Nachrichten Sonntag, 01. August, 1999

Nachrichten 1.8.1999

HAVEL ÜBER DIE BALKANKONFERENZ IN SARAJEVO

Staatspräsident Vaclav Havel zufolge ist die Abschlusserklärung, welche 29 Staats u und Regierungschefs an der internationAlen Balkankonferenz am Freitag vorlegten, von grosser Bedeutung, da das Kommuniqué besonders Wert legen wSrde auf die UnterstStzung einer Zivilgesellschaft, demokratischer Instituitionen und der Meinungsfreiheit. Wie Havel am Freitag abend nach seiner RSckkehr aus Sarajevo bekanntgab, ist die Abschlusserklärung ein Aufruf wie man politisch und ökonomisch allen BSrgern der Bundesrepublik Jugoslawien helfe könne, wobei er das Wort alle betonte, also sowohl Serben, als auch Albanern , Roma und den Bewohnern von Montenegro. Havel bemerkte auf der Pressekonferenz zudem, dass es wichtig sei zwischen humanitärer Hilfe und längerfristiger Aufbauhilfe im Balkan zu unterscheiden, Letzteres lehne der Westen solange Slobodan Milosevic an der Macht sei, kategorisch ab. Es sei laut Havel zudem höchste Zeit, dass sich tschechische Unternehmen am Wiederaufbau beteiligen. Der tschechische Aussenminsiter Jan Kavan verhandelte in diesem Zusammenhang mehrere Tage in Griechenland. Kavan gab der ctk bekannt, dass er einen Vertrag Sber eine tschechisch u griechische Wirtschaftskammer geschlossen habe, an der sich auch Italien beteiligen werde. Zur GrSndung der Wirtschaftskammer soll es im September in Thessaloniki kommen.

PREMIER ZEMAN IN DEN FERIEN

Premier Milos Zeman hat am Freitag abend seinen Sommerurlaub angetreten, den er mit seiner Familie in Slowenien am Meer, sowie in seinem Wochenendhausaud auf der tschechisch - mährischen Höhe verbringen wird. Bis zum 9. August wird Premier Zeman durch Vizepremier und Arbeits u und Sozialminister Vladimir Spidla vertreten sein, der seinerseits im August seine Ferien antritt, so dass er den Stellvertreterposten an Finanzminister Pavel Mertlik Sbergibt.

RADIOAKTIVE PILZE IN TSCHECHIEN

Die Europäische Kommission wird verstärkt Pilze die aus Tschechein und 22 anderen Ländern eingefShrt werden, kontrollieren. Wild wachsende Pilze seinen, laut Aussage der Europäischen Kommission durch die Tschernobyl u Katastrophe im Jahre 1986 nach wie vor stark radioakiv belastet. In der entsprechenden Gesetzessammlung der EU, steht unter anderem, dass die Radioaktivität von Pilzen keinesfalls gesunken sei. Dies sei damit zu erklären, dass die Ökosysteme der Wälder die Tendenz haben, gewisse radioaktive Stoffe wie beispielsweise Cäsium so zu akkumuliren, dass sie von den Pilzen aufgesogen wSrden. Es wird nur Sber bestimmte Grenzen möglich sein Pilze in die EU einzufShren, sie werden zudem nach strengen Kriterien kontrolliert. Experten zufolge stellt dies eine solche Komplikation fSr den Pilzhandel dar, dass das Geschäft mit diesem Nahrungsmittel wahrscheinlich eingestellt werden muss, wie die Nachrichtenagentur ctk berichtete. Das neu in Kraft tretende Gesetz bezieht sich auf alle Pilzarten aus allen Mittel-und Osteuropäischen Staaten, einschliesslich Russland, der Ukraine, der TSrkei, sowie der Schweiz und Lichtenstein.

ANARCHISTEN VOR DER BOTSCHAFT DER CR IN LONDON

Einige Mitglieder des Internationalen Anarchistenbundes IWA Internationl Workers Association; protestierten am Freitag vor der tschechischen Botschaft in London gegen die Strafverfolgung des tschechischen Anarchisten und IWA Mitgliedes Michael Patera. Die Sprecherin der tschechischen Ermittlungsbehörde Sonja Jindrakova gab der Nachrichtenagentur ctk bekannt, dass der dreiundzwanzigjährige, wegen Mordes angeklagte Patera, unter Anklage stehe, am 14. Mai dieses Jahres aber aus der Haft entlassen worden sei.