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Obama und Medwedew treffen sich in Prag: Ankunft und Programm
US-Präsident Barack Obama wird am Donnerstag gegen 10 Uhr vormittags auf der Prager Burg erwartet. Nur kurz davor ist die Landung seiner Air-Force-One-Maschine auf dem Prager Flugplatz Ruzyně vorgesehen. Auf der Prager Burg trifft Obama zunächst mit seinem russischen Amtskollegen Dimitri Medwedew zu Verhandlungen zusammen. Anschließend werden beide Staatsoberhäupter um Punkt 12 Uhr Mittag ein Folgeabkommen für den START-1-Vertrag zur Begrenzung strategischer Offensivwaffen im Spanischen Saal auf der Prager Burg unterzeichnen. Nach einer Pressekonferenz gibt der tschechische Gastgeber, Václav Klaus, ein Festessen für beide Präsidenten. Obama kommt noch am Donnerstagabend in der Prager Residenz des US-Botschafters mit Staatspräsidenten und Regierungschefs aus elf mittel- und osteuropäischen Ländern zusammen.
Der russische Präsident Dimitri Medwedew trifft in Prag am Mittwochabend ein. Anschließend kommt er mit dem tschechischen Präsidenten Václav Klaus auf der Prager Burg zusammen. Nach der Unterzeichnung des Start-2-Vertrags mit dem amerikanischen Amtskollegen wird der russische Präsident aller Wahrscheinlichkeit nach am Donnerstagnachmittag Prag verlassen.
Bis zu 5000 Polizisten werden in Prag den Besuch von Obama und Medwedew überwachen
Während des Aufenthaltes von US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Dimitri Medwedew in Prag werden umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Sie sollen die Vorkehrungen, die in den vergangenen Jahren das Programm der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft oder die Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Nato begleitet haben, weit übertreffen. Das sagte am Dienstag der Polizeipräsident Oldřich Martinů auf einer Pressekonferenz. Ihm zufolge werden an den drei Tagen bis zu 5000 Polizisten im Einsatz sein. Die Kosten bezifferte die Polizei auf rund 40 bis 50 Millionen Kronen (bis zu zwei Millionen Euro).
Die Mehrheit der Tschechen wird das Obama-Medwedew-Treffen verfolgen
Das bevorstehende Obama - Medwedev - Treffen in Prag wird von der Mehrheit der Landesbewohner als eine einzigartige Reklame für Tschechien wahrgenommen. Laut einer Blitzumfrage der Gesellschaft Sanep will mehr als die Hälfte der Tschechen die Begegnung der beiden Staatsmänner verfolgen. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Verkehrsbegrenzung stößt auf Unzufriedenheit bei einem Fünftel der Prager, die ebenfalls einen terroristischen Anschlag befürchten. In den Tagen vom 4. zum 6. April nahmen an der Meinungsumfrage 3230 Menschen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren teil.
Umfrage: Positive Aspekte der Wirtschaftskrise für tschechische Firmen
Die Notwendigkeit, Probleme während der Wirtschaftskrise zu bewältigen, hat sich bei 64 Prozent der Firmen auch positiv ausgewirkt. Das geht aus der im März durchgeführten Umfrage der tschechischen Handelskammer hervor, an der 558 Unternehmer und Vertreter von kleinen, mittelgroßen und großen Firmen teilgenommen haben. 28 Prozent der befragten Firmen führten die Effektivierung der Produktion als positiven Aspekt der Wirtschaftskrise an. Für 8 Prozent war die Begrenzung der verdeckten Überbeschäftigung wichtig. Für 36 Prozent der Firmen hingegen hat die Krise nichts Positives gebracht.
