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KKW Temelin hat den Probebetrieb wieder aufgenommen

Im umstrittenen südböhmischen Kernkraftwerk Temelin hat der Probelauf nach mehr als fünfwöchiger Unterbrechung wieder begonnen. Wie die Nachrichtenagentur CTK meldete, ist der erste Reaktorblock am Sonntag wieder angefahren worden. Am Vormittag habe der Reaktor 0,5 Prozent seiner Kapazität erreicht, hieß es.

Die staatliche Atomaufsichtsbehörde (SUJB) hatte am Freitagabend die Genehmigung zum Anfahren des KKW´s auf bis zu 30 Prozent seiner Gesamtleistung erteilt. Die Reparaturarbeiten an den technischen Mängeln, die zum Abbruch des Testbetriebs geführt hatten, waren erst am vergangenen Dienstag abgeschlossen worden.

Als eine Provokation von tschechischer Seite, die die Beziehungen zu Österreich nicht verbessere, ist die Wiedereinleitung der nuklearen Kettenreaktion in Temelin von den österreichischen Atomkraftgegnern bezeichnet worden. Völlig anders reagierte zuletzt die Europäische Kommission. In Brüssel gab man zu verstehen, es habe gut zwei Monate nach der tschechisch- österreichischen Vereinbarung von Melk den Anschein, dass in der Zusammenarbeit zwischen den tschechischen und österreichischen Fachbehörden erste Anzeichen gegenseitigen Vertrauens heranreifen. Die Entblockierung des Energiekapitels durch Österreich bei den Verhandlungen zwischen der EU und der Tschechischen Republik sei eine direkte Konsequenz in Bezug auf die Erfüllung der Vereinbarung von Melk, hieß es.

Petra Buzkova zur Vorsitzenden der Prager CSSD-Organisation gewählt

Zur neuen Vorsitzenden der Prager Organisation der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) wurde am Sonntag die Vizevorsitzende des Abgeordnetenhauses Petra Buzkova gewählt. Bei der Wahl stimmten 78 Delegierte für die parteiinterne Querdenkerin, während ihr Gegenkandidat Petr Hulinsky nur 49 Stimmen auf sich vereinigen konnte. Das Wahlergebnis kommentierte der stellvertretende Parteivorsitzende Vladimir Spidla mit den Worten, dass ein Wechsel an der Spitze der Prager Organisation schon an der Zeit gewesen sei. Spidla selbst gilt als heißester Kandidat für die Nachfolge von Milos Zeman in der Funktion des Parteivorsitzenden. Zeman will sich beim Parteitag im April nicht mehr zur Wahl stellen.

Rychetsky: Oppositionsvertrag war ein Opfer zugunsten Tschechiens

Die Sozialdemokraten haben mit dem vor gut zwei Jahren mit der ODS abgeschlossenen Oppositionsvertrag ein Opfer zugunsten der Tschechischen Republik erbracht. Diese Ansicht äußerte der soziademokratische Vizepremier Pavel Rychetsky am Sonntag in einer Fernsehsendung der TV-Anstalt Nova. Die Ergebnisse nach der Hälfte der Regierungszeit des Zeman-Kabinetts hätten jedoch gezeigt, dass das Tolerierungsabkommen zwischen den beiden größten Parteien des Landes seinen Sinn erfüllt habe, so Rychetsky.

Komorous: Droge "Kristal" ist gewöhnliches tschechisches Pervitin

Die Beamten des Landeskriminalamtes Sachsen haben auch die tschechischen Behörden vor der neuen, hochsüchtig machenden Droge namens "Kristall" gewarnt. Es handle sich dabei um ein Metamfetamin-Derivat, dass eine noch stärkere Wirkung als andere synthetische Drogen habe und daher schon bei einmaligem Konsum zur Drogenabhängigkeit führen könne. Der Chef der Nationalen Antidrogen-Zentrale in Prag, Jiri Komorous, erklärte am Sonntag im Tschechischen Rundfunk hingegen, dass es sich bei dieser Droge um "gewöhnliches tschechisches Pervitin" handle.

Rinderseuche BSE hat auch finanzielle Folgen für tschechische Landwirte

Obwohl in Tschechien noch kein einziger BSE-Fall bekannt geworden ist, hat die in einigen europäischen Ländern verbreitete Rinderseuche auch auf das Einkommen der hiesigen Landwirte seinen Niederschlag gefunden. Die Verluste, die den tschechischen Rinderzüchtern infolge des wegen der BSE- Diskussion verbilligten Verkaufs von Rindfleischs erwachsen sind, haben laut Angabe der tschechischen Agrarkammer bereits 1,5 Milliarden Kronen (ca. 85 Millionen Mark) überschritten. Wie das Tschechische Statistische Amt zu diesem Thema informierte, sei der Rindfleischverbrauch in Tschechien in den letzten Monaten um rund zehn Prozent zurückgegangen.

Wenig Resonanz bei Kundgebung aus Anlass des Putsches von 1948

Nur wenig Resonanz fand die von der konservativen Partei Rechter Block und vom Klub engagierter Parteiloser (KAN) am Sonntag veranstaltete Kundgebung anlässlich des 53. Jahrestages der kommunistischen Machtübernahme in der ehemaligen Tschechoslowakei. Auf dem Altstädter Ring in Prag kritisierten die Redner zwar in scharfer Form die gegenwärtige politische Kultur im Lande, sie fanden aber nur die Aufmerksamkeit von einigen Dutzenden Zuhörern. Durch ihren Putsch am 25. Februar 1948 waren die Kommunisten an die Macht gelangt, die sie zum Aufbau eines über 40 Jahre währenden totalitären Regimes missbrauchten.