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Premier Spidla setzt seinen USA-Besuch fort
Der tschechische Premier Vladimir Spidla setzt seinen USA-Aufenthalt in Texas fort. Auf dem Programm des Besuches stehen Treffen mit Vertretern amerikanischer Firmen sowie mit dem Bürgermeister von Houston, Lee Brown, zusammen. Geplant ist auch ein Treffen mit in den USA lebenden Tschechen. Am Donnerstag hielt Premier Spidla einen Vortrag über die transatlantischen Beziehungen aus tschechischer Sicht im Baker-Institut bei der Rice-Universität. Er erklärte darin, dass sich die tschechische Außenpolitik auf drei Pfeiler stütze - auf gute Beziehungen mit den Nachbarn, auf die europäische Integration sowie eine starke Beziehung mit den USA und transatlantische Sicherheitsstrukturen innerhalb der NATO.
Premier Spidla würdigt Resultate seiner politischen Gespräche in Washington
Der tschechische Premier Vladimír Spidla schätzt die bisherigen Ergebnisse seiner politischen Treffen auf höchster Ebene in Washington sehr hoch ein. Er erklärte vor tschechischen Journalisten, es sei nicht üblich, dass Delegationen aus einem Staat wie Tschechien auf diese Weise empfangen würden. Spidla fügte hinzu, es sei klar, dass die bilateralen Beziehungen gut seien und dass sich die US-Politiker bemüht hätten, dies deutlich zu demonstrieren.
Schwerkranke irakische Kinder werden in Tschechien behandelt
Einige schwerkranke irakische Kinder könnten in Tschechien behandelt werden. Inzwischen wurde über den Transport von zwei Kindern mit ihren Begleitern nach Prag gesprochen. Darüber informierte der Sprecher des in Basra stationierten tschechischen Feldlazaretts, Tomás Zboril, heute die Nachrichtenagentur CTK. Das 7. Feldlazarett der tschechischen Armee ist in Basra seit drei Monaten geöffnet. Während der Zeit wurden dort mehr als 3500 Patienten, darunter etwa 200 Kinder, behandelt. Unter den Kindern tauchten Fälle auf, die eine höchst spezialisierte Behandlung fordern, die im Feldlazarett nicht gewährt werden kann. Die pädiatrische Beratungsstelle beim Feldlazarett nahm Gespräche über die Behandlung von sieben Kindern in Tschechien auf. Die ersten zwei Kinder sollen im August nach Prag kommen.
Tschechische Parlamentsdelegation besucht israelischen Militärstützpunkt
Eine tschechische Abgeordnetendelegation, geleitet vom Chef des Abgeordnetenhauses, Lubomír Zaorálek, hat am Donnerstag in Nordisrael das Maschinenbauunternehmen Iscar besucht. Iscar arbeitet mit der tschechischen Firma Skoda Plzen zusammen. Die Parlamentarier besichtigten auch einen nahe der israelisch-libanesischen Grenze gelegenen Militärstützpunkt. Heute wird die tschechische Delegation ihren Besuch beenden. Es handelt sich erst um die zweite tschechische Parlamentsdelegation auf höchster Ebene, die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs Israel besuchte. Das Hauptziel des Besuches war deswegen die Intensivierung der tschechisch-israelischen Parlamentskontakte.
Finanzminister Sobotka zum Funktionieren der Regierungskoalition
Die Regierungskoalition soll nach der Meinung von Finanzminister Bohuslav Sobotka ihr weiteres Funktionieren erwägen, sollte es ihr nicht gelingen, das geplante Haushaltsdefizit in Höhe von 118 Milliarden Kronen im Abgeordnetenhaus zu verteidigen. Minister Sobotka hat dies am Freitag vor Journalisten erklärt.
Justizminister Rychetsky: Altkommunist Hoffmann kann verurteilt werden
Der ehemalige hohe kommunistische Funktionär Karel Hoffman kann verurteilt werden. Justizminister Pavel Rychetsky kam zum Schluss, dass der Fall Hoffmann nicht die Bedingungen erfüllt, um die Strafverfolgung im Rahmen der Amnestie einstellen zu können. Hoffman wurde im Juni dieses Jahres wegen Amtsmissbrauch im August 1968 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Der Justizminister beurteilte den Fall im Rahmen einer Überprüfung, die während der Präsidentenamnestie 1993 angeordnet worden war.
Ministerium für Regionalentwicklung braucht neue Beamte
Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden EU-Beitritt Tschechiens soll die Zahl der Beamten auf dem Ministerium für Regionalentwicklung um 112 Personen erhöht werden. Weitere 56 Angestellte sollen in den Landkreisen beschäftigt werden. Dies wird der Minister für Regionalentwicklung, Pavel Nemec am kommenden Montag dem Kabinett vorschlagen. Diese Maßnahme würde ca. 46,2 Mio. Kronen ( umgerechnet ca. 1 540 000 Euro) kosten. Die vorgeschlagene Erhöhung der Zahl der Beamten entspricht der Mindestforderung der EU. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, könnte das Ministerium nach Worten seines Sprechers um finanzielle Mittel aus den EU-Fonds kommen.
Tschechische Politiker gegen Berlin als Ort für Zentrum gegen Vertreibung
Im Streit um ein mögliches "Europäisches Zentrum gegen Vertreibungen" haben sich tschechische Politiker gegen Berlin als Standort ausgesprochen. "Breslau wäre als symbolischer Ort besser", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Petr Mares in der Freitagsausgabe der Tageszeitung "Lidove noviny". Der Vorsitzende des Senats, Petr Pithart, hält gar Tschechien als Standort für denkbar. "In unserem Grenzgebiet, wo es zu einer zweifachen Vertreibung kam, würden sich solche Orte finden", erklärte Pithart in der Freitagsausgabe der "Süddeutschen Zeitung". Beide Politiker gehören zu den Unterzeichnern eines internationalen Aufrufs für ein "europäisches" Zentrum. Mares betonte, Vertreibung sei ein Phänomen, das nicht nur das deutsche Volk betroffen habe. Breslau stehe - so Mares - an einem Kreuzweg der Kultur, es habe zu Polen, zu Deutschland und zu den Ländern der böhmischen Krone gehört. Pithart sagte, er sei "entschieden gegen" den Standort Deutschland. Mares wies einen Vorwurf der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, zurück. Diese hatte den Unterzeichnern des Aufrufs vorgeworfen, sie hätten der Organisation "das Thema entrissen". Das Ringen um die beste Lösung für ein "Zentrum gegen Vertreibungen" sei "ein freier Wettbewerb", sagte Mares.
Tschechien ist ein beliebtes Ziel deutscher Touristen
Aus keinem anderen Land kommen so viele Touristen nach Tschechien wie aus Deutschland. Etwa 1,4 Millionen Deutsche hätten 2002 Tschechien besucht, berichtete die Zeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Freitagausgabe. Dahinter folgten Engländer (287 000), Italiener (254 000) und Niederländer (190 000). Wegen des Hochwassers im August 2002 seien die Deviseneinnahmen von 3,5 Milliarden Euro (2001) auf 3,1 Milliarden Euro gesunken. Statistisch gaben die Japaner das meiste Geld aus, nämlich rund 100 Euro pro Person und Aufenthaltstag in Tschechien. Deutsche gehörten mit etwa 60 Euro pro Tag zu den eher sparsamen Nationen. Durchschnittlich am längsten hielten sich im vergangenen Jahr russische Besucher in Tschechien mit fast sieben Tagen auf. Die deutschen Touristen blieben rund fünf Tage im Land.