Hoteleinsturz im nordböhmischen Louny forderte sechs Menschenleben

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Das Osterfest in Tschechien erlebte wie gewöhnlich am Ostermontag seinen Höhepunkt. Doch in diesem Jahr wurde der allgemeine Frohsinn durch eine Schreckensnachricht aus dem nordböhmischen Louny/Laun um einiges getrübt. In den frühen Morgenstunden des Ostermontags kam es nämlich im dortigen Hotel Oharka zu einer gewaltigen Explosion, in deren Folge ein Großteil des vierstöckigen, 12 Jahre alten Gebäudes in sich zusammenstürzte.

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Das Osterfest in Tschechien erlebte wie gewöhnlich am Ostermontag seinen Höhepunkt. Doch in diesem Jahr wurde der allgemeine Frohsinn durch eine Schreckensnachricht aus dem nordböhmischen Louny/Laun um einiges getrübt. In den frühen Morgenstunden des Ostermontags kam es nämlich im dortigen Hotel Oharka zu einer gewaltigen Explosion, in deren Folge ein Großteil des vierstöckigen, 12 Jahre alten Gebäudes in sich zusammenstürzte. Trotz des sofortigen Einsatzes von rund 100 Feuerwehrleuten, Polizisten, Rettungskräften und Kynologen mit Suchhunden konnten sechs Hotelbewohner nur noch tot geborgen werden. Weitere 15 Personen wurden verletzt.

Bei den Opfern handelt es sich um die Mitglieder einer polnischen Familie, die nach Tschechien gekommen war, um hier zu arbeiten. Die einzige Überlebende der Familie, die 30-jährige Marena Siwaková, musste den Tod ihrer Eltern, ihres Mannes, ihrer fünfjährigen Tochter sowie des Bruders und dessen Frau beklagen. Die Zahl der Opfer wäre womöglich noch höher ausgefallen, hätten sich nicht andere polnische Familien, die auch das Hotel bewohnten, dazu entschieden, das Osterfest in der Heimat zu feiern.

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Die Unfallursache ist nach wie vor ungeklärt. Es wird aber vermutet, dass die das Gebäude zerstörende Druckwelle durch die Explosion eines elektrischen Boilers oder einer Propan-Butan-Flasche zustande gekommen sein könnte. Wie der Dekan der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule in Brno/Brünn Josef Chybík urteilte, müsse eine Expertenkommission nun feststellen, ob durch die Druckwelle nicht auch die Statik umliegender Häuser in Mitleidenschaft gezogen wurde. In einer ersten Einschätzung wird dies durch Bauingenieur Jirí Spelina bezweifelt, aber auch er rät zu einer Überprüfung:

"Ich denke, was die Beschädigung der Statik anbelangt - dazu ist es nicht gekommen, denn die nächsten der umliegenden Gebäude befinden sich in einer ausreichenden Entfernung vom Unglücksobjekt. Nichtsdestotrotz muss dies noch einmal überprüft werden. Zerstört oder stark beschädigt wurden freilich die Fenster der angrenzenden Gebäude, aber hinsichtlich der Statik ist es meiner Meinung nach zu keiner dramatischen Beeinträchtigung gekommen."

Soweit Bauingenieur Jirí Spelina. Mit seinen sechs Opfern gehört das Unglück von Louny allerdings nun zu den größten Katastrophen dieser Art, die es jemals auf tschechischem Territorium gegeben hat. Das bisher größte Unglück hierzulande hatte sich am 9. Oktober 1928 ereignet, als im Prager Stadtzentrum ein siebenstöckiges Gebäude eingestürzt war. Unter den Trümmern des Gebäudes wurden damals 46 Menschen tot geborgen, weitere 23 wurden schwer verletzt.