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Regierungspolitiker fordern Bürger zum Ja beim EU-Referendum auf

Am letzten Tag vor dem EU-Referendum haben Regierungspolitiker die Bürger aufgefordert, an dem Volksentscheid teilzunehmen und mit Ja zu stimmen. Die Regierung hofft, dass zum Referendum über 50prozent der Bürger kommen - auch wenn dies nicht Bedingung für die Gültigkeit des Volksentscheids ist - und dass eine große Mehrheit mit Ja abstimmen wird. Zur Beteiligung am Referendum und zu einem Ja forderte ebenfalls der Prager Erzbischof und Kardinal Miloslav Vlk auf. Vlk richtete sich so an die Gläubigen und betonte, dass auch Papst Johannes Paul II. den EU-Beitritt mehrmals empfohlen hatte.

Präsidenten Tschechiens und Sloweniens: EU Mitgliedschaft vernünftig verstehen

Die Präsidenten der Tschechischen Republik und Sloweniens, Vaclav Klaus und Janez Drnovsek, haben am Donnerstag erklärt, dass man die EU-Mitgliedschaft realistisch und ohne Illusionen betrachten muss. Klaus zufolge müssen sich die Menschen darüber bewusst werden, dass der EU-Beitritt keine Liebesheirat sei, sondern eine Vernunftehe. Klaus sagte weiter, er verrate zwar nicht, wie er abstimmen werde, aber er hätte den Bürgern immer Gründe genannt, warum Tschechien der EU - so wörtlich - "eventuell" beitreten solle.

Transgas geht vollständig in Besitz von RWE GAS über

Die deutsche Gesellschaft RWE Gas hat den öffentlichen Wettbewerb um den dreiprozentigen Anteil an der Gesellschaft Transgas gewonnen. RWE GAS wird dafür 1,3 Milliarden Kronen bezahlen und wird so zum hundertprozentigen Besitzer von Transgas. Damit ist zugleich die Privatisierung der Gaswirtschaft in Tschechien abgeschlossen.

Konventvertreter Zahradil verlässt Konventsitzung

Eine der drei tschechischen Vertreter im EU-Konvent, der oppositionelle Bürgerdemokrat Jan Zahradil, hat die Konventsitzung am Donnerstag vorzeitig verlassen. Damit wolle er gegen die immer stärker werdende Tendenz des Konvents hin zu einem föderalistischen Verständnis der EU-Verfassung protestieren.

Gewerkschaften wollen gegen Reform öffentlicher Finanzen protestieren

Die Assoziation der selbständigen Gewerkschaften wird am kommenden Donnerstag gegen die geplante Reform der öffentlichen Finanzen einen Protestmarsch im Prager Stadtzentrum organisieren. Dies gab am Donnerstag der Leiter der Assoziation, Bohumir Dufek, bekannt. Dufek betonte, dass es sich nicht nur um eine Aktion der Gewerkschaften handele, sondern auch andere Bevölkerungsschichten aufgerufen seien, sich daran zu beteiligen. Denn die Reform beträfe die Geldbörsen aller Bürger.

Streik der CSA Piloten soll weitere Fluglinien nicht verhindern

Der geplante Streik der tschechischen Piloten soll keinen bedeutenden Einfluss auf den Betrieb von anderen Fluglinien haben, die den Prager Flughafen anfliegen. Die Abfertigung der Fluggäste anderer Airlines und Passagiere auf gemeinsamen Flügen mit der tschechischen Gesellschaft CSA wird nicht unterbrochen. Zu Verspätungen komme es deshalb nicht, sagte die Sprecherin des Prager Flughafens, Anna Kovarikova. Die Mehrzahl der Piloten der tschechischen Fluggesellschaft CSA will am kommenden Dienstag ab 4 Uhr in einen unbefristeten Streik treten. Über die aktuelle Situation und eventuelle Flugplanänderungen will die CSA ihre Fluggäste über die Internetadresse www.csa.cz und die Telefon-Hotline 239 007 007 informieren.

Umfrage zum Referendum

Bei dem am Freitag und Samstag in der Tschechischen Republik stattfindenden Referendum über den Beitritt des Landes zur Europäischen Union wollen einer aktuellen Umfrage der Agentur TNS Factum zufolge 57 Prozent der Tschechen ihre Stimme abgeben. 76 Prozent von ihnen wollen für eine EU-Mitgliedschaft stimmen. Aus der von TNS Factum aufgestellten Prognose geht zudem hervor, dass bei extrem günstigen Begleitumständen sogar bis zu 76 Prozent der Tschechen an die Wahlurne treten könnten. Sollte das Plebiszit von allen Bürgern des Landes genutzt werden, um ihre Meinung kund zu tun, dann würden 52 Prozent von ihnen mit Ja und 21 Prozent mit Nein stimmen. Die übrigen 27 Prozent wissen bislang immer noch nicht, wie sie sich entscheiden würden, gibt die Gesellschaft TNS Factum in ihrer Erhebung an.

Hohe Haftstrafen für Angeklagte im Mordprozess Kunder

Im Prozess um den Mord an dem bayerischen Bürgermeister Erich Kunder in Tschechien sind die beiden Hauptangeklagten, der 27-jährige Roman Cabrada und der 30-jährige Miroslav Král, am Donnerstag vom Bezirksgericht Pilsen zu 18 bzw. 16 Jahren Haft verurteilt worden. Die 32-jährige Prostituierte Iveta Köppová, die den 51-jährigen Kunder vor dem Mord Anfang März 2002 in ein Appartement in Cheb/Eger gelockt hatte, wurde zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. In dem Appartement sollte Kunder beraubt werden, doch dann entschlossen sich die beiden hier warten Männer jedoch, ihn zu töten, um den Raub seiner EC-Karte zu verschleiern. Anschließend vergruben sie den Leichnam nahe Cheb. Erst Hinweise aus der Unterwelt führten Monate später auf die Spur der Verdächtigen.