Hörerforum

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In der heutigen Ausgabe des Hörerforums, unserer Hörersendung auf Radio Prag, stehen wieder ihre Briefe im Mittelpunkt.

Helmut und Linda Matt
Herzlich willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, herzlich willkommen zum Hörerforum sagt Ihnen Thomas Kirschner. Im vergangenen Monat haben wir in zwei Sonderausgaben des Hörerforums zunächst an den 15. Jahrestag der friedlichen Revolution in Tschechien erinnert und konnten dann 14 Tage später die Gewinner des Radio Prag-Hörerwettbewerbs, Helmut und Linda Matt aus dem Schwarzwald, bei uns im Studio begrüßen. Nach so langen Wochen ist es nun also wieder höchste Zeit, einen Blick in Ihre Hörerpost zu werfen. Wieder konnten wir uns über Empfangsberichte aus nahezu allen Teilen Deutschlands und aus Österreich freuen, unter die sich bereits die ersten festlichen Weihnachtskarten mischen. Ganz besondere Grüße möchte ich diesmal an Patrick Dentsch aus Schaan in Liechtenstein und an Rosalie Farkas in Subotica in Serbien und Montenegro richten - für uns ein schönes Zeichen, wie bunt gemischt und international die Hörerschaft auch unserer deutschsprachigen Sendungen ist. An sie und alle Hörer, die unser Programm aufmerksam mitverfolgen und mit Empfangsbestätigungen, Grüßen, Anmerkungen, Fragen und Kommentaren begleiten an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Viele Reaktionen bekam wir zu der Einstellung unser Sendungen über das World Radio Network (WRN) mit Beginn der neuen Sendeperiode. So schreibt Thomas Kubaczewski aus Berlin:

"Es ist sehr schade, dass Sie ihre Ausstrahlungen über WRN aufgekündigt haben. Meine Familie und ich hören Ihre Programme sehr gerne, auch über Kurzwelle. In der wärmeren Jahreszeit schalten wir jedoch gern unsere auf ASTRA ausgerichtete Satellitenempfangsanlage im Garten vor den Toren der großen Stadt ein, um die doch viel bessere Klangqualität über WRN zu hören."

Auch für uns ist es natürlich nicht schön einen Sendeplatz zu verlieren. Umso mehr freuen wir uns, wenn Sie uns auch weiterhin auf der klassischen Kurzwelle treu bleiben - so wie auch Thomas Kubaczewski,

"denn Ihre Sendungen über Kurzwelle sind hier (in Berlin) recht gut zu hören. Da ist es immer noch besser an der Satellitenausstrahlung zu sparen, als an Ihrem guten und interessanten Programm."

Vielen Dank für das freundliche Lob, Herr Kubaczewski! Auch Josef Rieger aus Gaggenau, der schon seit mehr als fünfundreißig Jahren unseren Sender hört, bedauert das Ende der WRN-Ausstrahlung. Fast gegen seinen Willen hat er allerdings die Vorteile der Internet-Übertragung für sich entdeckt.

"Ich gehöre zu den Radio-Prag-Hörern seit 1967. Ich erinnere mich, dass ich das damalige Geschehen täglich am Mittel- oder Kurzwellenradio verfolgt habe. Noch vor einem Jahr konnte ich mir nicht vorstellen, einmal Radio übers Internet zu hören. Inzwischen hat ein enormer Wandel stattgefunden. Die Technik hat sich weiter entwickelt, die Datenleitungen sind schneller geworden und es wurden Kompressionsverfahren entwickelt, die die Datenmenge einer Sendung auf einen Bruchteil reduziert. Inzwischen rufe ich eine ganze Reihe von Sendern übers Internet ab. Eine halbstündige Sendung wird in weniger als einer Minute auf meinen PC übertragen, fehlerfrei und in optimaler Klangqualität unabhängig von der Entfernung zum Sender. Ich kann eine derartige Sendung dann anhören wann es für mich günstig ist. Das ist ein enormer Vorteil im Vergleich zur Kurzwelle und auch zum Satellitenradio. Schließlich hat man ja auch im eigenen Lebensumfeld Verpflichtungen, die es einem nicht gestatten zu jeder Uhrzeit an den Weltempfänger zu sitzen."

Schließlich weist Josef Rieger noch auf einen besonderen Vorteil hin: Die Sendungen lassen sich mit entsprechenden Kompressionsprogrammen äußerst platzsparend archivieren - auf eine herkömmliche CD passt so nach seinen Angaben das halbe Jahresprogramm von Radio Prag! So kann man als Radiofreund sein eigenes Rundfunkarchiv quasi im Schuhkarton aufbauen.

