Irak-Konflikt: Tschechische Regierung billigt Erweiterung des Truppenmandats
Für den Schwerpunkt der Regierungssitzung am Montag, nämlich das amerikanische Ansuchen um eine Beteiligung tschechischer Truppen an einem eventuellen Angriff auf den Irak, stand den Ministern umfangreiches Material zur Verfügung. Und aus diesem geht vor allem eines hervor: Ein UNO-Mandat ist Voraussetzung für den Einsatz heimischer Soldaten. Wie ein solches allerdings konkret auszusehen habe, darüber gab es zunächst noch keine absolute Klarheit. Denn ein Mandat muss nicht unbedingt auf einer neuen UNO-Resolution beruhen. Man könnte auch eine Erklärung vonseiten des Sicherheitsrates als Mandat auffassen, in der gesagt wird, dass der Irak die Bedingungen der letzten Resolution nicht erfülle. Mehr darüber von Gerald Schubert:
"Wenn sich zeigt, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt, dann sind diese gewiss nicht durch irgendwelche Animositäten oder Koalitionsstreitigkeiten bedingt. Diese Sache ist einfach außerordentlich schwierig. Und wenn Sie die Entwicklung in anderen Staaten der Welt verfolgen, dann sehen Sie, dass auch diese in keiner anderen Situation sind. Das ist eine außergewöhnliche Situation, und da ist das Abwägen der Unsicherheiten nur natürlich."
Dennoch: Das Kabinett hat die geforderten Maßnahmen vorerst einstimmig bewilligt. Die tschechischen Spezialeinheiten können demzufolge sogar ohne UNO-Mandat einschreiten, wenn auf irakischer Seite Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen.
Das nächste Wort in Tschechien hat nun das Parlament.