Nach Dauerstreit: Prager Jüdische Gemeinde wählt neuen Vorstand

Die rund 1500 Mitglieder der Prager Jüdischen Gemeinde waren am Sonntag aufgerufen, eine neue Gemeindevertretung zu wählen. Die vorgezogenen Wahlen sollen helfen, den Streit beizulegen, der seit mehr als einem Jahr zwischen zwei Flügeln der Gemeinde herrscht. Die Auseinandersetzung gipfelte wechselseitig in der Abberufung von Oberrabbiner Karel Sidon und dem vormaligen Gemeindevorsitzenden Tomas Jelinek und brachte die Gemeinde an den Rand der Spaltung. Die Ergebnisse der Wahl sollen am Montag bekannt gegeben werden; für Donnerstag ist dann die Konstituierung des neuen Vorstandes geplant. Tschechische Medien weisen darauf hin, dass es bei den Wahlen nicht nur um Form und Ausrichtung der Gemeinde geht, sondern auch um die Verfügungsgewalt über das Gemeindeeigentum in Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen.