Mehrheit von Zemans Gegenkandidaten kritisiert Weihnachtsansprache

Die Weihnachtsansprache von Staatsoberhaupt Zeman wurde von mehreren seiner Gegenkandidaten in der bevorstehenden Präsidentschaftswahl kritisiert. Nach Meinung von Jiří Drahoš habe Zeman die Rolle des Präsidenten und dessen Verantwortung bei der Regierungsbildung völlig ignoriert. Zudem habe Zeman während seiner gesamten Amtsperiode permanent versucht, die Mitgliedschaft des Landes in der EU und in der Nato zu untergraben, sagte der ehemalige Chef der Akademie der Wissenschaften.

In das gleiche Horn stieß auch Präsidentschaftskandidat Michal Horáček. Der Songtexter und Unternehmer erklärte in Anspielung auf Zemans häufige Ost-Reisen, europäische Politik könne man viel besser in Brüssel, Paris oder Berlin machen anstatt in Moskau oder Peking. Für Kandidat Mirek Topolánek habe sich Zeman in seiner Ansprache mehrfach selbst widersprochen. Auf der einen Seite bewerte er die Arbeit des Kabinetts von Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) überaus positiv, im nächsten Satz aber schüre er bereits einen gewissen Hass gegen den Ex-Premier. Zeman beklagte, dass nach den Wahlen die Verhandlungen zur Regierungsbildung für ihn unzureichend waren, andererseits habe er diese mit seinen voreiligen Schritten de facto verhindert, twitterte Topolánek.

Autor: Lothar Martin