Nachrichten Mittwoch, 26. April, 2000

Palous zur Resolution über Kuba

Durch die Durchsetzung der Resolution, die die Verletzung der Menschenrechte auf Kuba verurteilt, hat sich die Tschechische Republik als Mitglied der UN- Kommission für die Menschenrechte sichtbar gemacht. Dies erklärte der tschechische Vizaußenminister Martin Palous im Gespräch für die Dienstagsausgabe der links orientierten Tageszeitung Pravo. Palous erinnerte daran, dass diese Resolution zu den schwierigsten gehört. An deren Durchsetzung beteiligten sich - so Palous - vor allem die EU-Staaten und demokratische Länder Lateinamerikas. Nachdem die von Tschechien und Polen unterbreitete Resolution vorige Woche gebilligt worden war, beschuldigte Kuba tschechische Diplomaten, die Kontrarevolution in Havana zu unterstützen. Palous fügte hinzu, die Resolution fordere die kubanische Regierung zur Einhaltung ihrer internationalen Verpflichtungen und zur Aufnahme eines Dialogs innerhalb der kubanischen Gesellschaft auf.

Tschechische SFOR-Soldaten übernahmen ihre Aufgabe in Bosnien

Die Soldaten des 43. mechanisierten Batallions der tschechischen Armee haben am Montag Abend in Donja Lubija die Operationsaufgabe des Batallions im Rahmen der SFOR-Truppen in Bosnien übernommen. An der Übernahme nam der neue Befehlshaber des ganzen tschechischen SFOR-Kontingents, Oberst Vladimir Lavicka, teil. Er ist gleichzeitig als Assistent des Stabschefs der multinationalen Division Südwest tätig. Es ist zum ersten mal, dass tschechische Soldaten in Bosnien direkt in die Struktur des Kommandos der multinationalen Division miteinbezogen sind.

Noev über Erfahrungen der CR mit der NATO

Die Erfahrungen Tschechiens mit der Integration in die NATO-Strukturen sind das Hauptthema der Gespräche, die der bulgarische Verteidigungsminister Bojko Noev in diesen Tagen in Prag führt. Noev traf am Dienstag mit seinem tschechischen Amtskollegen Vladimir Vetchy zusammen. Während des Treffens begrüsste Noev das Angebot der tschechischen Hilfe bei der Integration Bulgariens in die NATO.

Extremisten in Tschechien sind besser organisiert

Akvititäten der extremistischen Gruppierungen werden in Tschechien nach Informationen des Sicherheits- und Informationsdienstes-BIS in den letzten Jahren besser organisiert. Die Extremisten versuchen, sich auf der politischen Szene durchzusetzen und ändern deswegen ihre Taktik. Auf einem Fachseminar über die Sicherheitsstrategie des Staates bezeichnete am Montag ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Verbreitung extremistischer Aktivitäten in der Gesellschaft als ernsthaft, sie werde von neobolschewistischen und mit ihnen verbundenen extrem nationalistischen Gruppierungen entwickelt, die sich auf die Idee der panslawistischen Gegenseitigkeit stützen. Die Vorhaben der linken Extremisten - wie z.B. die Einbeziehung Mittel- und Osteuropas in den russischen Machtbereich werden dabei von den offiziellen Strukturen Russlands und Weissrusslands unterstützt, informierte der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes.

Roma beantragen auch weiterhin Asyl in Grossbritannien

Im März haben 230 tschechische Roma Asyl in Grossbritannien ersucht. Dies ist die bisher höchste Zahl von tschechischen Roma, die sich in diesem Jahr um Asyl beworben haben. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 1790 tschechische Roma Asyl in Grossbritannien ersucht. Die massenhafte Auswanderung tschechischer Roma nach Grossbritannien führte in den vergangenen Jahren zu bestimmten Spannungen in den sonst guten bilateralen Beziehungen. Das britische Kabinett deutete in der Vergangenheit wiederholt an, dass es im Falle der Notwendigkeit bereit sei, die Visapflicht für tschechische Bürger einzuführen. Dies wäre jedoch die äußerste Maßnahme. Die Sprecherin des britischen Außenministerium erklärte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur ctk, an dem Standpunkt der britischen Regierung ändere sich trotz des Anstiegs der Zahl der Asylbewerber im März nichts.

Export nach Deutschland stieg an

Der tschechische Export nach Deutschland, das den wichtigsten Absatzmarkt für tschechische Waren darstellt, stieg im ersten Jahresviertel im Vergleich mit dem Vorjahr um 38,1 Prozent an und erreichte 123,6 Milliarden Kronen. Der Import aus Deutschland nach Tschechien stieg um 37,2 Prozent auf fast hundertzwei Milliarden Kronen an. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ctk herrschten im Export folgende Waren vor: Flugzeuge und Fluganlagen, Elektrogeräte, Ersatzteile für Kraftfahrzeuge und PKWs.

Heilsarmee hilft den durch Hochwasser betroffenen Ungarn

Die Heilsarmee in der südmährischen Metropole Brno/Brünn organisiert in diesen Tagen Hilfe für die durch Hochwasser betroffenen ungarischen Regionen. Die Brünner Heilsarmee wird Nahrungsmittel, Trinkwasser und hygienischen Bedarf der Heilsarmee in Ungarn überreichen, die die Verteilung des Materials in die Hochwasserregionen organisieren wird.

Bischöfe tagen in Leitmeritz

Liturgische und seelsorgerische Fragen, Kultur und Denkmalschutz, Charitas und auch die Wirkung der Kirche in den Medien sind Themen der am Dienstag eröffneten zweitägigen Tagung der tschechischen und mährischen katholischen Bischöfe im nordböhmischen Litomerice/Leitmeritz. Im Januar hatten die Bischöfe auf ihrer Tagung in Prag den Olmützer Erzbischof Jan Graubner zum Vorsitzenden der Tschechischen Bischofskonferenz gewählt. Graubner löste in diesem Amt Kardinal Miloslav Vlk ab, der das Amt acht Jahre lang bekleidete.

Skisaison im Riesengebirge beendet

Die Skisaison im Riesengebirge ist beendet. Skilifte waren am Montag zum letzten mal im Betrieb. Nach Informationen des Bergrettungsdienstes liegt jedoch auf den Bergkämmen immer noch ein Meter Schnee, für die Langläufer kann die Saison vielleicht noch bis Mitte Mai andauern. Im mährischen Altvatergebirge unterhalb des Berges Praded/Altvater liegen immer noch fast zwei Meter Schnee. Die Mitarbeiter des dortigen Bergrettungsdienstes rechnen damit, dass man dort bis Mitte Mai noch Ski fahren kann.