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Energiekonzern ČEZ stimmt Abkommen mit EU-Kommission zu
Der tschechische Energiekonzern ČEZ hat einem Abkommen mit der Europäischen Kommission zugestimmt, nach der das Unternehmen Abstriche von seiner führenden Position auf dem mitteleuropäischen Strommarkt zu machen habe. Bestandteil der Vereinbarung ist zum Beispiel der Verkauf einiger Kohlekraftwerke des Konzerns. Das Abkommen wird rechtskräftig, sobald es von der Kommission in Brüssel gebilligt wird.
Durch das Abkommen zur Senkung des Marktpotenzials sollen im Gegenzug die Untersuchungen eingestellt werden, die die Europäische Kommission seit 2009 gegen den Energiekonzern führt. Die Kommission überprüfte dabei, ob ČEZ seine vordere Marktposition auf dem Strommarkt nicht missbrauche. Das tschechische Unternehmen hatte deshalb schon im Juni vorigen Jahres vorgeschlagen, einige seiner Heizkraftwerke zu verkaufen. Es handelt sich dabei um Kraftwerke, deren Nutzungsdauer sich dem Ende nähert und in die ČEZ auch keine teuren Umrüstungsmaßnahmen mehr investieren will.
Präsident Klaus ernennt zwölf neue Richter und bestätigt neue Gesetze
Die Amtszeit des tschechischen Präsidenten Václav Klaus geht ihrem Ende entgegen. Bei einer seiner letzten Amtshandlungen ernannte er am Donnerstag auf der Prager Burg zwölf neue Richter. Während seiner insgesamt zehnjährigen Amtszeit hat Klaus damit fast 800 Juristen in den Richterstand erhoben, wofür ihm Justizminister Pavel Blažek seinen Dank aussprach.
Zudem hat Präsident Klaus am Donnerstag mehrere Gesetzentwürfe unterzeichnet. Zu ihnen gehört das Gesetz zur Aufhebung der Zustimmung beider Elternteile für eine ärztliche Behandlung ihres Kindes. Das Gesetz zur Zustimmungspflicht der Eltern im Behandlungsfall ihres Kindes war erst im April vorigen Jahres im Zuge der Gesundheitsreform eingeführt worden. Es erwies sich aber von Anfang an als untragbar, denn es brachte neben unnötigen Komplikationen auch viele Beschwerden hervor. Laut dem neuen Gesetz reicht zur ärztlichen Behandlung jetzt bereits die Zustimmung des Kindes, sofern es entscheidungsberechtigt ist. Andernfalls ist die elterliche Zustimmung erforderlich, sie kann aber mittels einer Bevollmächtigung auch von den Großeltern des Kindes oder vom Kindermädchen eingeholt werden.
Týden.cz: Ex-Chef der Prager Verkehrsbetriebe des Betrugs beschuldigt
Die Polizei hat den ehemaligen Leiter der Prager Verkehrsbetriebe, Martin Dvořák, des Betrugs beschuldigt. Darüber informierte der Nachrichtenserver Týden.cz am Mittwoch. Hintergrund der Anschuldigung sind angeblich hohe Finanzverluste, die den Verkehrsbetrieben durch überteuerte Aufträge entstanden sind. Staatsanwalt Adam Borgula bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, dass im Fall der Prager Verkehrsbetriebe eine Strafverfolgung gegen vier Personen eingeleitet wurde. Dem Staatsanwalt zufolge werden sie verdächtigt, öffentliche Ausschreibungen in betrügerischer Weise manipuliert zu haben. Zudem hätten sie ihre Aufsichtspflicht bei der Verwaltung fremden Eigentums verletzt, so der Staatsanwalt. Den Beschuldigten drohen zwei bis acht Jahre Gefängnis.
