Nachrichten Sonntag, 07. Februar, 1999

Willkommen bei Radio Prag, heute mit einer neuen Ausgabe der Sendung Schauplatz und dem Kulturmagazin. Zu Beginn die Nachrichten mit Andrea Kopelentova.

Havel-Hussein

In einem Kondolenzschreiben hat Staatspräsident Vaclav Havel am Sonntag dem jordanischen Thronfolger sein Beileid über das Ableben von König Hussein ausgesprochen. Er weiss die Ehre zu schätzen - schreibt Havel - zu den persönlichen Freunden Husseins gehört zu haben. Ohne das Zutun von Hussein, heisst es in dem Schreiben weiter, wäre eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts nicht denkbar. Havel hoffe, dass der Thronfolger das Vermächtnis des Vaters übernehme und versprach ihm in diesem Sinne seine Unterstützung.

Tschechien-Kosovo

Vierzehn tschechische Verifikations-Beauftragte sind am Sonntag in den Kosovo geflogen, um dort im Rahmen der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa - OSZE - die Einhaltung der Resolution des UNO-Sicherheitsrates und die Vorbereitung der Wahlen zu kontrollieren. Für den Einsatz in den regionalen Zentren der Verifikationsmission mussten die tschechischen Vertreter eine spezielle Schulung absolvieren.

5. Internationale "Winter Survival"

Am Sonntag haben im Altvatergebirge die 5. Internationalen Meisterschaften unter dem Motto "Winter Survival" 'Überleben im Winter) begonnen. Die Meisterschaften umfassen die Disziplinen Orientierungslauf bei Tag und Nacht, Bergsteigen und Skilauf sowie Überleben in der freien Natur. Mit dabei sind Vertreter der Streitkräfte aus Norwegen, Belgien, Österreich, Polen und der Slowakei.

Sicherheitskonferenz in München

Die diesjährige Sicherheitskonferenz in München habe bestätigt, dass der Einfluss der Nordatlantischen Allianz weltweit zunimmt und sich immer mehr globaler Probleme widme. Davon zeuge beispielsweise die Teilnahme von Vertretern der wichtigsten Länder Asiens, erklärte der tschechische Verteidigungsminister Vladimir Vetchy am Ende der Konferenz gegenüber der Nachrichtenagentur ctk. Das beharrliche Ablehnen einer Nato-Osterweiterung durch die russische Seite stelle Vetchy zufolge keine Überraschung dar. Russland müsse sich klar darüber werden, dass die Nato- Beitrittskandidaten für ihre Identität selbst verantwortlich seien und das Recht auf eine freie Entscheidung über ihr Schicksal hätten, meinte Vetchy. Tschechien teile die Ansicht - so Vetchy in Reaktion auf die von deutscher Seite angeschnittene Frage einer stärkeren europäischen Verantwortung für die Sicherheit Europas, dass Europa eine grössere Rolle bei der Sicherstellung der Stabilität und Lösung seiner Probleme zukommen sollte. Vetchy bestätigte, dass sich Tschechien an der Mission der Internationalen Einheiten im Kosovo beteiligen werde, und das wahrscheinlich mit der Entsendung eines Feldlazaretts. Die Entsendung von Bodentruppen sei nicht ausgeschlossen, bisher wurde Tschechien darum nicht gebeten.

Geheimdienstler sollen über BIS aussagen

Die tschechische Regierung will Mitarbeiter des tschechischen Geheimdienstes, die bereits sind, über in der Vergangenheit gemaachte Fehler der Spionageabwehr vor Abgeordneten auszusagen, von ihrer Schweigepflicht befreien. Dies erklärte am Samstag Regierungschef Milos Zeman auf einer Pressekonferenz in Olmütz.

Usti/n.L. begeht sein 450jähriges Bestehen

Die norböhmische Grenzstadt Usti/nad Labem begeht am Sonntag ihr 750jähriges Bestehen. Erste schriftliche Aufzeichnungen berichten von der damaligen Königsstadt. Diese werden anlässlich des Beginns der Feierlichkeiten symbolisch auf ihre Rechtsmässigkeit hin beglaubigt. Die Feierlichkeiten dauern mehrere Monate an und erreichen ihren Höhepunkt im Sommer diesen Jahres. Erwartet werden internationale Gäste und vor allem Vertreter aus Partnerstädten.

Bilaterale Umweltkonferenz

Am Sonntag hat in Brno eine viertägige Konferenz zu Umweltproblemen begonnen, an der Experten aus der Slowakei und Tschechien teilnehmen.

Das aktuelle Wetter:

Im Altvatergebirge wurde am Sonntag nach erneuten Schneefällen und starkem kalten Wind bereits zum zweiten Mal in dieser Wintersaison aktute Lawinengefahr ausgerufen. Auch im Riesengebirge besteht akute Lawinengefahr. Ansonsten herrschen nach den jüngsten Schneefällen in den Gebirgen der Tschechischen Republik ausgezeichnete Wintersportbedingungen. Für die Hauptstadt Prag wurden ebenfalls weitere Schneefälle für die Nacht zum Montag vorhergesagt. Die Autofahrer sind zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen.

Die Aussichten für Montag bis Mittwoch

Zum Wochenbeginn wird eine Tiefdruckfront erwartet. Vereinzelt kommt es zu weiteren Schneefällen. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 3 und 1 Grad Celsius plus am Tag und sinken bis auf -5 Grad in der Nacht ab. Bis Mitte der Woche wird der Zufluss kalter Luft aus Nordwest andauern. Die Tages- und Nachtemperaturen sinken weiter ab.

Das waren die Nachrichten. Bleiben Sie dran! Gleich darf ich Sie noch einmal bei der Sendung Schauplatz begrüssen, der dann das Kulturmagazin folgt.