Medienberichte: Staatliche Materialverwaltung bezieht Erdöl von Firma mit intransparenten Eigentumsstrukturen
Die Staatliche Materialverwaltung (SSHR) Tschechiens hat einen Kaufvertrag für Erdöl mit einer Firma abgeschlossen, deren Eigentumsstrukturen intransparent sind. Der finanzielle Umfang des Vertrags beträgt mehr als eine Milliarde Kronen (42 Millionen Euro). Dies schreibt der Nachrichtenserver Seznam Zprávy am Mittwoch. Laut dem SSHR-Vorsitzenden Pavel Švagr sei die zyprische Firma Normeston Trading Unlimited, die die Ausschreibung um die Lieferung gewonnen hat, dem Gesetz entsprechend überprüft worden. Es seien zudem noch weitere staatliche Organe hinzugezogen worden, so Švagr gegenüber Seznam Zprávy, um auszuschließen, dass Beteiligte zum Beispiel auf einer Sanktionsliste stehen.
Den Autoren des Berichts zufolge setzt sich das Unternehmen aus einem Konsortium von neun Firmen und Fonds zusammen, die in Zypern, Ungarn, Hongkong und den Britischen Jungferninseln sitzen. In Zusammenarbeit mit der NGO Transparency International haben die Journalisten vier Eigentümer identifiziert. Bei ihnen bestünde der Verdacht, dass sie als Scheineigentümer die eigentlichen Akteure decken, so der Bericht. So sei etwa unklar, woher die zyprische Firma das Erdöl bezieht, das dann an Tschechien geliefert werden soll. Dem Vertrag nach handelt es sich um den Rohstoff Rebco, der von Russland exportiert wird.