschechien abgehaltene Referendum zum EU-Beitritt des Landes, wir stellen Ihnen danach den Hauptpreisträger und weitere Gewinner unseres Hörerwettbewerbs 2003 vor und geben abschließend noch einen Ausblick auf das Ende Juli in Merchweiler/Saar stattfindende 30. Internationale SWLCS-DX-Camp.

"Nach Wochen der Ungewissheit ist es nun entschieden. Die Mehrheit Ihrer Landsleute, zumindest der Teil, der sich an der Wahl beteiligte, stimmte mit beruhigender Mehrheit für den Eintritt der Tschechischen Republik in die EU. Meinen Glückwunsch dazu."

Das waren die Zeilen, die uns von Herrn Horst Krüger aus Hannover nur wenige Tage nach dem Mitte Juni in Tschechien durchgeführten EU-Referendum erreicht haben. Und damit sind wir auch schon mittendrin in der Diskussion, in der wir uns zunächst mit diesem Schwerpunktthema befassen wollen. Herr Ulrich Stühmke aus Essen hat seine Meinung dazu so geschildert:

"77,3 % der an der Abstimmung Beteiligten haben ihre Zustimmung gegeben. Das ist ein gutes Ergebnis, gemessen an der Wahlbeteiligung von allerdings nur 55,2 %. Man kann dazu wohl gratulieren. Eine höhere Wahlbeteiligung hätte sicherlich zu einem eindeutigeren Stimmungsbild beigetragen. Doch leider ist bei vielen Menschen die Interessenlosigkeit stärker. Diese Menschen sollten sich auch später nicht über mit der EU in Zusammenhang stehende Entwicklungen brüskieren. Die positiven Dinge werden sie ohnehin auch gerne für sich in Anspruch nehmen. Auf jeden Fall ist nun erst einmal die große Diskussion um das Für und Wider zu einem EU-Beitritt beendet. Auch die Tschechische Republik kann sich nun voll auf den Termin des 1. Mai 2004 konzentrieren."

So schön, so gut. Andere Hörer haben sich darüber hinaus aber auch mit den Reaktionen auseinander gesetzt, die der Volksentscheid nach sich gezogen hat. Hierzu schrieb uns Herr Engelbert Borkner aus Hildesheim:

"Nun war die Entscheidung doch klarer, als man es vorausgesagt hatte. Das Ja Tschechiens ist ja auch von ausländischen Politikern auf breiter Basis begrüßt worden. Nur was mich etwas stutzig macht, ist, dass ihr Staatspräsident Václav Klaus sich überhaupt nicht dazu geäußert hat. Vor der Wahl konnte ich das noch verstehen, denn als Präsident muss er sich neutral verhalten. Aber nach der Entscheidung wäre es doch seine Pflicht gewesen, sich dazu zu äußern."

Eine Auffassung, die Herr Krüger aus Hannover nicht teilt, sondern dem entgegen hält:

"Mit den Reaktionen Ihres Präsidenten Klaus war man offensichtlich nicht ganz einverstanden. Aber es war doch eigentlich lange bekannt, dass er einem Beitritt in die EU sehr reserviert gegenüber stand. Er ist also nur konsequent bei seinem Standpunkt geblieben, das muss man einfach respektieren."

Einen noch ganz anderen Gesichtspunkt in die Debatte um das Referendum zum tschechischen EU-Beitritt hat Herr Fritz Andorf aus Meckenheim ins Spiel gebracht, als er uns mitteilte:

"Gar nicht erstaunlich fand ich, dass sich die Roma in Ihrem Land für den EU-Beitritt aussprechen, wie die Umfrage der vorgestellten Roma-Zeitschrift ergeben hat. Sicher sehen die Roma für sich durch die Öffnung der Grenzen mehr Perspektiven, indem sie sich auf den nunmehr erleichterten Weg nach Westen begeben."

Herr Andorf fand das Porträt der von uns im "Medienspiegel" vorgestellten Roma-Zeitschrift sehr interessant, wollte dazu aber noch Genaueres wissen. Nämlich: Ist die Zeitschrift eigentlich ausschließlich in Tschechisch geschrieben? Und: Gibt es nicht eine eigene Roma-Sprache? Silja, Du als Autorin des zitierten Beitrags kannst dazu sicher Näheres sagen:

Resümee:



Silja Schultheis teilt mit, dass die Zeitschrift tatsächlich nicht nur in der tschechischen Sprache, sondern auch in Romanes, der Sprache der Roma, gehalten ist. Unter der Internetadresse www.romea.cz kann man zudem Auszüge in Englisch nachlesen. Des weiteren verweist Silja Schultheis auch auf unsere eigene Webseite www.radio.cz/deutsch, und zwar aus gutem Grund. Denn seit dem 30. Juni ist dort nämlich auch ein Link unter der Bezeichnung "Roma in Tschechien" zu finden, unter dem Sie so einiges über die hierzulande lebenden Roma und deren Geschichte erfahren können.

