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Gasexplosion in Frenštát: Fünf Tote und völlig zerstörtes Haus

Nach einer Gasexplosion und dem anschließenden Brand in einem Mehrfamilienhaus im ostmährischen Frenštát pod Radhoštěm / Frankstadt wurden fünf Menschen tot geborgen. Vier der Leichen fanden Rettungsteams in der Nacht auf Montag in den Trümmern des Hauses. Elf Menschen, darunter drei Kinder wurden bei dem Unglück in den frühen Morgenstunden am Sonntag teilweise schwer verletzt. Die komplizierten Sucharbeiten in dem einsturzgefährdeten Gebäude wurden am Montagnachmittag offiziell beendet.

Wie es zu der Gasexplosion kam, ist noch nicht völlig klar, bei den Untersuchungen im zerstörten Gebäude seien jedoch mehrere Brandherde entdeckt worden, hieß es. Augenzeugen berichteten von mehreren gewaltigen Erschütterungen. Am Dienstag wird das dreistöckige Gebäude abgerissen. Dessen ehemalige Bewohner, die überlebt haben, sind vorerst in einer Notunterkunft untergebracht. Von der Stadt erhalten sie eine finanzielle Soforthilfe von umgerechnet 2000 Euro pro Person. Größere Firmen aus der Umgebung haben bereits weitere Spenden angekündigt. Mehr zu diesem Unglück erfahren Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

Sozialdemokraten reichen Verfassungsklage gegen Kirchenrestitution ein

Die Tschechische Partei der Sozialdemokraten (ČSSD) hat am Montag beim Verfassungsgericht in Brünn / Brno den Antrag auf die Aufhebung des Gesetzes über die Kirchenrestitution gestellt. Die Sozialdemokraten kritisieren den vom Staat mit der Kirche ausgehandelten Vergleich, nach dem die Kirche Immobilien im Wert von umgerechnet 3 Milliarden Euro zurückerhält. Zudem wird ihr – über den Zeitraum von 30 Jahren – eine Entschädigung von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro gezahlt. Das dazu verabschiedete Gesetz sei nicht anwendbar für weitere Verhandlungen. Daher müsse ein völlig neuer Mechanismus zur Berechnung der Entschädigung erstellt werden, sagte ČSSD-Fraktionschef Jeroným Tejc unmittelbar nach der Einreichung der Klage beim Verfassungsgericht.

Pferdefleisch in Rindergerichten vermutlich auch auf tschechischem Markt gelandet

Der europäische Pferdefleisch-Skandal weitet sich weiter aus und hat jetzt vermutlich auch die Tschechische Republik ereilt. Die staatliche Veterinärbehörde des Landes sei über das Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) darüber informiert worden, dass verdächtige, weil falsch etikettierte Produkte auch den tschechischen Markt erreicht hätten. Das gab der Sprecher der Behörde am Montag bekannt.

EU-weit ist schon mehrfach Fleisch von Pferden, die mit dem Medikament Phenylbutazon gespritzt wurden, in Fertiggerichten entdeckt worden, die eigentlich nur Rind enthalten sollten. In Tschechien sei es vermutlich das Gericht Lasagne Bolognese eines luxemburgischen Herstellers, das einen falsch etikettierten Inhalt haben könnte. Die Ware werde nun untersucht, ein Ergebnis der Tests sei aber nicht vor Ende der Woche zu erwarten. Es sei zudem nicht auszuschließen, dass ein Teil der verdächtigen Ware bereits in den Verkauf gekommen sei, so der Sprecher.

Abgeordneter Pekárek hat Strafvollzug seiner Freiheitsstrafe angetreten

Der Abgeordnete Roman Pekárek hat am Montag im Gefängnis der ostböhmischen Stadt Hradec Králové / Königgrätz den Strafvollzug angetreten. Das Obere Gericht in Prag hat ihn zu fünf Jahren Haft wegen Korruption verurteilt. Sein Abgeordnetenmandat aber werde er behalten, sagte Pekárek kurz zuvor vor Journalisten. Er sei überzeugt davon, dass er ins Gefängnis gehe für eine Sache, die er nicht getan habe. Deshalb wolle er beim Obersten Gericht Berufung einlegen, so Pekárek.

