Letztes Nachspiel der EXPO 2000
Die eigentliche Präsentierung Tschechiens auf der Expo 2000 in Hannover hatte umstrittene Reaktionen geweckt. Eindeutig hochgeschätzt wurde wohl nur der Pavillon, in dem die tschechische Ausstellung untergebracht war. Nachdem sich jedoch das Tor der Expo geschlossen hatte, musste man die Frage lösen, wie es mit dem guten Stück weiter gehen soll. In dieser Woche schloss sich Tschechien weiteren 6 Staaten an, die ihre Verpflichtungen gegenüber der Expo beglichen haben. Mehr dazu von Markéta Maurová.
Es ist gelungen - der Pavillon wurde verkauft. Die Holz-Glas-Konstruktion auf Betonsäulen, die man je nach Bedarf verkürzen oder verlängern kann, ein Werk der Architekten Milan Jírovec und Marek Chalupa, wird auf dem Ausstellungsgelände bleiben und zukünftig der deutschen Kosmetik-Firma Eduard Mathai dienen. Wie der neue Besitzer das Gebäude nutzen will, für das er 35 Tausend Mark bezahlte, fragten wir den Geschäftsführer der GmbH, Oliver Mathai: Tschechien hat seit einem Jahr einen Käufer gesucht und das Gebäude für einen symbolischen Preis angeboten. Sowohl der Generalkommissar der tschechischen Ausstellung Vaclav Bartuska als auch die Autoren des Bauprojekts waren Befürworter der Übertragung des Pavillons nach Prag. Interesse daran äußerte eine Prager Immobilienfirma, die den Pavillon für kommerzielle Präsentationen und Kulturveranstaltungen nutzen wollte. Dieses Projekt kam jedoch im Prager Magistrat nicht durch. Nach dem Verkauf an die deutsche Firma begrüßte Generalkommissar Bartuska die Tatsache, dass das Ergebnis der Arbeit vieler Leute weiter genutzt werde und man 27 Millionen Kronen für die Abrissarbeiten spare. Und ein bestimmter Bezug auf Tschechien, bzw. auf die ehemalige Tschechoslowakei gibt es doch. Die Familie Mathai stammt nämlich aus Marienbad, das sie nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen musste: Höchstwahrscheinlich bleibt auch die tschechische Inschrift auf dem Pavillon erhalten: