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Premier Nečas: Tschechien will womöglich Veto gegen EU-Haushaltsentwurf einlegen

Die Tschechische Republik sei darauf vorbereitet, beim bevorstehenden EU-Gipfel in Brüssel ihr Veto einzulegen gegen den Haushaltsentwurf der Union für den Zeitraum von 2014 bis 2020. Der aktuelle Entwurf sei nach Aussage von Premier Petr Nečas nicht fair und daher auch nicht akzeptabel, berichtete die Nachrichtenagentur ČTK am Donnerstag. Was Tschechien aber konkret an dem Vorschlag störe, wollte der Premier nicht erläutern. Er fahre mit einem starken und einmütigen Mandat seiner Regierung zum Gipfel nach Brüssel. Und dieses Mandat besage, dass Tschechien sein Veto einlegen werde, falls der Entwurf nicht korrigiert werde, sagte der Ministerpräsident vor Journalisten.

Euro-Kritiker Klaus: Währungstrennung ist machbar

Die Aufteilung der tschechoslowakischen Währung vor 20 Jahren könnte nach Ansicht des tschechischen Präsidenten Václav Klaus Vorbild für die Eurozone sein. Eine Währungstrennung ließe sich ohne weiteres realisieren, sagte der im März aus dem Amt scheidende 71-Jährige am Donnerstag in Prag.

Nach der Trennung von der Slowakei wurde in Tschechien am 8. Februar 1993 die Tschechische Krone als eigene Währung eingeführt. Die Slowakei habe bei der Trennung ein Drittel der Wirtschaftsleistung des Gesamtstaats gestellt, erläuterte der langjährige EU-Kritiker Klaus. Das angeschlagene Griechenland mache im Vergleich nur ein Fünfzigstel der Wirtschaftskraft Europas aus. Länder wie Griechenland haben nach Klaus' Meinung in der Eurozone die Rolle eines „blinden Passagiers“ gespielt. Nun aber sei die Zeit für eine Fahrkartenkontrolle gekommen. Die Rückkehr zur nationalen Währung könne eine positive Wirkung entfalten und die Politik dürfe davor nicht die Augen verschließen, sagte Klaus.

Zeman und Sobotka unisono: Regierung Nečas ist erfolglos

Der designierte Staatspräsident Miloš Zeman hat am Mittwoch mit dem Parteichef der Sozialdemokraten (ČSSD), Bohuslav Sobotka, verhandelt. Nach dem Treffen erklärte Sobotka, er ist sich mit Zeman einig, dass die gegenwärtige Regierung erfolglos sei. Die Sozialdemokraten seien daher bereit, erneut ein Misstrauensvotum gegen die Regierung zu initiieren. Zu den Spekulationen der Medien über einen eventuellen Zusammenschluss linker Parteien bemerkte Sobotka, dass die ČSSD einen derartigen Schritt nicht plane. Der Sozialdemokratenchef diskutierte mit Zeman zudem über den Fiskalpakt der EU, dem sich Tschechien nicht angeschlossen hat. Das wird von seiner Partei kritisiert, so Sobotka.

Die Gespräche dauerten zirka zweieinhalb Stunden. Es war das bisher längste politische Treffen des künftigen Staatsoberhauptes vor seiner Amtseinführung. Sobotka erinnerte daran, dass er zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder mit Zeman gesprochen habe. 2003 hatte ein Teil der sozialdemokratischen Abgeordneten Zeman bei der Präsidentenwahl die Stimme verwehrt. Von Zeman wurden diese Sozialdemokraten damals als Verräter bezeichnet.

Zeman lobt VV-Partei für Haltung bei Kirchenrestitution – Filip lehnte Gespräche über Links-Parteien-Bündnis ab

Der tschechische Präsident in spé, Miloš Zeman, hat die oppositionelle Partei der Öffentlichen Angelegenheiten (VV) dafür gelobt, dass sie zur umstrittenen Kirchenrestitution eine Verfassungsbeschwerde eingereicht hat. Nach Meinung der stellvertretenden Vorsitzenden der VV-Partei, Kateřina Klasnová, habe Zeman in dieser Sache eine ähnlich reservierte Haltung wie sie. Mit dem künftigen Präsidenten sei sie sich zudem einig in der Auffassung, dass die Kompetenzen des tschechischen Rechnungshofes (NKÚ) gestärkt werden müssen, sagte Klasnová am Donnerstag kurz nach ihrem Treffen mit Zeman vor Journalisten.

