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Tschechien eröffnet vier Kapitel im Rahmen der beitrittsverhandlungen mit der EU
Im Rahmen der Beitrittsverhandlungen mit der EU eröffnet Tschechien am Freitag vier weitere Kapitel. Nach seiner Ankunft in Brüssel stellte der tschechische Chefunterhändler Pavel Telicka die Möglichkeit in Aussicht, dass Tschechien schon am Freitag das Positionspapier der EU zum Kapitel Freizügigkeit des Kapitals akzeptieren könnte. Es hänge davon ob, welche Erklärung diesbezüglich der tschechischen Seite vorgelegt werde, sagte Telicka. Ihm zufolge gefalle Tschechien nicht die von Seiten der EU praktizierte Verbindung der Frage des freien Verkaufs landwirtschaftlichen Bodens an Ausländer, deren Behandlung auf einen späteren Termin verschoben wurde, mit der Problematik der Landwirtschaft .
EU- Positionspapier wird am Freitag vorgelegt
Die Europäische Union wird am Freitag der Tschechischen Republik und den weiteren Beitrittsstaaten ein Papier über ihren Standpunkt zur Freizügigkeit der Arbeitskräfte und der Dienstleistungen vorlegen. Dies bestätigte am Donnerstag der schwedische Sprecher, Anders Ericsson, der hinzufügte, dass bei der Freitagsrunde der Beitrittgespräche diese Kapitel bereits verhandelt werden sollen. Der Inhalt des gemeinsamen Positionspapiers war in den vergangenen Monaten unter den Mitgliedsländern sehr umstritten gewesen - zuletzt hatte Spanien eine Einigung blockiert, am Mittwoch aber schließlich eingelenkt.
Solana: CR wird bald EU-Mitglied sein
Die EU-Osterweiterung und der Aufbau eines europäischen Verteidigungssystems waren die Hauptthemen der Unterredungen, die der hohe Vertreter der EU für die Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, am Donnerstag in Prag führte. Er traf in der tschechischen Hauptstadt mit dem tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel, Außenminister Jan Kavan und verschiedenen tschechischen Abgeordneten und Senatoren zusammen.
Solana verkündete auf einer Pressekonferenz, je näher der EU-Beitritt Tschechiens rücke, desto stärker werde das Land in die europäische Verteidigungsstruktur eingebunden. Er betonte aber, dass es der Union keinesfalls um den Aufbau einer eigenen Armee, sondern vielmehr um den Verbund einzelner nationaler Armeen zu einer effektiven schnellen Eingreiftruppe gehe, die ab dem Jahr 2003 einsatzfähig sein soll.
Bei den Gesprächen mit den tschechischen Politikern erörterte man auch die aktuelle Lage auf dem Balkan.
Tschechischer Außenminister reist in den nahen Osten
Über die Beziehungen Tschechiens zu Jordanien und Syrien mit Schwerpunkt im Wirtschaftsbereich wird ab Freitag der tschechische Außenminister Jan Kavan Gespräche in beiden Ländern führen. Vorgesehen ist auch ein Meinungsaustausch über die aktuelle Situation im Nahen Osten. Während des offiziellen Besuches, der bis zum Dienstag kommender Woche geplant ist, wird Kavan mit seinen Amtskollegen Abdallah Fatib und Faruk Sara zusammenkommen. Jan Kavan ist der erste tschechische Außenminister, der den beiden arabischen Ländern einen Besuch abstatten wird.
Prager Erzbischof Vlk 10 Jahre im Amt
Seine 10 jährige Amtsjubiläum feiert am kommenden Freitag der Prager römisch-katholische Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk. Im Jahre 1991 - so Vlk aus diesem Anlass gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK - habe man gedacht, alles würde schneller und reibungsloser gehen. Doch Strukturen wiederherzustellen und diesen einen neuen Geist einzuhauchen, das sei eine Sisyphosarbeit bzw. eine Arbeit für mehrere Generationen. Nach Meinung von Miloslav Vlk hat die katholische Kirche in den zurückliegenden Jahren Schritte nach vorne gemacht u.a. bei der Aktivierung der Laien. Es fehle aber an Kandidaten für das Priesteramt, sagte der Prager Erzbischof.