Kreis Ústí Spitzenreiter beim Klau ausländischer Autos nach Tschechien
Die Polizei im nordböhmischen Kreis Ústí nad Labem / Aussig hat im vergangenen Jahr 620 Autos entdeckt, die illegal importiert und angemeldet wurden. Das ist die höchste Zahl von im Ausland gestohlenen Fahrzeugen in ganz Tschechien. Die Polizei vermutet, dass der Autoklau ursächlich mit der Nähe zur Grenze mit Deutschland zusammenhängt, von wo die Wagen eingeführt wurden, sagte der Chef der Ausländerpolizei des Kreises, Pavel Češka, am Donnerstag vor Journalisten. Seit dem Jahr 2011 beteilige sich seine Abteilung an den gesamtstaatlichen Fahndungen nach gestohlenen Autos, die in Tschechien legalisiert werden sollen, so Češka. Im Jahr 2012 habe die Polizei über 15.000 Fahrzeugpapiere kontrolliert, davon seien 924 gefälscht gewesen. Der mit dem Autoklau im vergangenen Jahr verknüpfte Schaden liege ersten Schätzungen zufolge bei über 80 Millionen Kronen (ca. 3,2 Millionen Euro), sagte Češka.
Alkoholkontrollen retteten Leben – 40 Proben mit Methanol entdeckt
Die nach dem Methanol-Panschskandal eingeführten Kontrollen haben in Tschechien womöglich Dutzenden Menschen das Leben gerettet. Vom Angebot der kostenlosen Überprüfung von Spirituosen haben viele Konsumenten Gebrauch gemacht. In den fast 7000 Proben, die daraufhin vorgenommen wurden, seien in 40 Spirituosen Spuren des giftigen Methanols gefunden wurden, erklärte Tschechiens oberster Hygiene-Experte, Vladimír Valenta, am Donnerstag vor Journalisten. Darüber hinaus hätten die Bürger ein großes Interesse an Aufklärung gezeigt. So hätten er und seine Mitarbeiter binnen dreier Wochen rund 8000 Anregungen aus der Bevölkerung erhalten und über 11.000 Konsultationen durchgeführt, sagte Valenta.
Der Skandal um giftiges Methanol im Schnaps hatte im September begonnen, danach sind in Tschechien 39 Menschen an Vergiftungen nach dem Genuss von gepanschtem Alkohol gestorben.
Prager Náprstek-Museum stellt erstmals Originalbriefe von Karl May aus
Bisher noch nie ausgestellte Originalbriefe von Karl May sind dieser Tage im Prager Náprstek-Museum zu sehen. Die mehr als 100 Jahre alte Korrespondenz zeugt den Literaturhistorikern zufolge von der widerspruchsvollen Persönlichkeit des berühmten Schriftstellers. Die Briefe dokumentieren die Verhandlungen zwischen May und dem tschechischen Verleger Josef Richard Vilímek. Karl Mays Korrespondenz ist im Náprstek-Museum bis zum 10. März zu sehen. Sie wird im Rahmen der Ausstellung „Auf Karl Mays Spuren“ gezeigt, die bis zum 27. Oktober dieses Jahres dauert.
Oscar-Preisträger Černý wird auch höchsten Nationalpreis erhalten
Der tschechische Bühnenbildner Karel Černý, der 1985 für seine Arbeit im Forman-Film Amadeus den Oscar erhalten hat, wird erneut geehrt. Für seine außergewöhnlichen Verdienste in der tschechischen Kinematografie wird dem 90-Jährigen der höchste nationale Staatspreis, der Tschechische Löwe verliehen. Die Auszeichnung wird Černý am 2. März bei einer Gala in Prag entgegennehmen.
Nordische Ski-WM: Springer Matura wird Fünfter von der Großschanze
Der tschechische Skispringer Jan Matura hat bei der Nordischen Ski-WM in Val di Fiemme eine Medaille nur knapp verpasst. Beim Einzelspringen von der Großschanze belegte er am Donnerstag einen hervorragenden fünften Platz. Seine Weite von 132 Metern im zweiten Durchgang wurde dabei nur von zwei Springern um einen halben Meter übertroffen. Neuer Weltmeister wurde der Pole Kamil Stoch vor dem Slowenen Peter Prevc – beide waren die einzigen Athleten, die in beiden Durchgängen über 130 Meter weit flogen. Vor Matura platzierten sich außerdem der Norweger Jacobsen und der Österreicher Loitzl, einen Rang hinter ihm landete mit Richard Freitag der beste Deutsche.
