Nachrichten

Explosion in Texas: Botschafter Gandalovič untersucht Möglichkeiten der Hilfe für Landsleute

Die Explosion der Düngemittelfabrik in der texanischen Stadt West hat in Tschechien nicht nur Entsetzen, sondern auch Anteil nehmende Besorgnis ausgelöst. Der tschechische Botschafter in den USA, Petr Gandalovič, reiste nach West, um sich vor Ort darüber zu informieren, ob und wie Tschechien den dort ansässigen Landsleuten nach dem Unglück helfen kann. Außenminister Karel Schwarzenberg habe den Botschafter darum ersucht, teilte eine Sprecherin des Außenministeriums am Donnerstag mit.

Bei der Explosion in der Fabrik kamen am Mittwochabend mehr als 60 Menschen ums Leben und zirka 180 Personen wurden verletzt. In der Stadt West leben viele Nachkommen tschechischer Einwanderer. Die Frau des dortigen tschechischen Honorarkonsuls, Clarice Snokhous, informierte, dass mehrere Tschechen unter den Feuerwehrleuten waren, die den Brand zu löschen versuchten. Drei Viertel der rund 2700 Stadtbewohner bekennen sich Snokhous zufolge zu ihren tschechischen Wurzeln.

Estland und Tschechien wollen Zusammenarbeit ausbauen

Die Tschechische Republik und Estland haben Interesse am Ausbau ihrer gegenseitigen Beziehungen und sehen dafür auch eine gute Perspektive. Auf diesen Kontext einigten sich am Donnerstag in Tallinn die Ministerpräsidenten beider Länder, Petr Nečas und Andrus Ansip. Der estnische Premier nutzte auf der gemeinsamen Pressekonferenz die Gelegenheit, um auf die große Bedeutung des Euro für die Entwicklung der Wirtschaft seines Landes zu verweisen. Nečas wiederum betonte, dass ein Beitritt zur Eurozone aus ökonomischer Sicht gegenwärtig kein vorteilhafter Schritt für Tschechien wäre. Hierzulande wird weiter mit der Tschechischen Krone als Landeswährung gezahlt.

Am Donnerstagabend wird Nečas zu einem Besuch Finnlands nach Helsinki weiterreisen. In beiden Staaten wird er zudem auf Wirtschaftsforen zu den Unternehmern des jeweiligen Gastgeberlandes sprechen.

Ex-Präsident Klaus traf mit Russlands Regierungschef Medwedew zusammen

Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat sich am Donnerstag in Moskau mit dem ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Klaus getroffen. Dieses Treffen sei in einer völlig unformalen Atmosphäre verlaufen, berichtete die Agentur Itar-Tass. Klaus, der an einem Wirtschaftsforum über die Probleme und Perspektiven der russischen Ökonomie teilnimmt, weilt auf Einladung von Medwedew in Moskau. An dem Forum, das von der russischen Sberbank veranstaltet wird, nehmen noch weitere internationale Gäste teil. Unter ihnen sind unter anderem der britische Ex-Premier Tony Blair oder der ehemalige amerikanische Außenminister Colin Powell.

Tschechien nutzt Gelder aus EU-Strukturfonds nur unzureichend

Die Tschechische Republik nutzt die von der Europäischen Union angebotenen so genannten Strukturfonds relativ unzureichend. Die 27 EU-Länder haben seit 2007 nur gut 42 Prozent der in den Fonds bereitstehenden 347 Milliarden Euro abgerufen. Tschechien liegt mit einem Nutzungsquotienten von 29,9 Prozent weit unter dem EU-Durchschnitt. Dies geht aus einem am Donnerstag von der EU-Kommission veröffentlichten Zwischenbericht über die Arbeit des Regionalfonds, des Sozialfonds und des Kohäsionsfonds hervor. Die Fonds hätten dennoch erheblich zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beigetragen.

Vor allem eher arme Staaten wie Bulgarien, Italien, Ungarn, Rumänien, Malta, aber auch Tschechien und die Slowakei riefen besonders wenig Geld ab: Rumänien war mit 14,7 Prozent das Schlusslicht. In dem Bericht heißt es, nun blieben nur noch drei Jahre, um die restlichen 58 Prozent des EU-Geldes abzurufen.