Ministerpräsidententreffen der Visegradländer
Die Ministerpräsidenten der sogenannten Visegrad-Ländergruppe, der Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei angehören, kommen heute im polnischen Krakau zusammen. In einer zweistündigen Unterredung werden
Sie sich vor allem mit dem aktuellen Stand der Zusammenarbeit der Visegrad-Länder und mit der bisherigen Entwicklung des EU-Osterweiterungsprozesses befassen.
Tschechische Fluggesellschaften brauchen Flugzeuge
Wie der Generaldirektor von Airbus Industries, Guy Dallery, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt gab, werden tschechische Fluggesellschaften wegen der stark steigenden Nachfrage im Personenverkehr innerhalb der nächsten 20 Jahre 37 neue Flugzeuge, im Wert von 52 Milliarden Kronen ( ca. 3 Milliarden D-Mark) benötigen. Airbus-Industries rechnet aber nicht damit, die neuen zweistöckigen Flieger des Typs A 380 auf dem tschechischen Markt absetzen zu können.
Altkommunisten erwägen eine Parlamentswahlbeteiligung
Der ehemalige führende Politiker des kommunistischen Regimes vor 1989 und jetzige Generalsekretär der wiederhergestellten Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Miroslav Stepan plädiert dafür, dass seine Partei an den Parlamentswahlen 2002 teilnimmt. Es sei logisch, so Stepan auf einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass politische Parteien dazu da seien, um am konkreten Kampf teilzunehmen. Eine der Formen dieses Kampfes seien auch die Wahlen. Definitiv entscheiden wird das Parteipräsidium erst Ende Juni.
Propagierung jüdischer Kulturdenkmäler als Touristikziele
Auf dem Filmfestival mit touristischer Thematik "Tour Region Film" im südböhmischen Pisek hat das Multimediaprojekt mit dem Titel "Der jüdische Weg in der Region von Pilsen" einen Sonderpreis der Jury erhalten. Verschiedene Broschüren, eine Videokassette und eine CD-Rom vermitteln einen Einblick in die Tradition der jüdischen Kultur in dieser Region und stellen u.a. auch bedeutende historische Denkmäler vor. Das Ziel des Projektes sei es, in- und ausländische Besucher nach Pilsen und seine Umgebung zu locken, sagte dazu Marek Sykora von der Vereinigung der Städte und Gemeinden des Landkreises Pilsen.
Ausstellung über Juden- und Roma in Zlin
Mit dem Schicksal der Juden und der Roma in der Region der südmährischen Stadt Zlin können sich auch die Besucher einer Ausstellung bekannt machen, die hier im Städtischen Theater eröffnet wurde. Ein Teil der Ausstellung ist dem Schicksal des jüdischen Mädchens Anna Frank gewidmet, die sich während des 2.Weltkrieges gemeinsam mit ihrer Familie in Amsterdam versteckt hielt und dort das bekannte Tagebuch verfasste. Im regionalen Teil der Ausstellung installierten deren Autoren Fotos und Dokumente aus dem Leben des jüdischen Arztes Desider Ornstein. Im März 1939 konnte er die Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutschen Nationalsozialisten nicht verkraften. Er ermordete seine zwei Kinder und beging anschließend Selbstmord.
Bibelkenntnisse als Wettbewerbsgegenstand
Die Kenntnis der Bibel ist eine Wettkampfsdisziplin, zu der am kommenden Samstag in Prag über 60 Menschen bei der ersten tschechischen Meisterschaft zusammenkommen werden. Die Teilnehmer werden zehn unterschiedliche christliche Konfessionen vertreten. Dem Initiator des Wettbewerbs, Karel Sedlacek, zufolge wolle man dadurch Impulse für Einzelpersonen, Organisationen und einzelne Kirchen geben, um die Prinzipien und Versprechungen der Bibel tiefer in das Leben der Christen einwirken zu lassen.