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Tschechische Ärzte leisten in Afghanistan vermehrt humanitäre Hilfe

Die tschechischen Ärzte in Afghanistan leisten neben der Behandlung von Kampfverletzten verstärkt auch humanitäre Hilfe. In letzter Zeit gehören Menschen aus der afghanischen Zivilbevölkerung immer häufiger zu den Patienten unserer Ärzte. Ihr Anteil ist nahezu auf 70 Prozent gestiegen, sagte der Kommandeur tschechischen Chirurgen-Teams, Pavel Kupka, der Nachrichtenagentur ČTK unlängst nach seiner Rückkehr aus Kabul.

In Afghanistan war Kupka ein halbes Jahr im Einsatz. Er und seine Kollegen hätten sich zuletzt besonders im Bereich der Allgemein- und der Augenmedizin um afghanische Patienten gekümmert, so Kupka. Der schwierigste Fall, an den er sich erinnern könne, sei ein zehnjähriger Afghane gewesen, der schwerste Schussverletzungen davongetragen hatte und mehrfach operiert wurde. Nach dreimonatiger Behandlung habe er das Krankenhaus in Kabul gesund verlassen können, erzählt Kupka.

Die tschechischen Ärzte arbeiten im französischen Militärkrankenhaus in Kabul. Rund 130.000 Soldaten ausländischer Mächte waren seit 2003 zeitweise in Afghanistan stationiert, um den Terrorismus zu bekämpfen. In diesem Jahr ziehen die internationalen Truppen ihre Kräfte nach und nach vom Hindukusch zurück. Die Situation in Afghanistan aber sei weiterhin nicht gut, schätzt Kupka ein.

Flugzeug von Travel Service bei Landung auf Azoren beschädigt

Ein Flugzeug der tschechischen Privatfluggesellschaft Travel Service ist am Samstag bei der Zwischenlandung auf den Azoren beschädigt worden. Nach einer starken Windböe gab es eine harte Landung, bei der der Rumpf im Bereich des vorderen Fahrgestells etwas lädiert wurde. Alle 160 Reisenden sind unverletzt und warten auf eine Ersatzmaschine, sagte die Sprecherin der Gesellschaft, Vladimíra Dufková, am Samstagmittag.

Das Ersatzflugzeug aus Prag landete am Nachmittag auf den Azoren. Mit siebenstündiger Verspätung haben die Passagiere danach ihre Reise nach Mexiko über Jamaika fortgesetzt. Es ist der zweite Zwischenfall bei Travel Service innerhalb weniger Tage. Anfang Februar blieb bereits eine Maschine der Gesellschaft mit 150 Fluggästen auf Kuba strecken. Der Grund war eine Störung in einem Messgerät des Pilotencockpits.

AKW Dukovany nimmt Reaktor drei zu Wartungszwecken vom Netz

Im südmährischen Atomkraftwerk Dukovany wurde am Samstag die erste Wartungsphase dieses Jahres eingeleitet. Dazu wurde am Nachmittag der dritte Reaktorblock vom Netz genommen. Innerhalb von 27 Tagen wird nun ein Drittel der Brennstäbe in diesem Block ausgetauscht. Parallel dazu werden Wartungsarbeiten und einige technische Verbesserungen vorgenommen.

Das AKW Dukovany deckt ein Fünftel des Stromverbrauchs in Tschechien ab. Im vergangenen Jahr hat das Kraftwerk den Rekordwert von 15,68 Terawattstunden Strom an das Netz abgegeben. Betreiber von Dukovany ist der Energiekonzern ČEZ. Durch Modernisierungsmaßnahmen will ČEZ die vorgegebene Betriebsdauer des AKW verlängern. Der erste Reaktorblock müsste dem ursprünglichen Projekt zufolge im kommenden Jahr stillgelegt werden, ČEZ aber will den Betrieb von Dukovany bis mindestens 2030 verlängern. Bis dahin soll dort ein völlig neuer Reaktorblock entstehen. Eine Entscheidung für den Bau des Reaktors aber ist bisher noch nicht gefallen.

Neue Seilbahn auf die Schneekoppe in Betrieb

Die neue Seilbahn zur Schneekoppe (Sněžka) ist am Samstag um 11 Uhr in Betrieb genommen worden. Damit können Touristen und Bergfreunde erneut bequem vom Rosenberg (Růžová hora) bis auf den höchsten Gipfel in Tschechien (Sněžka, 1603 Meter) gelangen. Eigentlich sollte die Jungfernfahrt der Seilbahn schon am Morgen stattfinden, doch wegen des starken Windes habe man noch abgewartet, sagte Seilbahnchef Jiří Martinec. Auf der anderen Seite hat die Lieferfirma den Termin zur vollständigen Installierung der Seilbahn um vier Monate unterboten. Ursprünglich sollte sie erst im Frühjahr errichtet sein.

