Im Europäischen Parlament wird Norwegen wegen tschechischer Kinder kritisiert
Der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des Europäischen Parlaments hat am Mittwoch über den Fall von zwei tschechischen Kindern diskutiert, die ihren Eltern in Norwegen weggenommen wurden. Der Ausschuss kritisierte scharf das Vorgehen der norwegischen Behörden. Darüber informierte der tschechische Europaabgeordnete Tomáš Zdechovský (Christdemokraten). Seiner Sprecherin zufolge forderte der Christdemokrat während der Tagung des Ausschusses andere EU-Länder auf, der Tschechischen Republik zu helfen, den internationalen Druck auf Norwegen zu intensivieren.
Die norwegischen Behörden haben 2011 einem tschechischen Ehepaar zwei Söhne weggenommen, weil jemand vom Kindergarten über den angeblichen sexuellen Missbrauch der Kinder durch die Eltern sprach. Die Polizei untersuchte die Eltern, stellte jedoch die Ermittlungen ein und beschuldigte sie nicht. 2012 wurde den Eltern das Pflegerecht entzogen. Die Kinder wachsen seitdem jedes in einer anderen Pflegefamilie auf. Die Mutter darf ihre Söhne nur zweimal im Jahr je zwei Stunden lang sehen. Ihre Berufung wurde von den norwegischen Gerichten zurückgewiesen. Auf der Sitzung des Ausschusses erklang, dass Norwegen das Völkerrecht verletzt.