Politisch war Pekárek erst im November vorigen Jahres in Erscheinung getreten, denn da war der ODS-Politiker für einen Abweichler in seiner Partei als Abgeordneter nachgedrückt. Auch dank Pekáreks Stimme hat die Regierungskoalition ihr sehr umstrittenes Steuerpaket schließlich im Parlament durchgedrückt.

Ex-Kandidat Fischer: Die Tilgung meiner Schulden ist „auf gutem Weg“

Der ehemalige Premier und Präsidentschaftskandidat Jan Fischer ist am Montag in Prag mit dem designierten Präsidenten Miloš Zeman zusammengetroffen. Bei dieser Begegnung habe er Zeman zu seiner Wahl zum Staatsoberhaupt gratuliert, sagte Fischer. Der 52-jährige Fischer, der zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfs noch als aussichtsreichster Kandidat gehandelt wurde, ist bei seiner Kandidatur ein hohes Risiko eingegangen. Er hat seinen Wahlkampf zum Großteil durch private Sponsoren finanzieren lassen. Aufgrund der Wahlniederlage aber hat sich Fischer ziemlich verschuldet. Prager Tageszeitungen mutmaßen, dass er jetzt Verbindlichkeiten von umgerechnet rund 300.000 Euro haben soll. Er sei aber in der Lage, diese Schulden zu tilgen, versicherte Fischer am Rande seines Zeman-Besuchs vor Journalisten.

Premier Nečas ehrt 18 Personen für Teilnahme am Widerstandskampf

Der tschechische Ministerpräsident Petr Nečas hat am Montag insgesamt 18 Personen für ihre Teilnahme am Widerstandskampf ausgezeichnet. Zu den Geehrten gehören unter anderem die Menschenrechtlerin und Signatarin der Charta 77, Dana Němcová, sowie die Liedermacher Jaroslav Hutka. Mit der Urkunde zur Bestätigung der Teilnahme am antikommunistischen Widerstand wurden vor allem Personen ausgezeichnet, die sich in den 1940er und 50er Jahren gegen das totalitäre Regime aufgelehnt haben.

Sachsen und Region Ústí bekräftigen Zusammenarbeit

Das deutsche Bundesland Sachsen und die nordmährische Region Ústí nad Labem / Aussig bekräftigen ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dazu würden der Hauptmann des Kreises Ústí, Oldřich Bubeníček, und der Präsident der Landesdirektion Sachsen, Dietrich Göckelmann, am Mittwoch in Chemnitz eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen, hieß es am Montag aus Sachsen. Dabei gehe es unter anderem um die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, die Innere Sicherheit sowie die Umweltpolitik. Die Menschen in der Grenzregion sollen einander näher gebracht werden.

Im Februar 2007 war eine erste solche Erklärung für eine Partnerschaft unterschrieben worden. Diese solle jetzt weiter vertieft werden, meldet dpa.

MfDnes: Antikorruptionspolizei ermittelt gegen ČEZ wegen Mibrag-Verkauf

Die Antikorruptionseinheit der Polizei und Prager Wirtschaftskriminologen ermitteln in vier Fällen gegen den Energiekonzern ČEZ. Der Grund seien jeweils Strafanzeigen, berichtete die Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ am Montag. Die Ermittler interessieren sich laut dem Blatt auch für den Kauf und späteren Verkauf eines Teils der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (Mibrag). Die weiteren Fälle betreffen Finanztransaktionen zwischen ČEZ und seiner Tochtergesellschaft in Albanien, den Bau eines Atommüllzwischenlagers am AKW Temelín und öffentliche Aufträge der Tochterfirma Škoda Praha Invest.

