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Präsident Klaus zu Antrittsbesuch in Österreich/ Keine weitere Geste gegenüber Sudetendeutschen

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Mittwoch zu einem eintägigen Staatsbesuch nach Österreich gereist. Knapp zwei Monaten nach seiner Wahl zum Staatspräsidenten beendet er damit die Reihe seiner Antrittsbesuche in den vier Nachbarländern der Tschechischen Republik. Von unserer Kollegin Marketa Maurova erhielten wir dazu am Mittwochabend den folgenden Telefonbericht aus Wien:

"Auf dem Nachmittagsprogramm von Präsident Vaclav Klaus in Wien standen Treffen mit Nationalratspräsident Andreas Khol - es handelte sich übrigens um den ersten Besuch eines tschechischen Präsidenten im österreichischen Parlament in der Geschichte -, weiter mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und unerwartet auch mit Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Die Verhandlungen verliefen hinter verschlossenen Türen. Während eines kurzen Gesprächs mit Journalisten im Rahmen eines Spaziergangs durch das Wiener Stadtzentrum fasste Präsident Klaus seine Besuche in die vier Nachbarstaaten Tschechiens zusammen und hob die freundschaftlichen persönlichen Beziehungen mit seinen vier Amtskollegen hervor. Noch einmal sprach er auch die umstrittene Problematik der Vergangenheit an und unterstrich, er habe eine entsprechende Geste gegenüber den Sudetendeutschen bereits getan. Mehr könne man von ihm nicht erwarten. Das offizielle Arbeitsprogramm von Präsident Vaclav Klaus in Wien wurde durch ein Treffen mit tschechischen Landsleuten im Gebäude der tschechischen Botschaft abgeschlossen."

Irak: Weiter atmosphärische Störung zwischen Prag und Washington

Der US-Botschafter in Prag, Craig Stapleton, hat mit scharfen Worten eine Kritik der regierenden Sozialdemokratischen Partei (CSSD) am Irak-Krieg zurückgewiesen. Die CSSD hatte den Waffengang auf ihrem Parteitag Ende März "völkerrechtswidrig" genannt. Dieser Beschluss sei beleidigend, sagte Stapleton der Zeitung "Prague Post" (Mittwochausgabe). Die USA seien kein imperialistisches Land. Der Diplomat verurteilte auch die ablehnende Haltung des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus zum Irak-Krieg. Klaus wies die Kritik des Botschafters zurück. Es täte ihm leid, aber die tschechische Position sei nicht identisch mit der Haltung der USA, so Klaus. Sein Verhältnis zu Stapleton gilt seit Wochen als gespannt.

Tschechisches Feldlazarett wird in Basra stationiert

Das tschechische Feldlazarett, das zu einer humanitären Mission in den Irak entsandt wurde, wird direkt in der südirakischen Stadt Basra stationiert werden. Aus dem Irak informierte darüber am Mittwoch ein Reporter des Tschechischen Fernsehen. Die tschechischen Soldaten hätten bereits mit der Vorbereitung des Areals begonnen.

Ex-Minister Rusnok legt Abgeordneten-Mandat nieder

Der ehemalige Minister für Industrie und Handel, Jiri Rusnok, hat sein Abgeordneten-Mandat niedergelegt. Er werde sich jetzt seinem ursprünglichen Beruf des Ökonomen widmen, aber weiterhin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) bleiben, informierte Rusnok am Mittwoch. Rusnok war im März von Premierminister Vladimir Spidla vom Posten des Industrie- und Handelsministers abberufen worden. Als Grund hatte Spidla die schlechte Kommunikation mit dem Minister angeführt. Rusnok hält hingegen für die eigentliche Ursache seiner Abberufung die Tatsache, dass er bei der Präsidentenwahl im Februar für den Kandidaten der Opposition, den jetzigen Präsidenten Vaclav Klaus, gestimmt hatte.

Vermisster 21-jähriger Deutscher tot in Moldau gefunden

Bei einem am Montag in der Moldau in Prag gefundenen Toten handelt es sich um den vermissten Fachoberschüler aus Burgdorf bei Hannover. Das teilte die Polizeiinspektion Hannover- Land unter Berufung auf die Prager Polizei am Mittwoch mit. Die Obduktion der Leiche sei nach Angaben der Deutschen Botschaft in Prag abgeschlossen. Die genauen Obduktionsergebnisse sollen erst in etwa vier Wochen vorliegen. Der 21-jährige Marian Muschiol war nach einem Discobesuch in Prag vor vier Wochen verschwunden.

Tschechische Bierbrauereien steigerten im Vorjahr Produktion und Export

Die tschechischen Brauereien haben im vergangenen Jahr über 18 Millionen Hektoliter Bier und damit 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr erzeugt. Der Export ins Ausland stieg sogar um knapp 6,5 Prozent an. Darüber informierte am Mittwoch der Tschechische Brauereiverband.