Nachrichten Montag, 26. Juli, 1999

DER SLOWAKISCHE PREMIER BESUCHTE PRAG

Der slowakische Premier Mikulas Dzurinda hat am Samstag Prag besucht. Er hielt in der Aula der Prager Karlsuniversität einen Vortrag vor Studenten des Sommerkurses des Amerikanischen Instituts für politische und wirtschaftliche Systeme. Während seines Prag-Besuchs deutete Dzurinda an, daß man in den kommenden Wochen einen Fortschritt in den Verhandlungen über die Teilung des Besitzes der früheren tschechoslowakischen Föderation erwarten könne. Die Beziehungen zwischen Tschechien und der Slowakei bezeichnete der slowakische Regierungsvorsitzende als äprivilegiertô. äEs würde mich nicht freuen, wenn die Fragen der Teilung des früheren föderalen Eigentums Thema Nummer eins in den tschechisch-slowakischen Beziehungen würden,ô sagte Dzurinda, er räumte jedoch ein, daß diese Fragen nicht einfach zu lösen seien.

MINISTER GREGR IST MIT DEM AUFBAU VON TEMELIN ZUFRIEDEN

Der Industrie- und Handelsminister Miroslav Grégr ist mit der Arbeit am Kernkraftwerk Temelín zufrieden. Der vierstündige Besuch des Atommeilers am Samstag führte ihn zur Überzeugung, daß Termin der Inbetriebnahme und die Höhe der Aufbaukosten beibehalten werden. Grégr bewertete positiv vor allem qualitative Veränderungen in der Tätigkeit der Firma Westinghouse, die Hauptlieferer des Leitungssystems von Temelin ist.

DIE TSCHECHISCHEN SOLDATEN IM KOSOVO

Die Angehörigen der tschechischen Armee, die im Rahmen der KFOR-Mission im Kosovo tätig sind, erfüllen ihre Aufgaben höchst profesionell. Ihre Lebensbedingungen sind mit den Bedingungen der Soldaten in Bosnien nicht zu vergleichen, trotzdem beschweren sich die Soldaten nicht. Dies teilte der Oberbefehlshaber der Sektion der Kampfvorbereitung des tschechischen Generalstabs, Josef Siba, mit, der von einer Inspektionsreise bei den tschechischen KFOR- und SFOR-Einheiten zurSckkehrte.

JUSTIZMINISTER MOTEJL GEGEN DIE ENTSCHEIDUNGSFRISTEN FÜR RICHTER

Der Justizminister Otakar Motejl, der eine umfangreiche Reform der tschechischen Justiz vorbereitet, ist kein Anhänger der Idee, daß in den Gesetzen eine Frist für die Entscheidung der Richter verankert werden soll. äDer Richter soll, und ich glaube, daß es meistens der Fall ist, seinem Gewissen und dem Bewußtsein der Verantwortung für die Ausübung der Gerechtigkeit verpflichtet sein,ô sagte Motejl in einer Debatte im Tschechischen Fernsehen am Sonntag Mittag. Seine Auffassung wurde auch von der Vorsitzenden des Obersten Gerichts Eliska Wagnerova unterstützt. Ihr zufolge dürften die Richter keine Verfahrenskniffe, sondern die Gerechtigkeit suchen.

GEMISCHTE GEFÜHLE ÜBER DIE FUNKTION DES VIZEPREMIERS

Der neu ernannte Finanzminister Pavel Mertlik hat gemischte Gefühle über seine neue Funktion als Regierungsvizevorsitzender, die er seit der Entstehung des Zeman Kabinetts vertritt. Die Schwierigkeiten bei der Koordinierung einzelner Ressorts aus der Position des Regierungsvizevorsitzenden seien riesig, führte Mertlik im Diskussionsprogramm des Fernsehsenders Prima am Sonntag an. Die Funktion der Vizepremier, die für kein Ressort zuständig sind, wurde in der erwähnten Fernsehsendung vom Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus kritisiert.

WELTKONGREß DER ESPERANTISTEN

In der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary 'Karlsbad) wurde der 72. Weltkongreß der Esperanto-Organisation üAT eröffnet. Am Kongreß, der zum dritten Mal in der Tschechischen Republik stattfindet, nehmen 170 Esperantisten aus 26 Ländern der Welt statt. Die Teilnehmer machen sich mit einigen neuen Strömungen bekannt, die der Esperanto-Verband in der letzten Zeit notierte, sagte der Vorsitzende des Verbands Yves Peyraut aus Frankreich.

WETTER

Zum Schluß das Wetter. Am Montag wird es heiter sein, im Nordwesten und Osten ist es bewölkt, vereinzelt kommt es zu Regenschauern. Die Nachttemperaturen liegen zwischen 15 und 11 Grad. Die Tageshöchstwerte erreichen 24 bis 28 Grad Celsius.

Soweit die Nachrichten.