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CSSD-Parteitag: Spidla zum Chef der Sozialdemokraten wiedergewählt

Auf dem Parteitag der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) ist Premierminister Vladimír Spidla am Samstag in seiner Funktion als amtierender Parteichef bestätigt worden. Bei der am späten Nachmittag durchgeführten Wahl für die Spitzenfunktion der CSSD setzte sich Spidla mit 299 Stimmen der Delegierten gegen seinen einzigen Gegenkandidaten, den ehemaligen Minister für Industrie und Handel Jirí Rusnok durch. Rusnok hatte den Zuspruch von 147 Sozialdemokraten erhalten. Vor dem Wahlgang hatte es eine hitzige Debatte darüber gegeben, warum sich die Sozialdemokraten als stärkste Parlamentsfraktion derzeit in einem politischen Tief befinden und wer für das gegenwärtige Gesamtbild der Partei die Verantwortung trägt. Rusnok wollte mit seiner Kandidatur eine Alternativlösung zu Parteichef Spidla darstellen. Über weitere Einzelheiten zum Verlauf des zweiten Konferenztages informiert Sie Gerald Schubert: Real Audio (1.30 min)

Verheugen: EU hat für ihre zukünftige Politik zwei Möglichkeiten

EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hat in seiner Gastrede am Samstag auf dem CSSD-Parteitag in Prag den Delegierten versichert, dass er nicht gekommen sei, um eine Kampagne für den Beitritt der Tschechischen Republik in die Europäische Union loszutreten, sondern nur um zu informieren. Seiner Meinung nach habe die EU zwei Möglichkeiten: entweder sie entscheidet sich für eine gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik, oder aber sie bleibt lediglich ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. Zu dem am vergangenen Montag in Prag eröffneten Kontaktbüro der Sudetendeutschen Landsmannschaft wollte Verheugen keinen Kommentar abgeben, da dieses Problem für die Union bereits abgeschlossen sei. Dies sei eine bilaterale Angelegenheit zwischen der Tschechischen Republik und einer bestimmten Gruppe von Bürgern aus Deutschland, äußerte Verheugen vor Journalisten.

Svoboda und Mares sind für Fortsetzung der Regierungskoalition

Als Gäste haben sich am heutigen Samstag auch die Spitzenpolitiker der anderen tschechischen Regierungsparteien auf dem CSSD-Parteitag zu Wort gemeldet. Bei ihren Grußadressen sprachen sich dabei sowohl der Chef der Christdemokratischen Volksunion (KDU-CSL), Cyril Svoboda, als auch der Vorsitzende der Freiheitsunion/Demokratische Union (US-DEU), Petr Mares, für eine Fortsetzung der mehrheitsfähigen Regierungskoalition aus. Kritik an der Arbeit des Drei-Parteien-Kabinetts kam hingegen aus dem Lager der Opposition. Der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) Mirek Topolánek hatte aus dem Umfeld des Parteitages verlauten lassen, dass die gegenwärtige Regierung seit dem letztjährigen Hochwasser "nichts besonders gut mache".

Stapleton: Tschechien ist Mitglied der kriegsführenden Koalition

Die Tschechische Republik gehört zu der Koalition, die sich derzeit im militärischen Konflikt mit dem Irak befindet. Dies behauptet der US-amerikanische Botschafter in Prag, Craig Stapleton, in einem Gespräch für die auflagenstärkste Tageszeitung Mladá fronta Dnes, das am Samstag veröffentlicht wurde. Stapleton begründete seine Ansicht damit, dass Tschechien in der Golfregion seine Soldaten habe, was man nicht als eine neutrale Haltung werten könne. Die in Kuwait stationierte tschechische Anti-ABC-Waffen-Einheit stehe im Irak-Konflikt auf der richtigen Seite, denn sie ist Bestandteil der alliierten Streitkräfte. Mit dieser am gleichen Tag im Tschechischen Fernsehen getroffenen Aussage wollte der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolánek, die Einschätzung Stapletons noch bestätigt wissen.

Unglück: Drei tschechische Skifahrer starben nach Sturz in Gletscherspalte

Drei tschechische Skifahrer sind am Samstag in Österreich nach dem Sturz in eine Gletscherspalte gestorben. Die Urlauber seien am Mittag auf dem Hintertuxer Gletscher - 50 Kilometer südöstlich von Innsbruck - in eine tiefe Gletscherspalte geraten, berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa). Mehr als 30 Bergretter und Notärzte hätten sich jedoch vergeblich bemüht: Die Verunglückten hätten nur noch tot an die Gletscheroberfläche gezogen werden können, hieß es.

Beginn der Sommerzeit: Sonntag werden Uhren um eine Stunde vorgestellt

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 2 Uhr um eine Stunde nach vorn auf 3 Uhr umgestellt. Die somit ab 30. März wieder eingeführte Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) gilt bis zum 26. Oktober.