OECD: Tschechien kann frühestens 2013 die 3-Prozent-Grenze des Haushaltsdefizits erreichen
Nach Meinung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird die Tschechische Republik nicht in der Lage sein, ihr Hauhalts-Defizit vor dem Jahr 2013 unter drei Prozent zu drücken. Als größte Herausforderung für die neue Regierung hält die OECD die Stabilisierung der öffentlichen Finanzen und die Begrenzung der weiteren Staatsverschuldung. Wie die Presseagentur Reuters berichtet, könnte sich die Wachstumsrate der tschechischen Wirtschaft nach OECD-Angaben in diesem Jahr auf 2 Prozent und im kommenden Jahr auf 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts belaufen. Die Agentur zitierte auch den OECD-Generalsekretär Ángel Gurría, der heute auf einer Pressekonferenz in Prag den Plan, das tschechische Haushaltsdefizit auf drei Prozent zu begrenzen, als unzureichend bezeichnete. Das Kabinett, das aus der im Mai anstehenden Parlamentswahl hervorgehen wird, sollte sich laut Gurría langfristig für einen ausgeglichenen Haushaltsplan einsetzen, um auf mögliche Wirtschaftserschütterungen oder die Alterung der Bevölkerung in Zukunft vorbereitet zu sein.
Vize-Gouverneur der tschechischen Nationalbank kritisiert IWF
Die Äußerungen Mojmír Hampl, Vize-Gouverneur der tschechischen Zentralbank, für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ haben nach Informationen des tschechischen Internetservers „Tyden.cz“ großen Unmut des Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgelöst. In einem Interview für das Blatt warf Hampl dem IWF vor, die Finanzkrise in Osteuropa beschleunigt zu haben. Mit der Krise und der neuen Führung unter Dominique Strauss-Kahn habe der Fonds ein neues Betätigungsfeld in Mitteleuropa gefunden. Dem Internetserver zufolge mussten Premier Fischer, Finanzminister Janota sowie der Zentralbankgouverneur Tůma auf Hampls Worte reagieren. Der Banker hat aber am Dienstag erneut gesagt, er bestehe auf seiner Meinung.
Prager Erzbischof Vlk reist nach der Amtsübergabe nach Israel
Der scheidende Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk, will gleich nach der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Dominik Duka nach Israel fahren. Seinem Sprecher zufolge will er dort während eines mehrmonatigen Aufenthalts alte Urkunden studieren und sich auch auf die Spuren Jesu Christi begeben. Am Ostersonntag zelebrierte Vlk zum letzten Mal die heilige Messe im Veitsdom auf der Prager Burg. Dort wird am 10. April auch die feierliche Inauguration des neuen Prager Erzbischofs Duka stattfinden.
Magazin „Euro“: Autobahn D8 Prag - Dresden erst Ende 2012 fertig
Das noch fehlende Teilstück der Autobahn D8 Prag - Dresden soll erst Ende 2012 fertig gestellt werden. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin „Euro“ in seiner aktuellen Ausgabe. Die Europäische Kommission, die einen Teil des Verkehrsprojektes aus Fördermitteln finanziert, habe Einsprüchen von Umweltschützern stattgegeben, berichtet die Zeitschrift. Die Naturschützer kritisieren seit langem den massiven Eingriff in die Naturschutzgebiete des Böhmischen Mittelgebirges, den der Straßenbau verursacht. Durch die Verzögerungen beim Bau und die Umsetzung von zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen könnten die Kosten des Projektes um mehrere Millionen Euro steigen. Ursprünglich sollte das fehlende Autobahn-Teilstück bei Ustí nad Labem Ende dieses Jahres dem Verkehr übergeben werden.
Tschechischer Außenhandel im März mit Rekord-Überschuss
Der tschechische Außenhandel hat im März einen Rekord-Überschuss verzeichnet. Nach am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Tschechischen Statistikamtes (ČSÚ) betrug der Überschuss 15,3 Milliarden Kronen (590 Millionen Euro). Dies sind um 6 Milliarden Kronen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vorläufigen Berechnungen zufolge wuchs der Export im Vergleich zum März 2009 um 11 und der Import um 7,9 Prozent.
Besonders positiv auf die Außenhandelsbilanz ausgewirkt haben sich der verstärkte Export von Maschinen und Fahrzeugen und ein Ausgleich der Handelsbilanz bei industriell hergestellten Konsumgütern.
Umsatzrückgang im Einzelhandel verlangsamt sich
Die Umsätze im tschechischen Einzelhandel sind im März im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres um 2,1 Prozent gesunken. Dies gab am Dienstag das tschechische Statistikamt ČSÚ bekannt. Im Vergleich zum Januar hat sich der Umsatzrückgang damit verlangsamt; damals betrug er 4,7 Prozent. Im März besonders spürbar war der geringere Umsatz bei Treibstoffen und bei Handelswaren im Nicht-Lebensmittel-Sektor. Bereinigt um saisonbedingte Effekte und die unterschiedliche Anzahl von Arbeitstagen beziffert das Statistikamt den Umsatzrückgang im Einzelhandel im Jahresvergleich mit 2,9 und im Vergleich zum Vormonat mit 0,5 Prozent.
