Nachrichten

Spidla möchte mit Kavan über Fall Slonková sprechen

Nach seiner Rückkehr aus den USA erwartet den Vorsitzenden der UN-Vollversammlung Jan Kavan ein Gespräch mit dem tschechischen Premier Vladimír Spidla. Das Gespräch wird den geplanten Mord der Prager Journalistin Sabina Slonková betreffen, dessen unter anderen auch der ehemalige Kanzleichef des Außenministeriums Karel Srba beschuldigt wurde. Spidla bezeichnete den Fall am Mittwoch für ernsthaft. Über die Entwicklung des Falls wurde das Kabinett auf seiner ersten Sitzung am Mittwoch vom Außenminister und vom Innenminister informiert. Spidla erklärte gegenüber Journalisten, es sei im Interesse der Regierung, den Fall bis zum Ende zu führen - ohne Rücksicht darauf, wer dahinter stehe oder nicht. Kavan, der neben dem UN-Posten Tschechien im EU-Konvent vertritt und Abgeordneter ist, wurde am Dienstag von Präsident Václav Havel "zum Nachdenken" über sein Bleiben in den Funktionen aufgefordert. Dies lehnte Kavan ab. Die führenden Politiker der Sozialdemokraten, der Bürgerdemokraten und der Kommunisten sind gegen Kavans Rücktritt von dessen jetzigen Posten. Kavans Rücktritt wäre dagegen nach Meinung des Vizechefs der Christdemokraten, Miloslav Vyborny, notwendig. Premierminister Spidla stellte fest, er rechne damit, dass er nach Kavans Rückkehr aus den USA Gelegenheit haben wird, mit ihm über die Causa zu sprechen. Der beschuldigte Srba war bis März 2001 Kanzleichef unter dem damaligen tschechischen Außenminister Kavan. Srba selbst lehnte es ab, in der Angelegenheit auszusagen und sagte, er sei Opfer eines Spiels geworden. Srbas Anwalt reichte Beschwerde gegen die Inhaftierung seines Mandanten ein. Dies wurde vom Kreisgericht in Ceské Budejovice/Budweis bestätigt.

Bei Srba wurden Waffen und 30 Mio. Kronen gefunden

Mehr als 30 Millionen Kronen (rund 1 Million Euro) in Bargeld, zwei Pistolen und weitere Waffen hat die Polizei bei der Durchsuchung des Haushalts von Karel Srba gefunden. Srba wird beschuldigt, einen Mord an Sabina Slonková in Auftrag gegeben zu haben. Nach Informationen der Polizei war Srba nicht imstande, zu erläutern, woher er die gefundene Geldsumme habe. Srba wurde am vergangenen Freitag in dem Augenblick verhaftet, als er das Geld in seinem Auto hatte, schrieb die Zeitung. Die Polizei verfügt bislang nicht über Informationen darüber, dass der Beschuldigte vorhatte, auch mit dem Geld zu verschwinden, hieß es am Mittwoch in der Zeitung Mlada fronta dnes.

Svoboda entließ zwei hohe Beamte des Außenministeriums

Der neue Außenminister Cyril Svoboda hat am Mittwoch den Kanzleichef Pavel Jaros und den Leiter der Abteilung für finanzielle und für Investitionsfragen, Ales Satanek, abberufen. Der Grund dafür ist die Unzufriedenheit des Ministers mit deren Arbeit. Nach Informationen der Pressabteilung des Außenministeriums hängt die Abberufung nicht mit der Affäre um den Mordkomplott gegen die Journalistin Sabina Slonková zusammen, in die Jaros´s Vorgänger im Amt, Karel Srba, verwickelt ist. Svoboda berief am Dienstag die Vizeaußenministerin Helena Opolecká ab, die in New York zur Chefin des UN-Teams des Ex-Außenministers und Vorsitzenden der UN-Vollversammlung, Jan Kavan, geworden ist. Drei andere Vizeaußenminister - unter ihnen auch der Chefunterhändler mit der EU Pavel Telicka - werden in ihren Ämtern bleiben.

Polizei beschlagnahmte auf westböhmischem Vietnamesenmarkt gefälschte Ware im Wert von mehreren Millionen Euro

Gefälschte Waren im Wert von ungefähr 100 Millionen Kronen (rund 3,5 Mio Euro) hat die Polizei am Dienstag bei einer Razzia auf dem Vietnamesen-Markt im westböhmischen Cheb/Eger beschlagnahmt.

Gefunden wurden ca. 70.000 CDs, Textilien sowie geschmuggelte Zigaretten. Nach Informationen der tschechischen Handelsinspektion handelt es sich bei dem Fund um die größte beschlagnahmte Anzahl von gefälschten Waren in der Tschechischen Republik.

Niedrigere Preise im Riesengebirge

Die Besucherzahl im höchsten tschechischen Gebirge - dem Riesengebirge - ist im Vergleich mit der vergangenen Sommersaison dieses Jahr um etwa ein Fünftel gesunken. Die Besitzer der Hotels sind der Meinung, dass dieses Jahr weniger Besucher aus Deutschland als voriges Jahr gekommen sind, dagegen ist die Zahl der tschechischen Touristen gestiegen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK reagieren die Hotelbesitzer auf die mangelnde Nachfrage mit Preisreduzierungen.