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NKU: Regierungsbehörde gab gesetzwidrig Geld aus

Das Oberste Kontrollamt (NKU) in Tschechien hat am Mittwoch die Resultate seiner Kontrollen veröffentlicht. Das Ministerium für Regionalentwicklung hat dem Amt zufolge im Jahre 2001 Eigentum im Wert von ca. 6,1 Milliarden Kronen (umgerechnet ca. 203 Mio. Euro) nicht richtig in die Buchhaltung eingetragen. Die Regierungsbehörde ist den Ermittlungen des Kontrollamtes zufolge in den Jahren 2000-2001 mit dem Geld aus dem Staatshaushalt wie mit eigenem Geld umgegangen. Nach den Worten einer Mitarbeiterin des Kontrollamtes hat die damalige Führung der Regierungsbehörde die Vorschriften, die für aus dem Staatshaushalt finanzierte Organisationen gelten, nicht beachtet. Für Arbeitsberatungen wurden z. B. Zigaretten und alkoholische Getränke gekauft. Die Regierungsbehörde, die damals vom Minister ohne Portefeuille, Karel Brezina, geleitet wurde, gab des Weiteren u.a. gesetzwidrig Geld für Versicherungen aus.

Ministerien verlangen 35 Mrd. Kronen über den Haushaltsrahmen hinaus

Tschechische Ministerien und weitere staatliche Institutionen verlangen insgesamt 35 Milliarden Kronen (ca. 1,17 Mrd. Euro) über den Rahmen des Staatshaushalts hinaus, der vom Finanzministerium für das kommende Jahr entworfen wurde. Darüber informierte am Mittwoch das Finanzministerium die Nachrichtenagentur CTK. 13 der insgesamt 15 Ministerien sind mit den für ihre Ressorts entworfenen Budgets unzufrieden.

Rat für Opfer des Nazi-Regimes hilft mit Entschädigungsanträgen

Der Tschechische Rat für Opfer des Nazi-Regimes hat am Mittwoch in Prag ein Büro geöffnet, in dem Experten Menschen helfen werden, die während des Zweiten Weltkriegs um ihr Eigentum kamen und bislang erfolglos Entschädigungsanträge stellten. Diese Art der Entschädigung wird im Rahmen des deutschen Gesetzes über die Entschädigung der Opfer des Nazi-Regimes von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erledigt. Der Tschechische Rat für die Opfer des Nazi-Regimes ist der Meinung, dass die IOM den Antragstellern nicht den entsprechenden Service bietet und deswegen weniger Menschen entschädigt werden, als dies möglich wäre. Anspruch auf finanzielle Entschädigung entsteht nur jenen Menschen, die nachweisen können, dass die Enteignungen unter direkter Beteiligung deutscher Unternehmen stattgefunden hatten.

Schäferhunde überwachen das tschechische Feldlazarett in Basra

Zwei deutsche Schäferhunde gehören zur Besatzung des tschechischen Feldlazaretts in der südirakischen Stadt Basra. Gemeinsam mit den tschechischen und britischen Soldaten sollen sie vor allem das Areal des Feldlazaretts wachen. Nach den Worten des Chefs des Veterinärdienstes der tschechischen Armee, Ales Hantsch, wird für die Hunde in der Hitze gut gesorgt. Hantsch erklärte, dass die Hunde vor allem in der Nacht zur Überwachung der medizinischen Einrichtungen genutzt werden. Zwei Hunde begleiten auch die tschechisch-slowakische Einheit im Kosovo, wo sie eingesetzt werden, wenn nach Drogen oder nach Munition gesucht wird.

Journalistin Jirina Hrábková-Rumlová gestorben

Im Alter von 78 Jahren ist am Mittwoch in Prag die Journalistin Jirina Hrábková-Rumlová gestorben. Die Nachrichtenagentur CTK wurde vom Sohn der Verstorbenen, dem Senator Jan Ruml, davon informiert. Jirina Hrábková-Rumlová arbeitete Jahre lang im Tschechoslowakischen Rundfunk und bei der Tageszeitung Lidové noviny. Sie gehörte zu den Unterzeichnern der Charta 77.

Ältester Legionär Alois Vocásek im Alter von 107 Jahren gestorben

Im Alter von 107 Jahren ist am vergangenen Samstag in Prag der älteste Legionär aus dem Ersten Weltkrieg, Alois Vocásek, gestorben. Über den Tod des ältesten Legionärs wurde das Rathaus im vierten Prager Stadtbezirk informiert.

Europa-Filmpremiere von neuem Sean-Connery-Abenteuer in Prag

In Anwesenheit von Hauptdarsteller Sean Connery hat der Fantasy-Abenteuerfilm "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" am Dienstagabend in Prag seine Europa-Premiere erlebt. Die Dreharbeiten vor genau einem Jahr in Prag hatten wegen des verheerenden Hochwassers der Moldau unterbrochen werden müssen. Unter dem Eindruck der Umweltkatastrophe wählte Connery die tschechische Hauptstadt vor einigen Wochen als Ort der Europa-Premiere, um mit Spenden die Opfer der Überschwemmungen zu unterstützen. Die Einnahmen des gestrigen Abends, umgerechnet rund 53.000 Euro, wurden vor der Filmvorführung dem Prager Oberbürgermeister Pavel Bém sowie Ex-Präsident Václav Havel und seiner Frau für ihre Stiftung "Vision 97" überreicht.

Temperaturrekorde in Tschechien gebrochen

Die Hitzewelle hat in Tschechien einen neuen Höhepunkt erreicht, in einigen Orten der Tschechischen Republik wurden am Mittwoch die bisherigen Temperaturrekorde gebrochen. Am Prager Klementinum wurde mit 36,8 Grad der Temperaturrekord aus dem Jahr 1861 gebrochen. In Pilsen-Bolevec wurde eine Rekordtemperatur von 38,3 Grad gemessen. Auch im südböhmischen Ceske Budejovice (Budweis) wurde mit 36,4 Grad einer der heißesten Tage in der Geschichte Südböhmens registriert. Der absolute Temperaturrekord in Mähren wurde unweit von Breclav (Lundenburg) mit 38,2 Grad erreicht.

Ort im Erzgebirge mit Temperatur um den Gefrierpunkt

Während ganz Europa über eine fast tropische Hitze stöhnt, wurden nahe dem Ort Sindelova im Erzgebirge Temperaturen um den Gefrierpunkt registriert. Eine Messstation habe dort morgens in den vergangenen Tagen knapp über dem Boden 0,2 Grad gemessen, sagte der Wissenschaftler Jan Sulan am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK. Vermutlich halte sich die in den Nächten abgekühlte Luft ungewöhnlich lang an dem in einer Senke liegenden Erzgebirgsort.