Vor wenigen Tagen wurde unserer diesjähriger Hörerwettbewerb abgeschlossen, bei dem wir Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, aufgefordert hatten, uns in Form eines nicht allzu langen Textes folgende Frage zu beantworten: Welche tschechische Persönlichkeit hat Sie beeindruckt und warum? Bis zum Einsendeschluss am 15. Juni erreichten Radio Prag daraufhin insgesamt 438 Zuschriften aus aller Herren Länder, unter denen wir inzwischen den Hauptgewinner ermittelt haben. Es ist Frau Christiane Nuttall aus Hayton in Großbritannien, die sich in ihrem Beitrag mit einem bedeutenden tschechischen Dramatiker auseinander setzte. Allerdings nicht mit Václav Havel, sondern mit Aloys Senefelder, der von 1771 bis 1834 lebte und in dieser Zeit u.a. die Technik des Steindrucks entwickelte. Weshalb sie ihren Beitrag Senefelder und nicht Havel widmete, das erläuterte Frau Nuttall zu Beginn ihres Aufsatzes so:

"Diese Wahl wäre sicher verständlich gewesen, wenn man an die jüngere und beachtenswerte Vergangenheit der Tschechischen Republik denkt. Ich vermute aber, dass Aloys Senefelder, ohne es zu wissen, das Leben der Menschen stärker beeinflusst hat als Václav Havel, obwohl zwischen beiden Männern eine gewisse Verbindung besteht."

Welche Verbindung das ihrer Meinung nach ist und wie nachhaltig Senefelder das Leben der Menschen beeinflusst habe, dies schildert Christiane Nuttall in ihrem Beitrag, den Sie komplett, liebe Hörerinnen und Hörer, auf unserer Internetseite unter www.radio.cz/deutsch nachlesen können. Als Siegerin unseres Wettbewerbs kommt Frau Nuttall nunmehr in den Genuss von einer Woche Urlaub für zwei Personen in der Tschechischen Republik. Der Preis wurde vom Hotel Bellevue Podebrady gestiftet, während Hauptsponsor Nummer zwei, die tschechische Fluggesellschaft CSA, den kostenlosen Hin- und Rückflug für die Gewinnerin und ihre Zweitperson sicherstellt.

Reisetaschen, kleine Radioempfänger, Anoraks, Trikots sowie weitere Utensilien und Souvenirs - das sind die Preise, die in den nächsten Tagen an die weiteren Gewinner unseres Hörerwettbewerbs auf die Reise gehen. Davon gehen auch zehn an die Wettbewerbsteilnehmer und Hörer unserer deutschsprachigen Sendungen, und das sind in der intern ermittelten Rangliste die nachfolgend genannten Personen: Marianne Koepke aus Hamburg, Joé Leyder aus Bettendorf in Luxemburg, Helmut Zahradník aus Passau, Fritz Andorf aus Meckenheim, Jörn Mucha aus Berg, Wolfgang Bruch aus Schwarzenbach an der Saale, Steffi Meder aus Simmern, Helmut Matt aus Herbolzheim, Joachim Bayertz aus Bensheim und Achim Kissel aus Duisburg. Herzlichen Glückwunsch!

Und zum Abschluss unserer heutigen Sendung möchten wir Sie - wie in unserer letzten Sendung versprochen - noch auf das 30. Internationale SWLCS-DX-Camp verweisen, das in gut drei Wochen, vom 25. bis zum 27. Juli 2003, im inmitten des Saarlandes gelegenen Merchweiler/Saar stattfindet und zu dem sich bereits mehrere Teilnehmer aus dem In- und Ausland angesagt haben. Im vergangenen Jahr wurden während der drei Camptage fast 300 Besucher gezählt. Und auch in diesem Jahr werden auf dem Freigelände in der Dorfstraße 13 alle Möglichkeiten des weltweiten Rundfunk- und Fernsehempfangs vorgeführt. Ca. 50 Länder strahlen Radioprogramme in deutscher Sprache aus, die oftmals ohne größeren Aufwand hier zu hören sind. Auf dem Campgelände stehen dafür einfache Radios und modernste Weltempfänger zur Verfügung. Dieses Jubiläums-DX-Camp bietet allerdings noch eine ganze Menge mehr - doch dazu mehr in unserer nächsten Sendung am 15. Juli. Für heute nur noch soviel: Übernachtet werden kann in einem der Zelte, in den Pavillons oder in einer der nahe gelegenen Pensionen oder Hotels, die vor Ort zur Verfügung stehen. Selbstverständlich kann man sein eigenes Zelt mitbringen. Kostenlose Stellplätze sind ebenfalls vorhanden.

Na dann, nichts wie los, auf zum 30. Internationalen SWLCS-DX-Camp vom 25. bis 27. Juli im saarländischen Merchweiler. In diesem Sinne auf ein Wiederhören heute in 14 Tagen - Ihr Lothar Martin.