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Regierung beschließt Strukturhilfe für Gegend um geplanten Standort der US-Radaranlage

Die tschechische Regierung hat bei einer Sondersitzung Gelder in Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen zur Entwicklung der mittelböhmischen Region Brdy versprochen; in dieser Region soll die geplante US-Radaranlage entstehen. Zur Verteilung der Gelder solle eine Kommission gebildet werden, die sich aus Vertretern von Regierung, Kreisen und Gemeinden zusammensetzt, berichtete die Presseagentur CTK. Wie es weiter heißt, seien die Projekte und ihre Finanzierung unabhängig davon, ob das amerikanische Radar tatsächlich gebaut wird.

Ihre Sondersitzung am Mittwoch hatte die Regierung in einer der Gemeinden nahe dem geplanten Radarstandort abgehalten; zu ihr waren auch 15 Bürgermeister aus der Gegend eingeladen. Laut Berichten des Tschechischen Fernsehens haben die meisten von ihnen die Einladung ignoriert; die Mehrheit der Bürgermeister in der Region lehnt den Bau des Radarsystems in der Nähe ihrer Gemeinden ab.

Sondersitzung der Regierung zum US-Radar von Protesten begleitet

Die Sondersitzung der Regierung ist von Protesten der Gegner der geplanten US-Radaranlage begleitet worden. Mitglieder der Initiative "Ne zakladnam" (Nein zur Raketenbasis) und der Umweltorganisation Greenpeace sowie einige Bürger aus der Gegend empfingen die Minister mit Transparenten und Protestparolen, als diese am Morgen aus dem Autobus stiegen. Elf Greenpeace-Mitglieder waren zudem in Fußballtrikots gekleidet, auf denen "Weltmeisterschaft im Wettrüsten - Tschechien ist dabei" stand. Bewohner der Gemeinden in der Gegend äußerten die Befürchtung, dass die Radar-Strahlung gesundheitliche Schäden verursachen könnte.

Arbeitsminister Necas: Regierung soll erste Etappe der Rentenreform noch in diesem Jahr beschließen

Arbeitsminister Petr Necas möchte, dass die Regierung die erste Etappe der Rentenreform noch in diesem Jahr beschließt. Zuvor will Necas mit der Opposition eine Übereinkunft über die Inhalte der Reform finden. Dies sagte der bürgerdemokratische Minister gegenüber Journalisten. Geplant ist unter anderem, das Rentenalter schrittweise auf 65 Jahre anzuheben und die Mindestversicherungszeit von 25 auf 35 Jahre zu verlängern. Diese und weitere Maßnahmen sollen die Rentenausgaben senken. Derzeit gibt der tschechische Staat rund ein Drittel seines Haushaltes für die Zahlung von Altersbezügen aus.

MF Dnes: Havel entschuldigt sich für Ruf nach Wahlbeobachtern in Polen

Der tschechische Ex-Präsident Vaclav Havel hat sich laut der Mittwochsausgabe der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" gegenüber Polen für seinen Ruf nach Wahlbeobachtern entschuldigt. Zugleich betonte Havel am Dienstag in einem Interview für das Tschechische Fernsehen, dass die Entsendung von Wahlbeobachtern eine gute internationale Gewohnheit und keine Schande sei.

Am Montag hatte Vaclav Havel während eines Besuches in Krakow / Krakau gesagt, es sei im Interesse aller polnischen Bürger, wenn internationale Beobachter zu den Wahlen eingeladen würden. Polnische Politiker reagierten darauf parteiübergreifend mit Ablehnung. Der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa sagte, dass in Polen keine Diktatur oder eine Situation wie in der Dritten Welt drohe.

Regierungsbeauftragter für Radarfragen wegen Auswahl einer PR-Agentur unter Druck

Der Regierungsbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit in Radarfragen, Tomas Klvana, ist wegen der Auswahl einer PR-Agentur für eine Informationskampagne unter Druck geraten. Wie die Tageszeitung "Lidove Noviny" am Mittwoch meldete, hatte Klvana bereits zuvor zu der ausgewählten Werbeagentur "AMI Communications" enge persönliche Kontakte. Klvana bestätigte die Kontakte, wies aber jegliche Parteinahme beim Auswahlverfahren zurück. Es habe sich um kein Standardverfahren gehandelt, da die Auftragshöhe unter zwei Millionen Kronen (rund 71.000 Euro) liege. Innerhalb der zehntägigen Ausschreibung habe sich nur "AMI Communications" um den Auftrag beworben. Die Agentur soll zur besseren Information der Bevölkerung über das geplante US-Radar beitragen. Laut Umfragen lehnt bisher die Mehrheit der tschechischen Bevölkerung das US-Radar ab.

