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Staatsanwaltschaft will Kronzeugin im Fall des Vizepremiers Cunek anklagen
Die Staatsanwaltschaft plant, die Kronzeugin Marcela Urbanova im Fall des christdemokratischen Vizepremiers Jiri Cunek wegen Falschaussage anzuklagen. Dies sagte Staatsanwalt Petr Coufal am Sonntag in der Fernseh-Talkshow "Otazky Vaclava Moravce". Wahrscheinlich hätten noch weitere Zeugen in dem Fall falsche Aussagen gemacht, so der Staatsanwalt weiter.
Coufal hat die Aufsicht über die Ermittlungen im Fall Cunek geführt. Der Fall wurde mittlerweile zu den Akten gelegt, nachdem die Staatsanwaltschaft am Montag bekannt gegeben hatte, dass sie gegen Jiri Cunek kein Strafverfahren wegen möglicher Annahme von Bestechungsgeldern anstrengen wird. Urbanova ist Cuneks ehemalige Sekretärin, sie hatte den Politiker am stärksten belastet.
Koalitionsspitzen wollen am Montag Reformpaket festschnüren
Am Montag wollen die Koalitionsspitzen zusammenkommen, um die endgültige Version der geplanten Finanz- und Haushaltsreform zu beschließen. Laut Presseberichten ist innerhalb der Regierung weiterhin umstritten, wie hoch die geplante Einheitssteuer sein soll. Der ursprüngliche Vorschlag liegt bei 15 Prozent, die vom so genannten Super-Bruttolohn erhoben werden sollen. Wie Finanzminister Miroslav Kalousek am Sonntag sagte, erwarte er nur kosmetische Änderungen des ursprünglichen Vorschlags. Das Reformpaket soll ab Dienstag im Abgeordnetenhaus beraten werden.
Kommunisten könnten Verfassungsbeschwerde der CSSD gegen Reformen unterstützen
Die Kommunisten könnten die geplante Verfassungsbeschwerde der Sozialdemokraten gegen das Reformpaket der Regierung unterstützen. Die Erfolgsmöglichkeit einer solchen Beschwerde würden derzeit die Rechtsanwälte seiner Partei prüfen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Kommunisten, Jiri Dolejs, am Sonntag im tschechischen Fernsehen. Die Sozialdemokraten halten unter anderem die geplante Einführung von Arztgebühren für nicht verfassungskonform sowie die geplante Zusammenfassung aller Reformmaßnahmen in einem einzigen Gesetz.
Verkehrsminister will ganzjähriges Wochenendfahrverbot für Lkw
Verkehrsminister Ales Rebicek erwägt ein ganzjähriges Wochenendfahrverbot für Lkw auf den tschechischen Autobahnen und Schnellstraßen. Rebicek sei dem Gedanken zugeneigt, das bisher in den Sommerferien geltende Wochenendfahrverbot auf das restliche Jahr auszudehnen, sagte sein Sprecher am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Gelöst werden müsste nur noch die Frage der genauen zeitlichen Ausdehnung des Verbots.
Die Sommerferienregelung sieht vor, dass Lkw am Freitagabend zwischen 17 und 21 Uhr, am Samstagvormittag zwischen 7 und 13 Uhr sowie am Sonntag ab 13 Uhr nicht fahren dürfen. Ganzjährig gilt bisher nur ein Sonntagsfahrverbot.
Politiker reagieren unterschiedlich auf Vorschlag einer Kirchenabgabe von einem Prozent
Unterschiedliche politische Reaktionen hat der Vorschlag von Christdemokrat Cyril Svoboda zur Einführung einer Kirchenabgabe für tschechische Katholiken hervorgerufen. Svobodas Parteikollege und Finanzminister Miroslav Kalousek bezeichnete den Vorschlag am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK als Anregung zu einer Debatte innerhalb der katholischen Kirche. Bürgerdemokraten-Vize Petr Necas nannte den Vorschlag eine Lösungsmöglichkeit. Zugleich wies er aber darauf hin, dass dies einer Kirchensteuer nahe komme und diese sei in Tschechien schwer durchzusetzen.
Der Vorschlag von Cyril Svoboda sieht vor, dass die tschechischen Katholiken jeden Monat ein Prozent ihres Einkommens an ihre Kirche überweisen. Svoboda will so die Kirche aus der Abhängigkeit von staatlichen Subventionen befreien.