Nach der Unterredung mit Klasnová traf sich das designierte Staatsoberhaupt des Weiteren zu Gesprächen mit dem Parteichef der oppositionellen Kommunisten (KSČM), Vojtěch Filip. Bei dem fast zweistündigen Treffen habe er mit Zeman vor allem über die Situation im Parlament und die Besetzung der Führungsspitze im nationalen Rechnungshof gesprochen, sagte Filip anschließend. Über eine Verzahnung der linksorientierten Parteien aber wollte er nicht mit Zeman reden. Jede politische Partei sollte souverän bleiben und in Wahlkämpfen mit einer eigenen Kampagne antreten, äußerte Filip.

Schiedsgericht eröffnete Prozess zwischen Energiekonzern ČEZ und Albanien

Vor einem internationalen Schiedsgericht hat der Prozess begonnen, den der tschechische Energiekonzern ČEZ gegen Albanien führt. Durch den Prozess will ČEZ erreichen, dass ihm der Balkanstaat den Schaden begleicht, der dem Konzern dort durch schwerwiegende Regierungsentscheidungen entstanden sei. Infolgedessen, dass die Investitionen von ČEZ in das albanische Stromleitungsnetz nicht geschützt worden seien, habe das Unternehmen einen Gesamtverlust von fast 200 Millionen Euro erlitten, sagte ČEZ-Finanzdirektor Martin Novák.

Im Januar hatte die Regulierungsbehörde in Albanien entschieden, ČEZ die Lizenz für die Organisation der Stromverteilung im Land zu entziehen. Laut der Behörde habe ČEZ die stetige Energiezufuhr nicht sichergestellt und zudem nichts in das Stromleitungsnetz investiert. ČEZ erwiderte den Rauswurf mit der Behauptung, dass das Vorgehen der Behörde im Widerspruch zu dortigen Gesetzen stehe.

Tourismus boomt: 2012 übernachteten um 5,8 Prozent mehr Gäste als 2011 in Tschechien

In tschechischen Hotels, Pensionen und Camps waren im vergangenen Jahr rund 13,65 Millionen Gäste untergebracht; das ist um 5,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auch die Anzahl der Nächte, die in den Unterkünften verbracht wurde, ist gestiegen, und zwar um 3,5 Prozent. Für den Zuwachs an Besuchern und Übernachtungen haben in erster Linie erneut die ausländischen Touristen gesorgt, gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag bekannt. Demgegenüber sei die durchschnittliche Dauer der Übernachtungen zurückgegangen. Die Gäste kämen also häufiger, dafür aber für kürzere Zeiträume zu Besuch nach Tschechien, informierten die Statistiker.

Ferdinand-Peroutka-Preis 2012 geht an Petr Příhoda und Petr Fischer

Die beiden Kommentatoren Petr Příhoda und Petr Fischer wurden mit dem Ferdinand-Peroutka-Preis für das Jahr 2012 ausgezeichnet. Der Preis, der nach dem namhaften tschechischen Journalisten und Publizisten benannt wurde, soll zum Prestigegewinn der Journalistenarbeit beitragen.

Die Berufskarriere des 74-jährigen Příhoda war durch die politische Entwicklung beeinflusst. Petr Příhoda, der von Beruf Psychiater ist, veröffentlichte seine Beiträge während des Kommunismus nur im Samisdat. Erst nach der Wende von 1989 durfte er für die Tagespresse schreiben. Seit 1990 war er zwei Jahre lang Berater des tschechischen Premiers Petr Pithart. Später veröffentlichte er seine Kommentare bei Radio Free Europe und im Tschechischen Rundfunk.