Mit Hilfe der Fonds seien seit 2007 rund 400.000 Arbeitsplätze in der EU geschaffen worden, davon 15.430 in Tschechien. Außerdem hätten beispielsweise 1,9 Millionen Menschen Zugang zu Breitbandverbindungen bekommen und 2,6 Millionen zu Leitungswasser. Rund 53 000 Neugründungen von Unternehmen seien gefördert worden.

Minister Heger gibt Fusion von medizinischen Einrichtungen bekannt

Gesundheitsminister Leoš Heger hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass sein Ministerium die Fusion einiger Krankenhäuser und medizinischer Institute plane. Zum 1. Januar 2014 sollen daher in Prag das Rheumatologische Institut dem Allgemeinen Fakultätskrankenhaus (VFN) und das Endokrinologische Institut dem Institut für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) angegliedert werden. Grund für diese Zusammenlegungen seien Einsparungen und eine höhere Effektivität, erklärte der Minister. Im Rheumatologischen Institut ist man gegen die Fusion. Sie habe für das Institut nur negative Folgen, alle Mitarbeiter seien daher am Donnerstag in eine Streikbereitschaft getreten, hieß es. Das Endokrinologische Institut hingegen soll der Vereinigung zugestimmt haben.

Präsident Zeman und ČOV-Chef Kejval unterzeichnen Anmeldung für Spiele in Sotschi

Der tschechische Präsident Miloš Zeman und der Vorsitzende des Tschechischen Olympischen Komitees (ČOV), Jiří Kejval, haben am Donnerstag auf der Prager Burg die nationale Anmeldung für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi unterzeichnet. Dem feierlichen Zeremoniell wohnten auch Verteidigungsminister Vlastimil Picek und eine Reihe prominenter Sportler und Trainer des Landes bei. Unter ihnen waren auch mehrere Medaillengewinner der Sommerspiele von 2012 in London. Bei dem Festakt hat Kejval die Gelegenheit wahrgenommen, um Präsident Zeman als Gast der tschechischen Mannschaft nach Sotschi einzuladen.

Gewerkschafter im Institut für das Studium totalitärer Regime erwägen Streik

Eine von zwei Gewerkschaftsorganisationen im Institut für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) erwägt die Möglichkeit eines Streiks. Die Gewerkschafter wollen mit dem Streik gegen Daniel Hermans Abberufung vom Posten des Institutsleiters und seine Nachfolgerin Pavla Foglová protestieren. Dies teilte am Mittwoch Gewerkschaftsvertreter Miroslav Vodrážka mit. Vodrážka zufolge befürchten die Gewerkschaften, dass es im Institut zu personellen Säuberungen kommt. Die andere Gewerkschaftsorganisation im Institut vertritt indes die Meinung, dass Hermans Abberufung keinem Gesetz widersprochen habe.

Institutsleiter Daniel Herman wurde vorige Woche durch den von Sozialdemokraten dominierten Verwaltungsrat des Instituts abberufen. Aus Protest gegen Hermans Abberufung trat der Expertenbeirat des Instituts zurück. Herman wurde durch Pavla Foglová ersetzt, die das Institut kommissarisch leiten soll.

ÚZPLN: In Tschechien wurden meiste Flugunfälle seit vier Jahren registriert

Im ersten Quartal dieses Jahres hat es in Tschechien die meisten Flugunfälle in den zurückliegenden vier Jahren gegeben. Es waren sieben Unfälle, einer von ihnen endete mit dem Tod des Piloten eines Sprühflugzeugs. Ein zweites Unglück mit Todesfolge gab es am vergangenen Wochenende in der Karlsbader Region bei der Gemeinde Valeč. Beim Absturz eines Rogallos kam der Pilot ums Leben. Dieses Unglück wird jedoch bereits in der Statistik des zweiten Quartals geführt. Nach Angaben des Instituts zur Ursachenfeststellung von Flugunfällen (ÚZPLN) sei in den letzten Jahren die Zahl der gemeldeten Fälle gesunken, die Folgen auf die Sicherheit des Flugbetriebs haben könnten. Auf der anderen Seite seien es in der Mehrzahl Fälle gewesen, die ernsthaften Folgen hervorgerufen haben, informierte das Institut am Donnerstag.