Lebensmittelpreise gestiegen: größte Teuerung bei Gemüse und Brot
Die Lebensmittelpreise für die tschechischen Haushalte sind im ersten Halbjahr 2007 im Schnitt um 3,7 Prozent gestiegen. Am stärksten legten mit etwa zehn Prozent Anstieg Gemüse und Brot zu. Die Preise für Fleisch und Zucker gingen hingegen leicht zurück. Dies geht aus den aktuellen Angaben des Tschechischen Statistischen Amtes hervor. Bis Ende des Jahres dürfte die Steigerung der Lebensmittelpreise bei zehn Prozent ankommen, sagte Agrarkammer-Präsident Jan Veleba am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Der Anstieg sei vor allem mit den äußerst niedrigen Vorräten an Getreide verbunden.
Mann entdeckt Silberschatz aus dem Mittelalter - 276 Kronen Belohnung
Einen Silberschatz mit Münzen aus dem 13. und 14. Jahrhundert hat ein Mann in einem Wald nahe dem westböhmischen Cheb / Eger entdeckt. Der Wert der insgesamt 87 Heller Schwäbisch Haller Prägung wird auf 150.000 Kronen (5260 Euro) geschätzt. Für die Abgabe des Fundes erhielt der Mann vom Staat allerdings nur 276 Kronen (rund 10 Euro) Belohnung - der heutige Wert des Materials. Dies berichtete der Webserver idnes.cz am Sonntag. Doch Glück für den ehrlichen Finder: Wie es weiter heißt, habe der Kreis Karlsbad nun entschieden, ein Zehntel des Gesamtwertes dem Mann zukommen zu lassen.
Kanu-WM: tschechische Boote erstmals seit 21 Jahren ohne Medaillen
Zu einer großen Enttäuschung für die tschechischen Kanuten ist die Weltmeisterschaft in Duisburg geworden, die gestern zu Ende ging. Erstmals seit 21 Jahren bei einer Kanu-Weltmeisterschaft erkämpfte kein Tscheche eine Medaille. Zudem gelang keinem tschechischen Boot, sich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Das beste Ergebnis fuhr der Vierer-Canadier am Sonntag über die nicht-olympische Sprintstreckeein: Als Titelverteidiger gestartet, wurde er Vierter.
Fußball-Liga: Je sieben Tore in Ostrau und Zizkov, Meister Sparta nur 0:0
In den bisherigen Begegnungen des zweiten Spieltags der tschechischen 1. Fußballliga gab es eine Überraschung. Meister Sparta Prag kam am Samstag bei Viktoria Pilsen nicht über ein 0:0-Unentschieden heraus, obwohl die Hauptstädter mehr als eine halbe Stunde lang in Überzahl spielten. In zwei weiteren Begegnungen fielen je sieben Tore: Banik Ostrau besiegte Siad Most 5:2 und am Sonntagvormittag unterlag Viktoria Zizkov 3:4 dem 1. FC Brünn. Die weiteren Ergebnisse lauten: Slavia Prag - SK Kladno 2:0, Sigma Olmütz - FK Mlada Boleslav 1:0, Tescoma Zlin - Dynamo Budweis 1:0.
Tennis: Stepanek verliert Halbfinale gegen Federer beim Turnier in Montreal
Tennisspieler Radek Stepanek hat sein Halbfinalmatch gegen Roger Federer im ATP-Masters-Turnier in Montreal verloren. Gegen die derzeitige Nummer eins der Weltrangliste musste sich der Tscheche am Samstag in zwei Sätzen mit 6:7 und 2:6 geschlagen geben. Den ersten Satz hatte der auf Rang 60 der Weltrangliste geführte Stepanek noch offen gestalten können. Federer siegte erst im Tie-Break. Im zweiten Satz entschied das dritte Spiel. Nachdem Radek Stepanek seinen Aufschlag verlor, ließ ihn der präzise spielende Schweizer Federer nicht mehr herankommen.
Das Wetter am Montag: erst schön, später Schauer, bis 26 Grad
Am Montag ist es in Tschechien zunächst freundlich, später zieht der Himmel zu und es muss mit Schauern oder Gewittern gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 22 bis 26 Grad Celsius.