Lkw-Produzent Tatra stabilisiert Auftragslage
Der tschechische Lkw-Hersteller Tatra produziert fast nur noch auf der Basis konkreter Aufträge. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen aus dem mährischen Kopřivnice 763 Neufahrzeuge gebaut. Das ist die größte Anzahl seit dem Jahr 2008. Bis Jahresende hat die Firma 722 Lkw verkauft, fast zwei Drittel davon in das Ausland. Für dieses Jahr ist die Produktion von 760 Wagen geplant.
Einer ersten inoffiziellen Bilanz zufolge hat Tatra im Jahr 2013 einen Umsatz von umgerechnet fast 110 Millionen Euro erzielt. Wegen hoher Schulden wurde die Firma zwangsversteigert, seit vergangenem März hat sie neue Besitzer. Sie gehört jetzt zum Unternehmen Tatra Trucks, dessen Eigner die tschechischen Unternehmer Jaroslav Strnad und René Matera sind.
Im vorigen Jahr hat Tatra mehr als 100 Arbeitsplätze abgebaut. Zum 1. Januar dieses Jahres zählte die Firma 952 Beschäftigte. Weitere nahezu 600 Arbeitnehmer arbeiten für die Tochterfirmen von Tatra, was vorwiegend Gießereien und Eisenschmieden sind.
Tatra ist ein traditioneller Lkw-Hersteller, der bis zur Wende 1989 einen Großteil des Marktes im Bereich der Schwerlastfahrzeuge im damaligen Ostblock abdeckte. Nach der Wende aber brach die Auftragslage rapid zusammen, deshalb wurde das Unternehmen mehrfach umstrukturiert. Ab dem Jahr 2006 wurde es von vier tschechischen und ausländischen Investoren mit dem US-Amerikaner Ronald Adams an der Spitze geführt. Tatra machte zunehmend Schulden und wurde voriges Jahr zwangsversteigert. Dem Firmenwert von umgerechnet 64 Millionen Euro standen dabei Verbindlichkeiten von umgerechnet 55 Millionen Euro gegenüber. Seit der Übernahme durch die neuen Besitzer hat sich die Situation in der Firma wieder etwas stabilisiert. Zur Jahreswende wurde die erste Lieferung zu einem Großauftrag für den Export vorbereitet. Es ist ein Auftrag für den Mittleren Osten, in den 750 Fahrzeuge geliefert werden.