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Belgischer Premier schlug Zeman ein Benelux-Visegrad-Treffen vor

Der belgische Premier Guy Verhofstadt hat seinem tschechischen Amtskollegen Milos Zeman am Montag in Prag vorgeschlagen, im Herbst dieses Jahres ein Treffen der Benelux-Länder mit den Mitgliedern der Visegrader Staaten-Gruppe zu organisieren. Im Zusammenhang mit der geplanten Übergangsfrist, während der die Arbeitnehmer aus den neuen EU-Mitgliedsländern keinen freien Zugang zum Arbeitsmarkt in der EU haben sollen, erklärte der belgische Premier, die Lage in Tschechien sei nicht mit der Lage in anderen Kandidatenländern identisch, sodass er die Haltung Tschechiens zu dieser Frage gut verstehe.

In Prag wurde das Andenken der im II. Weltkrieg gefallenen ausländischen Soldaten geehrt

Auf dem Friedhof Olsany haben die Prager am Montag das Andenken der ausländischen Soldaten geehrt, die während des Zweiten Weltkriegs gefallen sind. Nach der Zeremonie haben Vertreter der Kriegsveteranen und der tschechischen Armee Kränze am Grab des Generals Karel Kutlvasr niedergelegt, der Oberbefehlshaber während des Prager Aufstands im Mai 1945 war. Der General war nach dem Krieg drei Jahre lang in hohen Militärposten tätig. Nach dem kommunistischen Putsch im Jahre 1948 wurde er verhaftet und zu lebenslangem Gefängnis verurteilt. Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Vaclav Klaus, der stellvertretende Senatspräsident Jan Ruml, Vizepremier Pavel Rychetsky und Vertreter der Präsidialkanzlei und diplomatischer Vertretungen legten Kränze an Denkmälern der ausländischen Soldaten nieder.

Telicka: EU-Vertreter werden sich offensichtlich auf 7jährigen Übergangsperiode einigen

Es sei zu erwarten, dass sich die Vertreter der Europäischen Union letzten Endes doch auf die Einführung einer 7jährigen Übergangsperiode einigen, während der Arbeitnehmer aus den neuen mittelosteuropäischen Mitgliedsländern noch keinen freien Zugang zum Arbeitsmarkt in der EU hätten. Diese Meinung äußerte heute der tschechische Chefunterhändler für den EU-Beitritt, Pavel Telicka, in einem Interview für den Tschechischen Rundfunk. Telicka verwies u.a. darauf, dass es sich für Deutschland und Österreich, die diese Forderung vorgebracht haben, dabei um eine sensible politische Frage handele. Sensibel sei sie aber auch für die tschechische Öffentlichkeit, dies u.a. in Hinblick auf die Tatsache, dass in Tschechien im kommenden Jahr Parlamentswahlen stattfinden.

Zeman führte Tvrdik in Verteidigungsministeramt ein

Premier Milos Zeman hat am Montag den neuen Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik in sein Amt eingeführt. Tvrdik löste in diesem Posten Vladimir Vetchy ab, der ebenfalls an der Amtseinführung teilnahm. Der Premier dankte dem abberufenen Minister für die geleistete Arbeit. Tvrdiks erste Aufgabe als Verteidigungsminister wird die Ausarbeitung eines Konzeptes für die Umwandlung der Tschechischen Streitkräfte in eine Berufsarmee sein. Außerdem wird er das System der Anschaffung von Militärmaterial ändern müssen. Bereits als Vetchys Stellvertreter schlug Tvrdik eine radikale Änderung in diesem Bereich vor, der zufolge einzelne Befehlshaber größere Verantwortung tragen würden. Gegen Tvrdiks Ernennung zum Verteidigungsminister protestierten rechts orientierte Oppositionspolitiker.

Achte Briefbombe wurde in Prag entdeckt

Die bereits achte Briefbombe wurde von der Polizei am Montag im fünften Stadtbezirk in Prag entdeckt. Der Brief wurde einem Juristen geschickt, der die Vertreter der Firma H-System vertrat. Nach Informationen des Polizeipräsidiums wurde niemand verletzt. Die Polizei hat bislang den Zusammenhang zwischen dieser Briefbombe und den sieben Briefbomben, die vorige Woche ehemaligen Vertretern der bankrotierten Gesellschaft H-System geschickt wurden, weder bestätigt noch ausgeschlossen.

Molterer wird mit Kavan über AKW Temelin verhandeln

Nach Informationen der österreichischen Presseagentur APA wird der österreichische Umweltminister Wilhelm Molterer am kommenden Samstag in Prag mit dem tschechischen Außenminister Jan Kavan zusammentreffen. Thema der Gespräche wird das südböhmische Atomkraftwerk Temelin sein. Die Begegnung wird - so APA - auf Initiative Österreichs organisiert. Molterer wird sich bemühen, während der Gespräche die Vollendung der Umweltverträglichkeitsprüfung des AKW durchzusetzen.

Tschechische Drogenhändler festgenommen

Eine neunköpfige Gruppe, die die Droge Pervitin herstellte und verkaufte, wurde Ende der vergangenen Woche im Rahmen der Polizeioperation "Kenia" in Prag verhaftet. Nach Informationen der Polizeisprecherin hat die Gang im vergangenen Jahr ca. 50 Kilogramm Pervitin produziert und verkauft.

Heroin aus Tschechien wurde in der Schweiz beschlagnahmt

In der Schweiz wurde eine internationale Gang von Drogenhändlern gesprengt und zugleich mehrere Kilogramm Heroin beschlagnahmt, die für die Schweiz und für Deutschland bestimmt waren. Die Droge stammte nach Informationen der Polizei aus dem Kanton Solothurn, aus Tschechien und aus Ungarn. Der Presseagentur AP zufolge wurden bei einer Polizeirazzia einige Personen aus dem Kosovo verhaftet.

Tschechen haben die größte Angst vor Russland

Die Bewohner der Tschechischen Republik haben aus sicherheitspolitischer Perspektive die größte Angst vor Russland. Dies geht aus den Untersuchungen hervor, die vom Zentrum für empirische Forschungen-STEM im April durchgeführt wurden. Ungefähr die Hälfte der Befragten brachte ihre Befürchtungen vor Russland zum Ausdruck.