Der 43-jährige Petr Fischer schrieb seit dem Ende der 1990er Jahre Kommentare für die Tageszeitung „Lidové noviny“, das Wochenmagazin „Respekt“ sowie das Magazin „A2“. Er arbeitete danach als politischer Analytiker beim BBC. Seit 2009 leitete er drei Jahre lang die Kulturredaktion des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens. Seit 2012 erscheinen seine Kommentare in der Tageszeitung „Hospodářské noviny“.

Biathlon-WM: Über 20.000 Zuschauer bejubeln Bronze für tschechische Mixed-Staffel

Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im mährischen Nové Město na Moravě hat Tschechien gleich im ersten Wettbewerb eine Medaille gewonnen. In der Mixed-Staffel belegte das tschechische Quartett hinter Weltmeister Norwegen und Frankreich den dritten Platz. In der Besetzung Veronika Vítkova, Gabriela Soukalová, Jaroslav Soukup und Ondřej Moravec steigerte sich die tschechische Staffel von Runde zu Runde und sicherte sich nach einer phantastischen Schießleistung von Schlussläufer Moravec die Bronzemedaille. 18.000 Zuschauer in der ausverkauften Vysočina Arena und weitere Tausende Zuschauer an der Strecke ließen danach ihrer Begeisterung freien Lauf.

Am Mittwochabend war die WM mit einer stimmungsvollen Feier eröffnet worden. Die rund 6000 Zuschauer in der Vysočina Arena feierten beim Einmarsch der Nationen die 43 Teilnehmer-Länder. Diese wurden jeweils mit einem landestypischen Lied ins Stadion geleitet. Insgesamt haben für die Welttitelkämpfe 43 Nationen mit 377 Athleten gemeldet. Da Argentinien kurzfristig abgesagt hat, ist eine Nation weniger als bei der WM im Vorjahr in Ruhpolding am Start.

Von der ersten Biathlon-WM in Tschechien werden insgesamt 451 Journalisten berichten, 1360 freiwillige Helfer sollen für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen. Die Veranstalter rechnen an den acht Wettkampftagen mit bis zu 150 000 Besuchern. Am Donnerstag werden ab 17.30 Uhr schon die ersten Medaillen vergeben, und zwar im Wettbewerb Mixed-Staffel.

Fußball: Tschechien bezwingt die Türkei in einem Testspiel mit 2:0

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft ist erfolgreich in das neue Jahr gestartet. Am Mittwochabend bezwang sie in einem Testspiel im türkischen Manisa das Team des Gastgebers mit 2:0. Es war der erste Sieg der tschechischen Kicker über die Türkei nach zehn Jahren. Die Tore für die Gäste erzielten Ladislav Krejčí und David Lafata jeweils in der ersten Halbzeit. Nach Aussage von Tomáš Rosický, dem Kapitän der Nationalmannschaft, sei die Begegnung ein ausgezeichnetes Testspiel gewesen. Maßgeblichen Anteil am Sieg der Tschechen hatte Torwart Jan Laštůvka, der zwischen den Pfosten den verletzten Petr Čech ersetzte.

Eishockey: Superstar Jágr jetzt zehntbester Torjäger der NHL-Geschichte

Der tschechische Eishockeyspieler Jaromír Jágr schoss am Mittwoch sein 668. Tor in der National Hockey League (NHL). Damit steht der 40-jährige Jágr nun auf Rang Zehn der ewigen NHL-Torschützenliste. Er ist zudem weiterhin der beste europäische Torschütze der NHL. Im Spiel gegen die Edmonton Oilers steuerte Jágr zum Sieg seines Clubs Dallas Stars zudem noch einen Assist bei. Damit hat er jetzt bereits ein weiteres großes Ziel vor Augen: Jágr braucht noch sieben Torvorlagen, um die magische Zahl von 1000 Assists zu erreichen. Er wäre dann der 12. Spieler in der NHL-Geschichte, dem dies gelungen ist.

Das Wetter am Freitag: bewölkt, leichter Schneefall, um null Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt bis bedeckt, tagsüber Schneeschauer oder leichter Schneefall, der aber im Westteil des Landes etwas stärker ist. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -2 bis 2 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal -6 Grad Celsius erreicht.