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Roma wollen in Prag gegen Diskriminierung und Rassismus demonstrieren

Vor dem Prager Sitz der Vertretung der Europäischen Union in der Tschechischen Republik wollen am Montag Vertreter von Roma-Organisationen gegen die auf dem Prager Flughafen von britischen Beamten durchgeführten Kontrollen gegenüber Großbritannien-Reisenden demonstrieren. Des weiteren richtet sich der Protest der Roma aber auch gegen Diskriminierung und Rassismus in Tschechien sowie die Straftaten der Skinheads. Ursprünglich wollten die Roma-Vereinigungen ihre für Montag angekündigte Demonstration vor dem Regierungsgebäude veranstalten, wo auch die hiesige Kommission für Roma-Angelegenheiten ihren Sitz hat.

Unwetter im mährischen Landesteil forderten weiteres Todesopfer

Bei neuerlichen Unwettern, die am Samstagabend vor allem die mährischen Gebiete um Brno/Brünn und Kromeríz/Kremsier heimgesucht haben, musste erneut ein Menschenleben beklagt werden. Zwischen den Ortschaften Brusný und Rusava bei Kremsier wurde eine ältere Frau von einem entwurzelten Baum erschlagen. Bereits am Freitagabend war ein 18-jähriger Tscheche in der Nähe eines südböhmischen Campingplatzes auf die gleiche Art und Weise getötet worden. Die neuerlichen Unwetter, bei denen Sturmböen von 100 Stundenkilometern gemessen wurden, haben Schäden in mehrfacher Millionenhöhe verursacht. Erneut waren Straßen überflutet, Dächer abgedeckt und Stromleitungen durchtrennt worden. Die Rettungs- und Feuerwehrkräfte waren daher pausenlos im Einsatz.

Prager Polizei löst Neonazi-Treffen auf

Eine Sondereinheit der tschechischen Polizei hat ein Treffen von etwa 40 Neonazis in einem Prager Restaurant aufgelöst und zahlreiche Personen festgenommen. Bei der Aktion in der Nacht zum Samstag wurden CDs und andere Gegenstände mit faschistischem Hintergrund beschlagnahmt, bestätigten die Behörden am Sonntag. Nach dem tödlichen Angriff eines Skinheads auf einen Roma vor einigen Tagen in Ostböhmen hatte der tschechische Innenminister Stanislav Gross eine kompromisslose Gangart gegen Rechtsextreme angekündigt.

Vorbereitung auf Inbetriebnahme von AKW Temelin läuft auf Hochtouren

Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin laufen die Vorbereitungen zur erneuten Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks auf Hochtouren. Die nukleare Kettenreaktion, die Anfang Mai infolge der notwendig gewordenen Reparatur an der Turbine gestoppt wurde, soll aller Voraussicht nach in der dieser Woche wieder ausgelöst werden. Dies erklärte der Sprecher des Kraftwerks Milan Nebesár am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur CTK.

Derweil hat die Niederösterreichische Initiative STOPP TEMELIN den tschechischen Bericht über die Umweltverträglichkeit des Atommeilers kritisiert. In einer am Sonntag herausgegebenen Erklärung führt die Initiative an, dass sich der Bericht wie "eine Ansammlung von Scherzen" lese und in ihm nicht die Einwände der österreichischen Seite verankert seien. Dies ist eine Beleidigung der österreichischen Regierung, und deshalb fordern wir, dass der Prozess von Melk eingestellt wird, heißt es in der Erklärung.

Ehemalige politische Gefangene gedachten Opfer des Babice-Prozesses

Der Opfer der politischen Prozesse der 50er Jahre haben aus Anlass der Hinrichtung der vor 50 Jahren im sogenannten Babice-Prozess Verurteilten am Sonntag in Jihlava/Iglau die Mitglieder der tschechischen Konföderation der Politisch-Gefangenen (KPV) mit Kranzniederlegungen am Opfermahnmal und einer Messe in der Kirche des hl. Ignaz gedacht. "Wir sind zusammengekommen mit der stillen Bitte, dass man sich derer erinnere, die hier ermordet wurden, damit sich dies niemals wiederholen muss," sagte der Vorsitzende der Dokumentationskommission der Konföderation Otto Stehlík während des Pietätsaktes. Das Iglauer Mahnmal erinnert an die 11 Männer aus dem damaligen Iglauer Kreis, die im Hof des Kreisgefängnisses erhängt worden sind, davon sieben im Rahmen des Babice-Prozesses.

Außenminister Kavan wurde im Krankenhaus an den Arterien behandelt

Der tschechische Außenminister Jan Kavan hat sich am Samstag erfolgreich eines medizinischen Eingriffs unterzogen, bei dem ihm die Ärzte die verengten Arteriengefäße erweitert haben. Der sog. Angioplastik hat sich Kavan im Allgemeinen Fakultätskrankenhaus in Prag unterzogen, wo er bereits im Dezember vergangenen Jahres am Herzen operiert worden ist. Der Minister ist am Sonntag aus der Klinik entlassen worden und wird am Montag seinen Urlaub antreten, teilte Jirina Valentová von der Presseabteilung des Außenministeriums der Nachrichtenagentur CTK mit.

Präsident Havel erholt vom Genesungsurlaub zurückgekehrt

Der tschechische Präsident Václav Havel ist in der Nacht zum Sonntag von seinem dreiwöchigen Genesungsaufenthalt aus Südportugal wieder nach Prag zurückgekehrt. Dies gab der Sprecher der Präsidialkanzlei Martin Krafl gegenüber CTK bekannt. Der Präsident wird Krafl zufolge sein Arbeitsprogramm schrittweise aufnehmen und dabei Mitte August die ostböhmische Region Broumov besuchen, die mittels eines Erneuerungsprogramms die Folgen der nach dem Krieg hier vorgenommenen Aussiedlung der Sudetendeutschen überwinden soll.

Historische Eisenbahnstrecke an der Sázava begeht 100-jähriges Jubiläum

Die mittelböhmische Eisenbahnstrecke zwischen Cercany und Kácov am Fluss Sázava hat am zurückliegenden Wochenende mit einem festlichen Programm das 100-jährige Jubiläum ihrer Entstehung begangen. Der erste Zug verkehrte hier am 6. August 1901. Aus Anlass dieses Jubiläums verkehrten am Samstag und am Sonntag u.a. mehrmals Traditionszüge, die von historischen Dampflokomotiven gezogen wurden, auf dieser Strecke.