Maßnahmen gegen SARS in Tschechien

Peking (Foto: CTK)

Die gefährliche Lungeentzündung SARS, die in vielen Teilen der Welt Angst und Schrecken verbreitet, wurde in Tschechien bisher nicht festgestellt. Nichtsdestotrotz beschäftigt man sich mit der Ansteckungsgefahr auch hierzulande. Mehr Informationen hören Sie nun von Dagmar Keberlova.

Peking  (Foto: CTK)
Der Gesundheitsministerin Marie Souckova zufolge besteht keine Gefahr, dass man sich in Tschechien mit SARS anstecken könnte. "Unsere Programme der präventiven Art sind so spezifisch, dass in Tschechien die Gefahr der Ansteckung nicht droht", sagte die Gesundministerin Souckova am Dienstag. Auch bei uns sind allerdings am Prager Flughafen Ruzyne Sicherheitsmaßnahmen eingeführt worden. Eine Person, die Symptome der Erkrankung wie Husten oder Fieber aufweist, muss nach der Landung in Isolation und ins Spital gebracht werden. Über weitere Maßnahmen informierte der oberste Hygieniker der Stadt Prag, Vladimir Polanecky, den Tschechischen Rundfunk:

"Ich habe die Anwendung von feuchten Tüchern an Bord verboten, weil es dadurch zur Übertragung der Krankheit kommen kann. Ich möchte unterstreichen, dass man sich nicht nur durch das Atmen anstecken kann. Ein Teil der Ansteckungsgefahr besteht auch im Zusammenhang mit der Ernährung, ebenso durch Berührung auf Händen und Mund, beim Händeschütteln etc. Und auch auf Essensreste aus Flugzeugen, auf die Desinfektion der Maschinen, auf Abfall, auf all das beziehen sich die Maßnahmen, über die jeder, der nach Prag kommt, in Tschechisch und Englisch informiert wird."

Derzeit ist in Tschechien kein Patient wegen des Verdachts auf SARS im Krankenhaus. Es werden jedoch gegenwärtig laufend neue Tests erprobt. Durch Molekulardiagnose kann die Krankheit festgestellt werden. Dieser Test sollte bald in der ganzen Tschechischen Republik durchführbar sein können, sagte uns Martina Havlickova aus dem Labor für Grippe in Prag:

"Bisher wird der Test nur bei uns durchgeführt. Seine Verbreitung in die Regionen halte ich aber für wahrscheinlich. Hier kommt es darauf an, wie die jeweilige medizinische Einrichtung ausgestattet ist. Falls ausreichend, dann sehe ich keinen Grund, warum der Test nicht auch in den Regionen durchgeführt werden sollte."

Weltweit sind schon über 330 Erkrankte an SARS gestorben und mehr als 5000 haben sich angesteckt.