Mitbauer: Familien der Soldaten hatten mehr Angst als die Soldaten selbst

Anti-ABC-Waffen-Bataillon (Foto: www.army.cz)

Die militärischen Auseinandersetzungen im Irak gehen ihrem Ende entgegen, vereinzelt müssen die Armeen der alliierten Streitkräfte jedoch noch auf Heckenschützen und Splittergruppen des gestürzten Diktators Saddam Hussein achten. Die große Angst davor, dass der bisher unauffindbare Diktator in diesem Konflikt Massenvernichtungswaffen einsetzen würde, aber scheint sich verflüchtigt zu haben. Daher wird das in Kuwait stationierte 1. tschechisch-slowakische Anti-ABC-Waffen-Bataillon glücklicherweise aller Voraussicht nach auch nicht zur Bekämpfung dieser Waffen zum Einsatz kommen müssen.

Die militärischen Auseinandersetzungen im Irak gehen ihrem Ende entgegen, vereinzelt müssen die Armeen der alliierten Streitkräfte jedoch noch auf Heckenschützen und Splittergruppen des gestürzten Diktators Saddam Hussein achten. Die große Angst davor, dass der bisher unauffindbare Diktator in diesem Konflikt Massenvernichtungswaffen einsetzen würde, aber scheint sich verflüchtigt zu haben. Daher wird das in Kuwait stationierte 1. tschechisch-slowakische Anti-ABC-Waffen-Bataillon glücklicherweise aller Voraussicht nach auch nicht zur Bekämpfung dieser Waffen zum Einsatz kommen müssen. Ein Grund mehr, in Erfahrung zu bringen, inwieweit dieses Bataillon nun abgezogen wird und wie es mit der Befindlichkeit der tschechischen Soldaten im Kuwait bestellt ist. Dazu suchte Radio Prag den zentralen Stützpunkt der Chemischen Streitkräfte der Tschechischen Armee im nordböhmischen Liberec/Reichenberg auf. Von Hauptmann Jirí Mitbauer, dem kommissarischen Befehlshaber des Stabes der Garnison Liberec, erfahren wir, dass im Juni eine weitere Wachablösung der in Kuwait stationierten Einheit geplant sei, das Kontingent des Bataillons aber wieder heruntergefahren und die verbleibende Einheit ihre ursprüngliche Mission Enduring Freedom fortsetzen werde. Was macht eigentlich die Stärke der tschechischen Chemiewaffen-Spezialisten aus, weshalb sind sie so gefragt und geeignet für diese Mission, wollten wir von Hauptmann Mitbauer wissen:

"Ich war selbstverständlich in Kuwait und war bei der ersten Mission dabei, bei der wir uns als 9. Bataillon einen Namen gemacht haben. Ich denke, die Spezifik unserer Einheit ist, dass sie über eine ziemlich gute Ausrüstung und Technik verfügt. Die Technik ist wirklich modern und sichert eine ganze Reihe von Tätigkeiten ab, wie das vergleichsweise bei den äquivalenten Einheiten der anderen Armeen nicht der Fall ist. Was den Grad der Ausbildung und Einsatzvorbereitung betrifft, da stehen wir mit den Einheiten der anderen NATO-Armeen in etwa auf einer Stufe. Unsere Einheit ist ein toll eingespieltes Kollektiv, das niemanden extra von sich überzeugen muss, denn die Soldaten arbeiten selbstständig und wissen genau, was sie zu tun haben."

Nun waren und sind die tschechischen Soldaten länger als vorher geplant in Kuwait stationiert. Gab es während der Kriegshandlungen nicht auch diffizile Situationen zu überstehen, fragten wir Hauptmann Mitbauer:

"Ich denke, dass die Soldaten dort ihre Aufgaben gut beherrscht haben und ich glaube, das einzige Problem, was existierte, war die große Angst unter den zu Hause wartenden Familien. In den Medien erschienen Informationen, die nicht gerade zur Beruhigung beigetragen haben. So wurde von Bomben berichtet, die auf den Stützpunkt Doha gefallen seien, es gab viele ungenaue Informationen, die natürlich für Unruhe sorgten. Genau dieses Problem galt es für die Soldaten zu lösen. Es wurden daher viele Telefonate mit der Heimat geführt, in denen berichtet wurde, dass nichts passiert sei, man außer Lebensgefahr ist und über viele weitere Dinge, auf die man hat reagieren müssen."