Deutlich weniger Tote im Osterreiseverkehr als im Vorjahr
Vier Menschen sind am verlängerten Osterwochenende auf Tschechiens Straßen gestorben. Besonders tragisch endete am Samstag ein Motorradunfall in Liberec / Reichenberg: Der mit 3,3 Promille Alkohol im Blut schwer betrunkene Lenker kam von der Straße ab, auf dem Sozius der Maschine kam ein 37-Jähriger ums Leben. Ein weiterer Motorradfahrer starb am Sonntag in Bohumín in Nordostmähren, die übrigen beiden Unfalltoten sind Pkw-Lenker. Dennoch ist die Unfallbilanz am diesjährigen Osterwochenende weniger tragisch als im Vorjahr; damals starben von Karsamstag bis Ostermontag 15 Menschen.
Die Verkehrspolizei war in diesem Jahr am Osterwochenende im Großeinsatz. Rund 1000 Beamte führten im ganzen Land Schwerpunktkontrollen durch. Besonderes Augenmerk legten sie auf Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit. Intensiv kontrolliert wurden Motorradfahrer.
Schwerer Verkehrsunfall in Prag: Frau von Lkw-Anhänger erfasst
Lebensgefährlich verletzt worden ist am Dienstagmorgen eine Fußgängerin in Prag 9. Die 58-Jährige war auf dem Gehsteig unterwegs, als sich von einem vorbeifahrenden Lastwagenzug der Anhänger löste und die Frau niederstieß. Sie musste von der Feuerwehr befreit werden und wurde mit lebensbedrohlichen Kopf- und Armverletzungen in eine Universitätsklinik gebracht. Die Unfallsursache ist unbekannt, die Polizei ermittelt.
Tschechisches Cola-Getränk „Kofola“ feiert fünfzigsten Geburtstag
Die tschechische Cola-Marke „Kofola“ feiert ihren fünfzigsten Geburtstag. Im Jahr 1960 wurde erstmals der „Kofola“-Sirup als Nebenprodukt der Arzneimittelherstellung erzeugt. Das daraus produzierte koffeinhaltige Erfrischungsgetränk etablierte sich in der damaligen Tschechoslowakei rasch als Ersatz für die nicht erhältlichen internationalen Cola-Getränke. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 hatte Kofola mit starken Umsatzrückgängen zu kämpfen, zudem brach im Zuge des Privatisierungsprozesses ein Streit um die Markenrechte aus. Seit der Jahrtausendwende steigt der Absatz von Kofola in Tschechien wieder. Der Konzern hat zudem in die Slowakei und nach Polen und Ungarn expandiert und füllt weitere Erfrischungsgetränke ab.
Eishockey-Play-Offs: Slavia Prag besiegte Vítkovice mit 5:3
Im Halbfinale des Play-Offs zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft hat Slavia Prag am Montagabend den Ostrauer Club Vítkovice Steel mit 5:3 besiegt. In den beiden Hinspielen hat Vítkovice in der vergangenen Woche im eigenen Stadion Slavia Prag mit 3:1 und 7:2 geschlagen.
In der zweiten Begegnung hat der HC Eaton Pardubice am Sonntag vor eigenem Publikum die Bílí Tygři Liberec auch im zweiten Semifinal-Duell klar mit 4:0 geschlagen. Bereits am Samstag gingen die Pardubitzer Spieler mit einem 2:1 über die Mannschaft aus Nordböhmen als Sieger vom Eis.
Die Serie der Play-Off-Rückspiele geht am Dienstag in Prag mit dem zweiten Match Slavia gegen Vítkovice weiter. Der HC Eaton Pardubice gastiert am Mittwoch und am Donnerstag bei den Reichenberger Weißen Tigern.
Das Wetter am Mittwoch:
Überwiegend sonnig. Nach einem frischen Morgen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt wird es tagsüber mild mit bis zu 15 Grad. Am Donnerstag zieht dann die nächste Schlechtwetterfront mit Wolken und Schauern ins Land.