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Orban erneuert Forderung nach Abschaffung der Benes-Dekrete

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat seine Forderung nach Abschaffung der sog. Benes-Dekrete erneuert. "Das ist kein ungarisch- slowakisches oder ungarisch-tschechisches, sondern ein europäisches Problem, weil es die Menschenwürde und Menschenrechte berührt", sagte Orban am Samstag in Budapest. Er hatte am Mittwoch in Brüssel mit der Aussage, die Dekrete widersprächen der europäischen Rechtsordnung, heftige Reaktionen in Prag und Bratislava ausgelöst. Die Ministerpräsidenten Milos Zeman und Mikulas Dzurinda zogen am Freitag ihre Teilnahme an dem für den 1. März in Ungarn geplanten Gipfel der Visegrad-Staaten zurück. Ungarns Außenministerium sagte daraufhin das Visegrad-Treffen ab. Auf Grundlage der Erlasse des damaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes waren Angehörige der deutschen und ungarischen Minderheit nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Tschechoslowakei ausgesiedelt worden.

46 % tschechische Bürger vertrauen dem Kabinett

Das sozialdemokratische Kabinett Milos Zeman erfreut sich bei den tschechischen Bürgern des größten Vertrauens seit seiner Entstehung. Aus einer Umfrage des Meinungsforschungszentrums vom Ende Januar folgt, dass 46 % der Bürger der Regierung vertrauen. Im Gegenteil 49 Prozent sehen sie negativ an. Die schlechteste Position hatte das sozialdemokratische Kabinett im November 1999, als nur 19 Prozent der Bürger ihm glaubten. Ein Paar Monate vor den Parlamentswahlen wächst das Vertrauen der Bürger in alle Verfassungsinstitutionen. Die stärkste Position hat dabei Präsident Vaclav Havel mit 54 Prozent.

32 Tausend Leute in tschechischen Registern der Knochenmarkspender

Etwa 300 Freiwillige unterziehen sich alljährlich einer medizinischen Untersuchung in acht speziellen Labors, um ins Register der Knochenmarkspender eingetragen werden zu können. In zwei tschechischen Registern stehen um 32 Tausend Leute, die bereit sind, Knochenmark zu spenden, informierte der Oberarzt der Blut-Onkologie-Abteilung der Pilsner Klinik, Vladimir Koza die Nachrichtenagentur CTK. Tschechien sei besser dran als andere postkommunistische Länder, teilte er mit.

Chvalovsky aus der Schweiz zurückgekommen

Der ehemalige Vorsitzende des Böhmisch-mährischen Fußballverbandes Frantisek Chvalovsky, der eines Kreditbetrugs in Höhe von 1,5 Milliarden Kronen verdächtigt ist, ist am Freitag Abend aus der Schweiz nach Tschechien zurückgekehrt. Es wurde ihm erlaubt, wegen eines internationalen Arbitrageverfahrens in die Schweiz zu reisen. Chvalovsky war Ende letzten Jahres gegen eine Kaution von 15 Millionen Kronen aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Tschechisch-deutsches Jugendtreffen in Terezin

In Terezin/Theresienstadt wird an diesem Wochenende ein Tschechisch- deutsches Forum der Jugend veranstaltet, an dem je 20 junge Leute aus den beiden Ländern teilnehmen. Die Tätigkeit des Jugendforums, das im November letzten Jahres in Bayereuth gegründet wurde, wird vom Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds und aus der deutsche Seite finanziert. Hauptanliegen des Treffens in Terezin ist es, Statuten von drei Arbeitsgruppen zu konzipieren, aus denen das Forum künftig bestehen soll. Diese werden sich den Bereichen "Geschichte", "Begegnungen" und "Medien" widmen.

11. Bayrisch-Böhmischen Kultur- und Wirtschaftstage in Weiden

Kunst, Musik und Literatur aus Tschechien und Bayern stehen von diesem Sonntag an im Mittelpunkt der 11. Bayrisch-Böhmischen Kultur- und Wirtschaftstage in Weiden. Bei der Ausstellung "Glas--Kunst-Orte" präsentieren Künstler aus beiden Staaten Gläser, Grafiken und Bilder. Begleitet wird die Schau von einem Fachsymposium zum Thema Glas und Architektur.

Wetter

Abschließend der Wetterbericht. Am Sonntag wird ein Zustrom kalter Luft vom Nordwesten her erwartet. Es soll bewölkt sein, mit örtlichen Schneeschauern muss gerechnet werden. Die Nachttemperaturen liegen zwischen 0 und minus 4 Grad. Die Tageshöchstwerte erreichen plus 1 bis 5 Grad Celsius.