"Die Entwicklung geht weiter. Auch wenn es vielen nicht leicht fallen wird",

schreibt Josef Rieger dazu. Nun würde mich natürlich interessieren, wie gerade Sie, unsere anderen Kurzwellenhörer zu dem Angebot des Internet-Radios stehen. Sind Sie schon einmal im Internet "fremdgegangen", vielleicht wenn der Kurzwellenempfang gestört war oder Sie einen Beitrag ein zweites Mal hören wollten? Oder ist für Sie das "Angeln nach den Wellen" am wichtigsten - das abenteuerliche Gefühl, dass zwischen ihrem Empfänger und dem Sender nichts als tausende Kilometer Luft ist? Schreiben Sie mir Ihre Meinung und Ihre Ansichten. Die Adresse gibt es, wie stets, am Schluss des Hörerforums.

Um das Internet geht es auch in einem Brief von Georg Stawski aus Recklinghausen, der uns regelmäßig schreibt.

"Da ich erst jetzt Internetzugang habe und das Ganze nicht so recht funktionieren will, kann ich leider nur sporadisch nachsehen, ob meine Post bei Ihnen auf Resonanz trifft oder nicht. Natürlich trifft sie auf Resonanz, nur erfahre ich das nicht immer. Erst jetzt las ich den Hinweis auf meinen Brief zu Jan Hus (Hörerforum, 29.06.2004). Noch längst nicht jedermann verfügt über diese elektronischen Mätzchen. Das sollten Sie vielleicht berücksichtigen. Es gibt tatsächlich noch den Postweg."

Da haben Sie natürlich Recht, Herr Stawski, und wir bemühen uns auch, Ihre Briefe wie die von allen Hörern wenigstens mit Empfangsbestätigungen und kleinen Aufmerksamkeiten zu beantworten. Leider haben wir aber nur selten die Zeit, Ihnen, liebe Hörer, auch inhaltlich persönlich auf Ihre Zuschriften zu antworten. Aber dafür gibt es ja das Hörerforum, in dem wir Ihre Briefe mit dem gesamten Hörerkreis diskutieren können, und das ist ja auch der Sinn und Vorteil des Mediums Radio. Und wenn es mit dem Internet und den elektronischen Mätzchen nicht recht klappt - dann bleibt ja immer noch die klassische Kurzwelle.

Neben zahlreichem Lob, über das wir uns sehr freuen, bekommen wir von Ihnen natürlich auch kritische Zuschriften. Auch wenn wir nicht alle hier im Hörerforum vorlesen können, gehen sie nicht verloren, im Gegenteil: Für uns sind das wichtige Hinweise darauf, was wir noch verbessern können. Ein solcher Hinweis kommt etwa von Horst Krüger aus Hannover:

"Liebe Freunde! Es ist schön, dass Sie zu Beginn Ihrer Sendungen die Frequenzen nennen. Noch besser wäre es allerdings, wenn Sie diese Mitteilungen vollständig übertragen würden und nicht erst in der Mitte oder am Ende der Ansage einschalten würden. Wenn Sie die Hinweise schon bringen, versuchen Sie es doch bitte einmal so, dass man etwas damit anfangen kann."

An dieser Stelle möchte ich Sie, liebe Hörer, um Ihre Mithilfe bitten, denn Herr Krüger spricht hier ein Phänomen an, das mir auch schon aufgefallen ist. Eigentlich sollten unsere Sendungen jeweils drei Minuten vor den Nachrichten, also jeweils zur Minute 27 bzw. 57, mit der Ansage von Frequenzen und Senderadresse beginnen. Wenigstens bei der Abendsendung um 18.30 Uhr habe ich aber auch schon mehrfach bemerkt, dass die Übertragung zu spät aufgeschaltet wird und zudem die französische Ansage läuft. Deshalb die Frage an Sie, liebe Hörer, als die aufmerksamsten Beobachter unseres Programmes. Haben Sie ähnliche Unregelmäßigkeiten auch schon festgestellt? Welche Sendungen sind betroffen? Schreiben Sie mir - mit Ihrer Hilfe werden wir versuchen, die Fehler abzustellen. Wie versprochen hier nochmal unsere Adresse: Radio Prag, Deutsche Redaktion, Vinohradska 12, CZ-120 99 Praha 2. E-mail: [email protected].

Und damit bleibt mir für heute nur noch, Ihnen allen, liebe Hörer, ein frohes Weihnachtsfest und ruhige Feiertage zu wünschen. Vielleicht nutzen Sie die Festtage ja, um in aller weihnachtlicher Gemütlichkeit unser Feiertagsprogramm anzuhören, das meine Kollegen jetzt schon eifrig vorbereiten! Lassen Sie es sich gut ergehen, und auf Wiederhören spätestens in zwei Wochen beim letzten Hörerforum dieses Jahres.