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Bagdad: Tschechien beteiligt sich an der Konferenz zur Errichtung einer Regierung

Die tschechische Republik wird laut einem Bericht der Nachrichtenagentur CTK ab Sonntag in Bagdad an der Internationalen Konferenz zur Errichtung einer irakischen Übergangsregierung teilnehmen. Damit ist Tschechien eines von sechs Ländern, die außer dem Irak selbst auf jener Konferenz vertreten sein werden. Weiter handelt es sich um die USA, Großbritannien, Australien, Polen und Spanien. Tschechien soll bei den Verhandlungen vor allem seine Erfahrungen mit dem Übergang von einem totalitären Regime zur Demokratie einbringen. Der Sprecher des Außenministeriums, Vit Kolar, meinte gegenüber der CTK, die Teilnahme Tschechiens an der Konferenz sei auch als Wertschätzung des - so Kolar - "konsistenten Auftretens während der Irak-Krise" aufzufassen. Der Chef des "Büros für Wiederaufbau, humanitäre Hilfe und Zivilverwaltung" im Irak, Jay Garner, hatte am vergangenen Donnerstag bekannt gegeben, dass mit der Bildung einer neuen irakischen Führung bereits Ende nächster Woche begonnen werden könnte. Dabei solle es sich, so Garner, um eine aus Irakern zusammengesetzte Regierung handeln.

Sitzung der CSSD-Spitze: Neuerliche Diskussion um innerparteiliche Konflikte

Auf einer Sitzung des zentralen Exekutivausschusses der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens (CSSD) wurde am Samstag unter anderem erneut über die aktuellen innerparteilichen Konflikte diskutiert. In erster Linie ging es dabei um die jüngste Auseinandersetzung zwischen dem Parteichef, Premierminister Vladimir Spidla, und dem Vorsitzenden der CSSD-Abgeordnetenfraktion im parlamentarischen Unterhaus, Petr Ibl. Ibl hatte Spidla in einem Interview für die Freitagausgabe der Tageszeitung Pravo massiv kritisiert und ihm vor allem mangelnde Kommunikation zwischen der Parteiführung und der Abgeordnetenfraktion zur Last gelegt. Spidla hatte daraufhin gemeint, die anhaltenden und öffentlich geführten Diskussionen innerhalb der CSSD seien unverantwortlich und würden der Partei Schaden zufügen. Am Samstag wurde nach dem Treffen des Zentralen Exekutivausschusses verlautbart, dass jenes Problem auch dort zur Sprache gekommen sei. Die unterschiedlichen Meinungen zu den parteiinternen Auseinandersetzungen würden jedoch weiterhin bestehen.

Bischof Maly setzt sich für die Freilassung inhaftierter Geistlicher in Vietnam ein

Der katholische Bischof Prags, Vaclav Maly, hat an den Präsidenten der Sozialistischen Republik Vietnam einen Brief geschrieben, in dem er diesen zur sofortigen Freilassung von drei aus religiösen Gründen festgehaltenen Häftlingen auffordert. Dies gab am Samstag die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Konkret handelt es sich bei den Inhaftierten um das Oberhaupt der verbotenen buddhistischen Kirche und seinen Stellvertreter, sowie um einen katholischen Priester, der im Jahr 2001 wegen Kritik an Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen der Religionsfreiheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die beiden hochbetagten buddhistischen Geistlichen hätten den Großteil der letzten 25 Jahre im Gefängnis verbracht, so Maly, ihr gesundheitlicher Zustand sei sehr ernst. Alle drei genannten wurden dieses Jahr von der tschechischen humanitären Gesellschaft "Clovek v tisni" (Mensch in Not) mit dem Preis "Homo Homini" ausgezeichnet.

Prag: Fehlerhafte Fahrkarten der Verkehrsbetriebe bleiben in Verwendung

Eine Serie von fehlerhaft gedruckten 8-Kronen-Fahrscheinen der Prager Verkehrsbetriebe sollte laut Unternehmenssprecherin Michaela Kucharova weder Fahrgästen noch Kontrolleuren Schwierigkeiten bereiten. Bis jetzt, so Kucharova, seien keine Beschwerden verzeichnet worden, man werde die fehlerhaften Fahrkarten nicht einziehen. Auf diesen vermerkt zwar der tschechische Text richtig, dass man während der höchstens fünfzehnminütigen Fahrt nicht umsteigen dürfe, laut englischer Übersetzung jedoch ist das Umsteigen auf eine andere Linie gestattet. Kucharova zufolge würden ausländischen Touristen, die aufgrund dieser Fehlinformation mit dem 8-Kronen-Ticket mehr als eine Linie benutzen, keine Sanktionen drohen. Für tschechische Fahrgäste gelte dies jedoch nicht, so Kucharova.

Premierminister Spidla beschuldigt Opposition der geplanten Herbeiführung von Neuwahlen

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens, Premierminister Vladimir Spidla, hat am Freitag auf einem Treffen des CSSD-Parteivorstands die Opposition des Landes beschuldigt, vorzeitige Neuwahlen herbeiführen zu wollen. Die Demokratische Bürgerpartei ODS und die Kommunisten hätten, so Spidla, eine Zweckkoalition gebildet, ihr Verhalten im Parlament sei das klassische Beispiel einer nicht-konstruktiven Opposition. Diese wies Spidlas Vorwürfe zurück. Vorzeitige Neuwahlen könne nur die Regierung selbst verschulden, und zwar vor allem durch Disziplinlosigkeit in den eigenen Reihen. Das Kabinett stützt sich Parlament auf die knappe Mehrheit von nur einer Stimme.

Eishockey-WM: Tschechien besiegt Slowenien 5:2

Nun noch eine Meldung vom Sport: Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat am Samstag in ihrem ersten Spiel bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Finnland die slowenische Auswahl mit 5:2 besiegt. Im nächsten Match der Gruppe D wird Tschechien am Montag in Helsinki auf die Mannschaft aus Österreich treffen.

Wetter

Zum Abschluss die Wetteraussichten: Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, örtlich muss mit Regen oder Regenschauern gerechnet werden, stellenweise auch mit Gewittern. Tageshöchsttemperaturen 15 bis 19 Grad, in 1000 Metern Höhe um 7 Grad. Wind aus westlicher Richtung mit bis zu 6 Metern pro Sekunde.