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Sondersitzung des Parlaments: Privatisierung von Braunkohlegruben

Im tschechischen Abgeordnetenhaus wurde am Freitag eine von der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS einberufene Sondersitzung zur Privatisierung von zwei tschechischen Braunkohlebergwerken abgehalten. Industrie- und Handelsminister Milan Urban nahm dabei zu den Vorwürfen der ODS Stellung, denen zufolge der Verkauf der "Sokolovska uhelna" sowie der "Severoceske doly" nicht transparent genug ablaufen würde. Die ODS hatte kritisiert, dass in der Regierungsausschreibung diverse unternehmerische Perspektiven Vorrang vor dem zu erzielenden Preis hätten. Der sozialdemokratische Handelsminister Urban wies diesen Vorwurf unter Hinweis auf die Gesamtrestrukturierung des Braunkohlewesens zurück. Die Anträge der Opposition, die unter anderem auch einen vorläufigen Stopp des Privatisierungsverfahrens gefordert hatte, wurden am Nachmittag von einer Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt.

Streik der Bergleute in Most / Brüx

Bergleute der nordböhmischen Kohlegesellschaft Most / Brüx und deren Tochtergesellschaften haben am Freitagmorgen einen einstündigen Warnstreik abgehalten. Sie wollten damit gegen die vom Arbeitsministerium vorgenommene Aufhebung eines Beschlusses protestieren, der den Bergleuten einige soziale Vorteile garantiert hatte. An dem Streik nahmen etwa 100 Bergleute teil, weitere 200 haben die Protestaktion durch ihre Unterschriften unterstützt.

Spidla richtet Genesungswünsche an verletzten polnischen Amtskollegen

Der tschechische Regierungschef Vladimr Spidla hat seinem verletzten polnischen Amtskollegen Leszek Miller am Freitag ein Telegramm mit Genesungswünschen übermittelt. Miller hatte sich am Donnerstagabend bei einer Hubschraubernotlandung Wirbelverletzungen zugezogen. Premierminister Spidla äußerte die Hoffnung, dass Miller bald wieder wohlauf sei, zumal die Tschechische Republik und Polen gemeinsam vor einer Reihe wichtiger Entscheidungen stünden, wie es in dem Schreiben heißt. Die Teilnahme Millers am Brüsseler EU-Gipfel am kommenden Freitag ist aber laut Auskunft des Leiters des Warschauer Regierungskrankenhauses nicht gefährdet.

Jiri Grusa nennt Hauptziele für seinen PEN-Club-Vorsitz

Der Schriftsteller und derzeitige tschechische Botschafter in Österreich, Jiri Grusa, der vergangene Woche in Mexiko zum Vorsitzenden des internationalen PEN-Clubs gewählt worden war, hat am Freitag nach seiner Rückkehr nach Wien auf einer Pressekonferenz zu seiner Wahl Stellung genommen. Die wichtigsten Punkte im Rahmen seiner künftigen Tätigkeit beim PEN-Club seien für ihn eine Verbesserung des Images der Schriftstellervereinigung, bessere interne Kommunikation, sowie die Förderung von bislang eher unbekannter Literatur aus kleineren Ländern. Grusa wird das Amt als Vorsitzender des PEN-Clubs im Februar nächsten Jahres antreten, zu diesem Zeitpunkt wird er auch sein Amt als Botschafter zurücklegen.

Bewährungsstrafen im Gerichtsverfahren zur Aktion "Asanace"

Im Gerichtsverfahren gegen hohe Funktionäre der kommunistischen Geheimpolizei StB, die sich in den 80er Jahren an der größten Aktion gegen die Unterzeichner der Charta 77 beteiligt hatten, wurden am Freitag zehn Urteile gefällt. Über neun Personen wurde eine Bewährungsstrafe verhängt. Der zehnte Angeklagte wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Ziel der sogenannten Aktion "Asanace" war es damals gewesen, mittels Erpressung und Drohungen einige unbequeme Regimekritiker zu zwingen, die Tschechoslowakei zu verlassen.

Personal des Feldlazaretts kehrt in die Heimat zurück

Ein großer Teil des Personals des tschechischen Feldlazaretts, das seit April im südirakischen Basra im Einsatz war, kehrte am Freitag in die Heimat zurück. Den Rückzug beschloss das tschechische Kabinett, dem es an Experten mangelt, die die jetzige Besetzung des Krankenhauses ablösen könnten.

Wetter

Zum Abschluss die Wetteraussichten: Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, vereinzelt ist sogar mit Schneeschauern zu rechnen. Die Temperaturen bleiben mit 2 bis 6 Grad noch weitgehend stabil. Am Sonntag ist aber dann mit rasanter Abkühlung zu rechnen: Minus 1 bis minus 5 Grad, und weiterhin Bewölkung sowie örtliche Schneeschauer.