Erneutes Geisterspiel für Fenerbahce – Pilsens Spieler nicht begeistert
Der tschechische Fußballclub Viktoria Pilsen profitiert im Achtelfinale der Europa League womöglich von einem Urteilsspruch der Uefa. Gegen den Kontrahenten der Westböhmen hat der europäische Fußball-Verband nämlich eine harte Strafe gefällt: Fenerbahce Istanbul muss das Achtelfinal-Rückspiel gegen Pilsen am 14. März ohne Zuschauer austragen.
Die Uefa bestrafte den türkischen Verein für die Vorfälle beim Zwischenrundenspiel gegen Bate Borissow am vergangenen Donnerstag. Schon bei dieser Partie waren Zuschauer wegen voriger Ausschreitungen ausgeschlossen gewesen, dennoch war ein Leuchtgeschoss über die Stadionmauer auf das Spielfeld geflogen. Zudem hat die Uefa die Istanbuler mit einer zweijährigen Bewährungsstrafe belegt. Kommt es in dieser Frist zu weiteren Vorfällen, droht Fenerbahce für ein Jahr der Ausschluss aus dem nächsten europäischen Wettbewerb, für den es sich qualifiziert. Der Club hat drei Tage Zeit, gegen das Urteil Einspruch einzulegen.
Die Spieler von Viktoria Pilsen zeigten sich am Donnerstag indes wenig erfreut darüber, dass das Achtelfinal-Rückspiel in Istanbul vor leeren Rängen stattfinden soll. Es sei schade, die heißblütige Atmosphäre bei einem Fenerbahce-Heimspiel nicht erleben zu dürfen, beklagte zum Beispiel Mittelfeldspieler Daniel Kolář. Das Hinspiel in Pilsen wird am 7. März ausgetragen.
Fußball-WM-Qualifikation: Spiel Tschechien – Dänemark ausverkauft
Das Gruppenspiel in der Qualifikation zur Fußball-WM 2014 zwischen Tschechien und Dänemark ist ausverkauft. Für die Begegnung, die am 22. März im mährischen Olomouc / Olmütz stattfindet, sind die letzten Karten am Donnerstagmorgen verkauft worden, teilte der Sprecher des Olmützer Fußballklubs, Petr Pelíšek, mit. 1000 Tickets sind für die dänischen Fußballfans reserviert. Das Ander-Stadion in Olmütz fasst rund 11.500 Zuschauer.
Tennis: Berdych fordert Federer – Plíšková im Viertelfinale von Kuala Lumpur
Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych ist am Donnerstag in das Halbfinale des ATP-Turniers von Dubai eingezogen. Scheinbar ohne Mühe bezwang er den Russen Dmitri Tursunow in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:2. In der Vorschlussrunde des mit zwei Millionen US-Dollar dotierten Hartplatz-Turniers trifft Berdych nun auf den Schweizer Roger Federer, die Nummer 2 der Weltrangliste.
Die tschechische Tennisspielerin Karolína Plíšková hat zum zweiten Mal in ihrer Sportkarriere das Viertelfinale eines WTA-Turniers erreicht. Am Donnerstag besiegte sie beim Turnier in Kuala Lumpur die Japanerin Misaki Doi in der zweiten Runde mit 6:4 und 7:6. Das Viertelfinale eines WTA-Turniers erreichte die 20-jährige Tschechin erstmals nach vier Jahren.
Das Wetter am Freitag: bedeckt, etwas Niederschlag, bis 6 Grad
Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, nur vereinzelt Sprühregen oder leichter Schneefall. Morgens örtlich Eisnebel, ab Nachmittag klart der Himmel teilweise auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 2 Grad Celsius erreicht.