Die neue Seilbahn hat eine geschlossene Kabine mit vier Plätzen und kostete umgerechnet 11 Millionen Euro. Ihre Fahrzeit beträgt 16 Minuten, innerhalb einer Stunde können somit bis zu 250 Personen befördert werden. Die alte Seilbahn war eine offene Schaukel mit zwei Sitzen, ihre Fahrzeit betrug 25 Minuten.

Eisenbahnverbindung zwischen Asch und Selb soll Ende 2015 in Betrieb sein

Die Wiederherstellung der Eisenbahnstrecke zwischen dem westböhmischen Aš / Asch und der Stadt Selb in Oberfranken ist ein weiteres Stück näher gerückt. Zur erneuten Nutzung dieser Verbindung haben beide Seiten die jeweiligen Projekte ausgearbeitet und ebenso schon die entsprechende Baugenehmigung beantragt, sagte der Sprecher des Ascher Rathauses der Nachrichtenagentur ČTK. Bei einem Treffen der Stadtvertreter beider Seiten am Mittwoch in Asch sei daher auch der Termin der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke erneut bestätigt worden. Demnach sollen im Dezember 2015 wieder die ersten Züge auf diesem Abschnitt verkehren, bedeutete der Sprecher.

Junger Tscheche rammt 14 Autos in der Region Pilsen

Ein junger Tscheche hat in der Nacht zum Samstag im westböhmischen Stod südlich von Plzeň / Pilsen mit seinem Fahrzeug gleich 14 parkende Autos gerammt. Unter den Autos waren auch zwei Rettungswagen, der entstandene Sachschaden wurde von der Polizei auf umgerechnet 5500 Euro geschätzt.

Noch ist unklar, weshalb der 20-Jährige am Sonntag zwischen 3 und 4 Uhr morgens so gehandelt hat. Mehreren Augenzeugenberichten zufolge soll er die parkenden Autos absichtlich in einer Art Wutrausch gerammt haben. Sollte der Täter unter Alkoholeinfluss gefahren sein, werde man sein Tun wie einen Verkehrsunfall behandeln. Unter anderen Vorzeichen wird man die Aktion als Beschädigung fremden Eigentums und somit als eine Straftat bewerten, sagte die regionale Polizeisprecherin. Da sich der Täter bei der Aktion verletzt hat, wurde er zunächst in ein Pilsener Krankenhaus gebracht. Aus diesem Grund wurde der Alkoholtest noch nicht vollzogen, die Blutprobe indes schon angeordnet, ergänzte die Sprecherin.

Olympia: Medaillenhoffnung für Ledecká auch wegen Verletzung geplatzt

Am 15. und vorletzten Wettkampftag der Olympischen Spiele in Sotschi hat die tschechische Snowboarderin Ester Ledecká einen sehr guten 6. Platz im Parallel-Slalom belegt. Für die junge Ledecká ist diese Platzierung umso höher einzustufen, weil sie mit Rückenproblemen an den Start ging. Man sei sogar schon davon ausgegangen, Ledecká nicht starten zu lassen, weil ein leichter Bandscheibenvorfall im Lendenbereich der Wirbelsäule sie im Training sehr behindert habe, sagte der hierzulande anerkannte Physiotherapeut Pavel Kolář am Samstag. Am Morgen aber habe die 18-Jährige beteuert, dass die Schmerzen nachgelassen hätten. Ihre Verletzung konnte man indes nicht soweit beheben, dass eine optimale Leistung möglich war, bemerkte Kolář.

Ledecká schied im Viertelfinale an der späteren Silbermedaillen-Gewinnerin Anke Karstens aus Deutschland aus. Olympiasiegerin wurde die Österreicherin Julia Dujmovits.

Fußball-Liga: Dukla Prag verdrängt Teplice nach 3:1 vom dritten Platz

Zum Auftakt der Frühjahrsserie in der ersten tschechischen Fußball-Liga hat Dukla Prag am Freitag vor eigenem Publikum den FK Teplice mit 3:1 bezwungen. Durch den Sieg im Spitzenduell des 17. Spieltages konnten die Hauptstädter die Gäste aus Nordböhmen vom dritten Tabellenplatz verdrängen.

In der ersten Partie am Samstag trennten sich im südmährischen Derby Aufsteiger Znojmo / Znaim und Jihlava / Iglau torlos 0:0. Weiter spielten:

Příbram – Bohemians 1905 1:0, 1. FC Slovácko – Jablonec n.N. 1:0, Olmütz – Slavia Prag 5:1.

Das Wetter am Sonntag: sonnig-heiter, Frühnebel, bis 10 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter, morgens vereinzelt Frühnebel mit teils frostigem Reif. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 und 10 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 2 Grad Celsius erreicht.