Inflation in Tschechien nimmt wieder zu – 2015 wird Rate bei 2,2 Prozent liegen

Foto: Archiv Radio Prag

In Tschechien beginnt die Inflation allmählich wieder zu steigen. Dennoch war die Inflationsrate im Mai im Jahresvergleich um 0,2 Prozentpunkte niedriger als sie laut Prognose der Tschechischen Nationalbank (ČNB) erwartet wurde. Sie betrug 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Monat April, in dem die Preise im Schnitt nur um 0,1 Prozent gestiegen sind, zeigt der Trend indes eindeutig nach oben, informierte der Direktor der Sektion für Währungsfragen und Statistiken bei der Zentralbank, Tomáš Holub, am Montag.

Tomáš Holub  (Foto: Archiv der Tschechischen Nationalbank)
Die Abweichung gegenüber der Prognose sei damit zu erklären, dass der Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen zwölf Monaten niedriger gewesen sei als erwartet. Im Gegensatz dazu sei indes die korrigierte Inflation um etwas höher als die Prognose gewesen, ergänzte Holub. Allerdings ohne dabei die Kraftstoffe in Betracht zu ziehen, denn deren sukzessiver Preisanstieg sei insbesondere auf die Schwächung des Kronen-Kurses im November vorigen Jahres zurückzuführen.

Die veröffentlichten Daten bestätigten aber einmal mehr die Sichtweise der Zentralbank, den Devisenkurs als ein weiteres Instrument der Währungspolitik anzusehen. Dessen Schwächung habe wesentlich dazu beigetragen, die Gefahr einer Deflation abzuwenden, betonte Holub.

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Nunmehr werde sich der Trend einer steigenden Inflationsrate kontinuierlich fortsetzen. In diesem Jahr werde die durchschnittliche Inflation bei 0,8 Prozent liegen, was der geringste Zuwachs im Vergleich zu den zurückliegenden zehn Jahren wäre. Im kommenden Jahr aber wird die Inflationsrate schon bei 2,2 Prozent liegen, und dieser Wert liegt bereits knapp über der Zielmarke der Zentralbank, die auf zwei Prozent festgelegt wurde.