Internationales Festival der Kinderchöre und Tanzensembles in Pribram

An die 500 Kinder haben in dieser Woche frisches Leben in die mittelböhmische Stadt Pribram gebracht. Kinder aus mehreren Ländern Europas, die sich aktiv dem Gesang und Tanz verschrieben haben. Hier fand nämlich das bereits 5. Festival der Kinderchöre und -tanzensembles statt, das alljährlich von der Bürgervereinigung "Gesellschaft der Freunde der Völker des Ostens" und vom Theater in Pribram organisiert wird.

Theaterdirektor Jiri Slanec erzählte mir, wie der Impuls entstand, ein solches Festival ins Leben zu rufen:

"Als ich angesprochen wurde, ahnte ich nicht, was die Gesellschaft der Freunde der Völker des Ostens ist, und ich dachte, es handelt sich um eine Zusammenarbeit mit Japan. Dies freute mich sehr, aber dann zeigte sich, dass es sich um keine enge tschechisch-japanische, sondern um eine fast europäische Angelegenheit handelt. Die Anfänge waren ganz klein, es traten zunächst an die fünf oder sechs Ensembles aus nicht mehr als drei Ländern auf. Bis heute ist jedoch eine sehr umfangreiche Veranstaltung daraus erwachsen."

Der Initiator war also die "Gesellschaft der Freunde der Völker des Ostens". Tomas Lukavsky von dieser Bürgervereinigung spricht über das Hauptanliegen des Festivals:

"Unser Ziel war es, die ganzjährige Arbeit von Kollektiven zu präsentieren, die sich freimütig der Kunst widmen. Gleichzeitig wollten wir die Bedingungen dafür schaffen, dass sie methodische Erfahrungen und Notenmaterial mit Ensembles aus dem Ausland austauschen können."

Insgesamt 24 Chöre und Tanzensembles aus Bulgarien, Estland, Weißrussland, Russland und weiteren Ländern verbringen bis zu sieben Tage in der Tschechischen Republik. Auf dem Programm ihres Aufenthalts stehen Konzerte in Pribram und in anderen Städten und Gemeinden, bei denen sie neben ihrem eigenen Repertoire auch ein tschechisches Lied bzw. einen tschechischen Tanz aufführen müssen. Zudem führen sie Ausflüge und gegenseitige Treffen durch.

Für den Chor Magnificat aus Ulan-Ude in der Buriatischen Republik der Russischen Föderation nahe der russisch-mongolischen Grenze war die Teilnahme am Festival gleichbedeutend mit seiner ersten Auslandsreise. Die Stadt Pribram und die tschechische Natur haben einem zehnjährigen Sänger dieses Chors sehr gefallen. Und was sagte er über das tschechische Publikum?

"Das Publikum hat mir ehrlich gesagt, nicht so gut gefallen. Die Leute unterscheiden sich von den Buriaten. Sie haben komische Frisuren. Ihr Verhältnis zur Musik? Das ist normal, so wie bei uns."