Nachrichten Montag, 29. November, 1999

Autoren und Signatare des Studentenaufrufs tagten in Hradec-Kralove

Rund 50 Initiatoren und Unterzeichner des Manifestes "Danke, und jetzt geht", mit dem die politischen Spitzen des Landes vor einer Woche zum Rücktritt aufgefordert worden waren, haben am Samstag im ostböhmischen Hradec Kralove/Königgrätz über das weitere Vorgehen ihrer Initiative verhandelt. Wie ein Sprecher der Initiative sagte, habe über die Hälfte der anwesenden Diskutanten der Gründung einer neuen Partei das Wort geredet. Die Entscheidung hierüber wird möglicherweise auf dem nächsten, für Mitte Dezember anberaumten Treffen fallen.

Als Schlagworte für die am 3. Dezember in Prag und anderen Städten stattfindenden Massenkundgebungen wurden erneut der Rücktritt von Premier Milos Zeman und Parlamenstpräsident Vaclav Klaus, die Kündigung des Tolerantsabkommens zwischen oppositioneller ODS und regierenden Sozialdemokraten sowie die Erneuerung der - so wörtlich - "inneren Anständigkeit" ausgegeben.

Beweise gegen Svoboda

Gegen den am Dienstag wegen Betrugsverdachts verhafteten früheren Finanzminster Ivo Svoboda hat die Polizei möglichweise wichtige Beweismittel sicherstellen können. Wie die Tageszeitung Mlada fronta Dnes in ihrer Samstagsausgabe berichtet, fanden die Ermittler in der Wohnung von Svobodas ehemaliger Sekretärin sämtliche Geschäftsunterlagen des bankrotten Unternehmens, dessen Vorstandsmitglied Svoboda seinerzeit war. Obwohl der Ex-Minister stets bestritten hatte, etwas über den Verbleib der Akten zu wissen, soll er von seiner früheren Mitarbeiterin noch kurz vor seiner Verhaftung Einblick in die Akten gefordert haben.

Senatoren-Treffen in Nordmähren

In Reka im nordmährischen Kreis Frydek Mistek haben am Wochenende Vertreter des tschechischen und des polnischen Senats zwei Tage lang u.a. über die Stellung der polnischen Minderheit in der Tschechischen Republik diskutiert. Vertreter des Rates der Polen in der Tschechischen Republik informierten die tschechische Senatspräsidentin Libuse Benesova über die schulischen Probleme der hier lebenden polnischen Kinder sowie über Probleme im Zusammenhang mit dem Gebrauch der polnischen Muttersprache im Umgang mit tschechischen Behörden.

Wetteraussichten

Abschließend das Wetter, das in der Tschechischen Republik derzeit von einem Zustrom wärmerer Luft aus Südost bestimmt wird. Bis Mittwoch werden Tageshöchsttemperaturen von sechs bis acht Grad erartet. In der Nacht fällt das Quecksilber auf null bis minus vier Grad.

Soweit die Nachrichten von Radio Prag.