Nachrichten Sonntag, 14. Februar, 1999

CR - NATO

Die Tschechische Republik wird gemeinsam mit Ungarn und Polen am 12. März der Nato beitreten. An diesem Tag werden die Aussenminister der drei Länder in der US-amerikanischen Stadt Independence im Bundesstaat Missouri die Ratifikationsdokumente der US-Aussenministerin Madeleine Albright übergeben. Darüber informierte am Samstag der Sprecher des tschechischen Aussenministeriums Ales Pospísil die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung an eine Mitteliung der US-amerikanischen Botschaft in Prag. Der Aufnahmeprozess wird mit der Hinterlegung der Ratifikationsdokumente im Archiv des US-Kongresses beendet. Kurz danach soll die Osterweiterung der NATO dann mit dem Hissen der Flaggen der neuen Mitgliedsländer vor dem Sitz der NATO in Brüssel vollzogen werden, erklärte Pospísil. An diesem Festakt sollen die Premierminister der drei Länder teilnehmen. Aufgrund dieses Ablaufs könnten Tschechien, Polen und Ungarn bereits gleichberechtigt am NATO-Gipfel am 24. April in Washinton teilnehmen.

Havel - Kwasniewski

Der tschechische Staatpräsident Václav Havel hat vor mit seinem polnischen Amtskollegen Aleksander Kwasniewski eine gemeinsame Unterzeichnung der Dokumente über den Beitritt zum Washingtoner Vertrag zu vereinbaren. Dies meldete die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf Havels Sprecher Ladislav Spacek. Ursprünglich sollten die Staatspräsidenten aller drei Beitrittsländer die Dokumente gemeinsam unterzeichnen, aber der ungarische Präsident Arpád Göncz hat dies den Informationen der Nachrichtenagentur CTK zufolge gleich nach der Billigung des Dokuments durch das Parlament am vergangenen Dienstag getan, weil er eine längere Auslandsreise unternimmt.

Solana - Prag

Der Generalsekretär der NATO Javier Solana wird am 24. und 25. März zu Besuch in Prag erwartet. In dieser Zeit soll die Tschechische Republik schon ein vollberechtigtes Mitglied der NATO sein. Anlässlich des Besuches von Javier Solana wird im Wladislav-Saal auf der Prager Burg eine festliche Versammlung einberufen, auf der auch Präsident Václav Havel eine Rede halten wird.

Premierminister

Der tschechische Premier Milos Zeman wird am kommenden Freitag im nordmährischen Bohumín mit seinem polnischen Amtskollegen Jerzy Buzek zusammentreffen. Thema des Gesprächs werden der erwartete Beitritti der beiden Länder in die NATO sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sein.

BIS - anonyme Briefe

Der tschechische Geheimdienst BIS ist nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Fernsehens CT in den Verdacht geraten, die in Tschechien lebende deutschsprachige Minderheit zu beobachten. Wie ein ehemaliger Mitarbeiter des Geheimdienstes am Freitag dem Tschechischen Fernsehen mitteilte, hatte der Geheimdienst bis Ende 1996 die Aktivitäten der Verbände der nationalen Minderheiten registriert. Der Sprecher des BIS, Jan Subert, bezeichnete die Information als Lüge. Der Geheimdienst beobachte keine Tätigkeit der Minderheiten, sagte Subert dem Fernsehsender. Den Informationen des Tschechischen Fernsehens zufolge liegen sowohl der Deutschen Botschaft in Prag, als auch dem für den BIS zuständigen Minister Jaroslav Basta anonyme Briefe vor, in dem die erwähnten Vorwürfe aufgeführt sind. Basta bestätigte die Existenz des Briefes und bezeichnete den Verdacht jedoch als Versuch, die Tschechische Republik im Ausland zu diskreditieren.

Zum Abschluss der Wetterbericht:

Nach den starken Schneefällen der letzten Tage sind mehrere Gemeinden in der Region von Bruntál in Nordmähren praktisch von der Welt abgeschnitten. Am Samstag wurde in Bruntál ein Krisenstab errichtet und die Armee um Hilfe ersucht. Problematisch ist die Lage auch in den Kreisen Sumperk, Náchod, Trutnov, Trebíc und im Altvatergebirge/Jeseníky. Die Polizei ermahnt die Autofahrer zu besonderer Vorsicht. Ideale Wintersportbedingungen herrschen im Böhmerwald und im Erzgebirge.

Am Sonntag wird es wieder bedeckt bis bewölkt sein. Es wird mit Schneeschauern gerechnet. Die Nachttemperaturen sinken auf Minus 4 bis Minus 8 Grad Celsius, die Tageshöchsttemperaturen erreichen Minus 5 bis Minus 1 Grad Celsius.

Soweit die Nachrichten.