Kutschma trotz NATO-Vorwürfen in Prag

Trotz vorangegangener scharfer Kritik der NATO hat der ukrainische Präsident Leonid Kutschma am Freitag in Prag am Treffen des NATO-Partnerschaftsrats teilgenommen. Die Organisatoren platzierten das umstrittene Staatsoberhaupt aber demonstrativ weit entfernt von US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair. Die NATO wirft Kutschma vor, von angeblichen Radarlieferungen seines Landes an den Irak gewusst zu haben und hatte ihn deswegen nicht nach Prag eingeladen. Der ukrainische Außenminister Anatoli Senko wies am Freitag die Anschuldigungen erneut als "grundlos" zurück. Er versicherte in Prag, dass britische und amerikanische Experten Zugang zu allen Dokumenten über Produktion und Verkauf des Radarsystems bekommen würden. Offenbar um weiteren Streit zu vermeiden, hatte Senko anstelle von Kutschma das Land in der NATO-Ukraine-Kommission vertreten, die sich in Prag der Sitzung des Partnerschaftsrates anschloss.