Economist Intelligence Unit: Tschechien ist vollkommen demokratischer Staat

Laut dem aktuellen Index des renommierten Forschungsinstituts Economist Intelligence Unit gehört die Tschechische Republik zu den vollkommenen Demokratien in der Welt. Insgesamt nimmt Tschechien in der Rangliste mit 167 Ländern Platz 18 ein und liegt damit noch vor traditionellen Demokratien wie Großbritannien oder Frankreich. Als weltweit demokratischstes Land gilt für die Fachleute Schweden, das totalitärste Regime herrsche hingegen in Nordkorea. Für den Index hat eine internationale Expertengruppe 60 Kriterien vom Wahlprozess bis zur Beteiligung der Bürger am politischen Geschehen ausgewertet.

Popstar Prince dreht Videoclip auf Prager Karlsbrücke

Der amerikanische Popstar Prince hat auf der Prager Karlsbrücke einen Videoclip für seine neue Ballade "Somewhere Here On Earth" gedreht. Für die nächtliche Produktion habe der 49-jährige Musiker, der mit bürgerlichem Namen Roger Nelson heißt, die 650 Jahre alte Fußgänger-Brücke über die Moldau stundenlang sperren lassen, teilte der Prager Magistrat am Mittwoch mit. Zudem habe Prince nahe der Prager Burg im Vorhof des Schwarzenberg-Palais einen Clip für den Song "The One U Wanna C" aufgenommen, hieß es.

Gericht entscheidet in PR-Rechtsstreit für Eishockeyspieler Robert Reichel

Die Sport-Marketingfirma BPA muss sich für die unerlaubte Nutzung einer Fotografie des Eishockeyspielers Robert Reichel öffentlich auf den Seiten zweier tschechischer Zeitungen entschuldigen und ihm 100.00 Kronen (rund 3500 Euro) Entschädigung zahlen. Dies hat das Prager städtische Gericht am Mittwoch entschieden. Die Firma BPA besitzt die Rechte an der Vermarktung der tschechischen Eishockey-Extraliga. Das Gericht gab aber Reichel darin Recht, dass BPA das Konterfei des Eishockeyspielers nicht mehr für eine Werbekampagne im Juli 2005 hätte nutzen dürfen, weil Reichels Vertrag mit dem Extraligaverein HC Chemopetrol Litvinov zu dem Zeitpunkt bereits ausgelaufen war.

Basketball-EM: Tschechien unterliegt Litauen

In ihrem zweiten Spiel bei der Basketball-Europameisterschaft in Spanien ist die tschechische Nationalmannschaft der Männer am Dienstagabend der Auswahl Litauens mit 75:95 unterlegen. Auch wenn das tschechische Team nach der Niederlage gegen Deutschland abermals erfolglos war, hat es mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel am Mittwochabend gegen die Türkei noch die Chance, in die Zwischenrunde einzuziehen. Die Begegnung mit der Türkei war zum Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe noch nicht beendet.

Meteorologen warnen vor starken Regenfällen und Sturmböen

Meteorologen warnen vor heftigen Regenfällen und starkem Wind auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Die Warnung gilt noch bis Freitag. Das Tschechische Hydrometeorologische Institut hat zudem die zuständigen Behörden in den Kreisen Südböhmen, Zlin und Olmütz sowie dem Mährisch-schlesischen Kreis zur Hochwasser-Bereitschaft aufgerufen. Wie die Presseagentur CTK ausdrücklich schreibt, steht die Warnung in keinem Zusammenhang mit einer ähnlich lautenden fiktiven Meldung, die gestern im Zusammenhang mit einer dreitägigen Hochwasserübung im Moldau- und Elbegebiet herausgegeben wurde.

Das Wetter am Donnerstag: Regen, bis 18 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt mit örtlich starken Regenfällen. Im Lauf des Tages lockert die Bewölkung von Westen her auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 10 bis 18 Grad Celsius.