Junge Freiwillige renovieren jüdischen Friedhof
Die Freiwilligenarbeit gewinnt auch in Tschechien an Beliebtheit. Die Vereinigung für Freiwilligenarbeit namens INEX organisiert für junge Menschen aus dem In- und Ausland in den Sommermonaten verschiedene Aktionen. Über eine von diesen berichtet jetzt Dagmar Keberlova.
Junge Menschen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Kroatien, Großbritannien und Tschechien werden von 4. bis 15. August die Renovierungsarbeiten am jüdischen Friedhof im mährischen Holesov, die vor einem Jahr begonnen wurden, fortsetzen. Warum kommen die Freiwilligen gerade nach Holesov? Hierzu mehr von Pavel Kuca, dem Organisator dieser Veranstaltung:
"Es ist eine Initiative der dortigen Menschen, die in der Gesellschaft der Freunde der jüdischen Kultur, Judaica, vereint sind. Diese veranstalten gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde in Brno und INEX seit mehreren Jahren diese Aktionen."
Das jüdische Viertel in Holesov ist nur zum Teil erhalten, es gibt kein typisches jüdisches Viertel wie in anderen mährischen Städten, so Pavel Kuca weiter. Die Synagoge wäre sehr schön und gut erhalten. Am Friedhof, von dem in der kommunistischen Zeit viel gestohlen wurde, wird gearbeitet. Die Freiwilligen renovieren Grabsteine, sammeln Abfall, und diejenigen, die hebräisch beherrschen, helfen auch bei der Dokumentierung. Im vergangenen Jahr hätten die Freiwilligen an die 200 Grabsteine ausgegraben, wobei einer an die 700 Kilogramm wiegt, sagte mir Pavel Kuca weiter. Und davon gebe es dort an die 3000. Damit die Freiwilligen auch einen kulturellen Ausgleich haben, wird gleichzeitig mit dem Freiwilligenlager ein Festival der jüdischen Kultur organisiert. Hierzu eine Einladung von Pavel Kuca:
"Ich möchte alle, die zwischen dem 4. und 10. August in Mähren sein werden, zu diesem Festival einladen. Vor allem am 9. August möchte ich den Auftritt der Gruppe Nigun in den wunderschönen Räumlichkeiten der Sachsynagoge ankündigen. Und tagsüber wird die Tanzgruppe Rut mit israelischen Tänzen auftreten, die auch Interessierten beigebracht werden. Es ist bestimmt sehr empfehlenswert."