Im Fall der Mibrag soll ČEZ beim Verkauf seiner Unternehmensanteile im Jahr 2011 große Verluste gemacht haben, berichtet die MfDnes. Der tschechische Konzern bestreite dies jedoch, hieß es. In diesem Fall war die Strafanzeige über die Obere Staatsanwaltschaft Prag eingegangen.

Prag: erneut Tausende dänische Jugendliche erwartet – Polizei verstärkt Streifen

In dieser Woche sollen 6000 dänische Jugendliche über einen Billigveranstalter Prag besuchen. In den vergangenen beiden Wochen waren laut Polizeiangaben bereits 8000 Jugendliche aus dem Land in die tschechische Hauptstadt gereist und hatten zum Teil verwüstete Unterkünfte hinterlassen. Dabei waren Schäden in Höhe von umgerechnet mehreren Tausend Euro entstanden. Rettungskräfte mussten zudem in 28 Fällen ausrücken, um die teils stark betrunkenen jugendlichen Ausländer zu behandeln. Die Polizei hat angekündigt, für diese Woche ihre Streifen in Prag zu verstärken.

Seit diesem Jahr bietet ein dänisches Busunternehmen billige Fahrten nach Prag an. Tschechische Medien berichtete, dass besonders Schüler das Angebot nutzen würden - vor allem wegen des billigen Alkohols und der Partymöglichkeiten in der Stadt. In der Regel bleiben die Jugendlichen zwei bis drei Tage.

Fußball: Baroš kehrt nach Tschechien zurück – Vertrag bei Baník Ostrau

Der ehemalige Nationalstürmer Milan Baroš kehrt in die tschechische Fußballliga zurück. Am Montag hat der 31-Jährige einen Vertrag bei seinem früheren Verein Baník Ostrau bis zum Ende der Saison 2013/14 unterschrieben, berichtet die Presseagentur ČTK. Sollte ein ausländischer Club Interesse anmelden, dürfte der ehemalige tschechische Nationalspieler allerdings schon nach dem Saisonende wieder wechseln.

Baroš hatte sich vergangene Woche mit seinem vorherigen Klub Galatasaray Istanbul auf eine vorzeitige Auflösung seines Vertrags geeinigt. Der Stürmer spielte bereits in der Jugend und von 1998 bis 2001 in Ostrau. Im Jahr 2008 war er an den Bosporus gewechselt, wo er in 93 Einsätzen 48 Tore erzielte.

Bei Galatasaray aber war Baroš zuletzt monatelang nicht mehr zum Einsatz gekommen. Sein Vertrag wäre aber erst im Sommer ausgelaufen. Baroš hat zuvor in England bei den Premier-League-Vereinen Liverpool, Aston Villa und Portsmouth gespielt sowie in Frankreich bei Lyon. Mit dem FC Liverpool gewann er 2005 die Champions League. Bei der EM-Endrunde 2004 in Portugal wurde er bester Torschütze mit fünf Treffern. Im vergangenen Jahr beendete er aus eigenen Stücken seine Nationalmannschaftskarriere.

Biathlon-WM: Veranstalter ziehen positives Fazit – 191.000 Zuschauer kamen

Die tschechischen Veranstalter haben ein positives Fazit der Biathlon-WM in Nové Město na Moravě / Neustadtl in Mähren gezogen. Vor allem die hohen Besucherzahlen überraschten das Team um Organisationschef Jiří Hamza und den sportlichen Leiter Vlastimil Jakeš. An den acht Wettkampftagen kamen insgesamt 191.000 Zuschauer, an vier Tagen war das Areal ausverkauft. Der große Zulauf sei für die Organisatoren wie ein Schock gewesen, sagte Hamza am Sonntag, dem letzten Wettkampftag, der Presseagentur ČTK. Jiří Hamza erwartet einen leichten Gewinn aus den Einnahmen.

Das Wetter am Montag: bewölkt, Schnee oder Schneeregen, bis 3 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt. Im Norden des Landes schneit es, unterhalb von 300 Metern fällt der Niederschlag als Schneeregen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -1 bis 3 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal -3 Grad Celsius erreicht.