Jilemnice ist Historische Stadt des Jahres 2012

Zur historischen Stadt des Jahres 2012 in Tschechien wurde das nordostböhmische Jilemnice im Bezirk Semily gekürt. Der Titel ist die Anerkennung für die beste städtische Denkmalspflege auf der Basis eines Förderprogramms des Kulturministeriums. Die Auszeichnung und die Prämie von einer Million Kronen hat der Bürgermeister von Jilemnice, Vladimír Richter, am Donnerstag auf der Prager Burg entgegengenommen. Das Geld ist für weitere Sanierungsarbeiten an der historischen Substanz der Stadt bestimmt.

Tschechisch-slowakischer Trickfilm „Die Pandas“ wird in Cannes gezeigt

Der Trickfilm „Pandy“ (Die Pandas) des slowakischen Regisseurs Matúš Vizár, der in tschechisch-slowakischer Koproduktion entstanden ist, wird beim internationalen Filmfestival in Cannes gezeigt. Von mehr als 1500 Filmen wurde der Trickfilm für die Reihe Cinéfondation ausgesucht, die als ein Prestigewettbewerb unter den Kurzfilmen gilt. Wie der Produzent des Trickfilms, Peter Badač, sagte, sei er angenehm überrascht, dass „Die Pandas“ in Cannes gezeigt werden. Denn Trickfilme würden bei diesem Filmfestival nicht häufig vorgeführt, so der Filmproduzent.

Eishockey: Tschechien unterliegt der Slowakei in Prag mit 2:3

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat in der Vorbereitung auf die WM in Schweden und Finnland ihre erste Niederlage einstecken müssen. Am Donnerstag unterlag sie in Prag der Slowakei mit 2:3. Dabei hatte bis kurz vor der Hälfte des Spiels noch alles nach dem fünften Sieg der Tschechen in der Euro Hockey Challenge ausgesehen. Die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik führten durch zwei Treffer von Kapitän Jiří Novotný mit 2:0, ehe Ján Sýkora für die Slowakei mit einem Traumtor zum 1:2 (27.) verkürzen konnte. Im Schlussdrittel bestraften die Gäste zwei Fehler der tschechischen Abwehr und drehten durch Tore von Tomáš Surový und Michel Miklík noch das Spiel. Am Samstag stehen sich beide Teams zum Rückspiel in Bratislava gegenüber.

Eishockey-Playoff-Finalserie: Pilsen nach Sieg in Zlín vor Gewinn des Titels

Im fünften Spiel der Playoff-Finalserie der tschechischen Eishockey-Extraliga unterlag der PSG Zlín am Mittwoch dem HC Škoda Pilsen vor eigener Kulisse mit 1:2. In der Finalserie führt Pilsen nun mit 3:2 Siegen. Im sechsten Spiel, das am Freitag in Pilsen ausgetragen wird, können die Westböhmen daher mit einem weiteren Sieg ihren ersten Meistertitel perfekt machen.

Tennis: Berdych scheitert im Achtelfinale von Monte Carlo

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych ist beim ATP-Masters-Turnier in Monte Carlo frühzeitig ausgeschieden. Im Achtelfinale unterlag Berdych am Donnerstag dem Italiener Fabio Fognini überraschend deutlich in zwei Sätzen mit 4:6 und 2:6. Es war das zweite Sandplatz-Turnier für Berdych in dieser Saison und auch seine zweite Niederlage gegen Fognini.

Temperaturrekorde in ganz Tschechien, aber kältester Frühlingsanfang

Am Donnerstag haben viele Orte in ganz Tschechien den wärmsten 18. April aller Zeiten erlebt. Am höchsten kletterte die Quecksilbersäule im mittelböhmischen Dobřichovice, wo 28,6 Grad Celsius gemessen wurden. Dabei wurden noch in der vergangenen Woche völlig entgegengesetzte Werte registriert. In Kvilda im Böhmerwald zum Beispiel wurden vor einer Woche noch minus 19,1 Grad gemessen. Nach Angaben des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts war die Zeitspanne vom 11. März bis zum 7. April der kälteste Frühlingsanfang der letzten 100 Jahre. Die Durchschnittstemperatur in Tschechien lag in diesem Zeitabschnitt bei minus einem Grad.

Das Wetter am Freitag: bewölkt, Regen, bis 16 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt. Am Vormittag im Südwesten verbreitet Regen, der im Tagesverlauf zunimmt und auch die anderen Landesteile erfasst. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 12 und 16 Grad Celsius, im Osten des Landes werden aber auch noch 19 Grad Celsius erreicht.